15. Kalt, gefühlslos und verdammt arrogant

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Durch ein starkes Dröhnen in meinem Kopf, das durch mein Drehen auf etwas weichem entstanden war, wurde ich langsam wach und öffnete meine Augen.

Das erste was mir ins Auge stach, war die grelle Sonne, die durch das große Fenster schien. Sofort weiteten sich meine Augen.

Wo zur verdammten Mutter Maria Gottes war ich hier gelandet.

Sofort erschrak ich und erhob mich in Luftgeschwindigkeit, was ein großer Fehler gewesen war. Scharf sog ich die Luft ein, presste die Augen zusammen und hielt mir beide Hände an meine Schläfen.

Jetzt stelle ich mir schon die zweite Frage für heute. Wieso habe ich solche gottverdammten Kopfschmerzen?

Nachdem ich mit meinen Händen meine Schläfen und Stirn massiert hatte, blinzelte ich ein paar Mal mit den Augen und schaute mich in dem Zimmer um.

Ich hatte keine Ahnung, wem dieses Zimmer gehörte, aber sehr vielversprechend sah das jetzt nicht aus.

Plötzlich fiel mir alles wieder ein. Wie auf Knopfdruck. Blitzeinschlag.

Die Party von Evan.

Ich bin bei Evan im Zimmer?! Ich hatte was mit Evan?!

Das einzige, woran ich mich noch erinnern konnte, war, dass ich versucht hatte, Vincent mit Evan eifersüchtig zu bekommen, weil er was mit Avril - selbst bei ihrem Namen überzog mich eine Gänsehaut der Enttäuschung - hatte. Danach waren Vincent und ich auf der Terrasse und haben gemeinsam getrunken, aber mehr konnte ich mir nicht in Erinnerung werfen.

Ich schaute auf mich herunter und staunte bei der Kleidung, die ich trug.

Hat Evan eine kleine Schwester oder ist Evan doch vielleicht ein Mädchen? Denn ich glaube nicht, dass er ein T-Shirt mit einem Teddybären und einer Blümchenhose zum Schlafen tragen würde.

Vielleicht war ich auch gar nicht bei Evan - vielleicht auch bei einem ganz anderen Typen.

Vielleicht habe ich mit diesem Typen geschlafen und bin jetzt schwanger, weil wir nicht verhütet hätten. Aber hätte ich mit jemandem geschlafen, hätte ich wohl oder übel nichts angehabt und das war nicht der Fall, was mich auf irgendeine Art und Weise wieder beruhigte.

Nachdem sich meine Kopfschmerzen wieder beruhigt hatten, beschloss ich, aus dem Bett zu gehen und herausfinden, wo ich eigentlich war.

Noch ein wenig schwankend tapste ich mit nackten Füßen zur Tür und öffnete sie leise. Vorsichtig schloss ich sie hinter mir und schaute mich um, wo ich war.

Im Gegensatz zu dem Zimmer sah der Flur sehr edel und modern aus. Schwarze Muster dekorierten eine Wand, viele, schöne und schlichte Blumen standen auf Kommoden aus Hochglanz und einige hingen auch an der Wand.

Als ich nach rechts guckte, sah ich eine Treppe mit braunen Fliesen, die nach unten führte. Vielleicht ist unten ja jemand.

Mit meiner Hand packte ich das Gelände und hielt mich gleichzeitig mit der anderen an der Wand fest, um nicht von der Treppe herunter zu purzeln.

An der Wand waren verschiedene Bilder angehängt, die ich mir bei meinem langsamen Tempo genau anschaute.

Ein kleiner Junge hatte eine große Taucherbrille aufgesetzt und guckte grinsend in die Kamera, auf einem anderen Bild war ein kleines Mädchen abgebildet, das auf den Schultern des Vaters saß, frech in die Kamera grinste und sich in die blonden Haare hineingekrallt hatte, um nicht herunter zu fallen.

Ich lächelte sanft, als ich diese und noch viel mehr Bilder sah.

Unten angekommen atmete ich tief durch und blieb auf der Stelle stehen, um wieder klar sehen zu können und meine starken Kopfschmerzen zu beruhigen, hörte einen Fernseher aus dem Wohnzimmer laufen.

Addicted | wird überarbeitet und in der neuen version wieder gepostet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt