Ich konnte nicht in Worte fassen, wie glücklich ich gerade war. Ich konnte es weder zeigen, sagen, noch selbst realisieren, was für Glückgefühle ich hatte, dass Noah da war.
»Was guckt ihr mich so scheiße an?«, zischte Noah und zeigte mit dem Kopf zur Haustür, »Bewegt euren Hintern gefälligst aus dem Haus!« Sofort stellten alle die Alkoholflaschen auf den Tisch, hörten damit auf, was sie taten und setzten sich in Bewegung, gingen alle respektvoll aus dem Haus, so wie Noah es befohlen hatte.
»Schneller bitte!«, drängte er und klatschte in die Hände, während er der ganzen Menschenmenge aus dem Wohnzimmer folgte und darauf wartete, bis alle verschwunden waren. Danach schloss er die Tür und für einen sehr langen Moment war es ruhig.
Es tat so gut, die leise Stille zu hören und nicht mehr dieses Gedröhne im Kopf zu haben, der Gedanken tat gut, dass alle Leute, außer Noah, mir und Jane, die immer noch auf meinem Schoß lag, das Haus verlassen haben und sich niemand mehr hier befand. Selbst Vincent war nicht mehr da, so viel Respekt hat er eben vor Noah bekommen, weil er sonst protestiert hätte, so wie er es immer tat, wenn er was nicht wollte.
Plötzlich kam Noah hektisch ins Zimmer gerannt. »Hailey!«, rief er und ließ sich schnell neben mir auf dem Boden nieder, zog mich blitzschnell in die Arme und drückte meinen Kopf an ihn heran. Mir wurde ganz warm ums Herz, als ich endlich seinen Körper an mir spürte, sein Duft in meine Nase stieg und alles schien mir plötzlich tausend Mal leichter, als mir bewusst wurde, dass mein Bruder endlich da war.
»Noah, i-ich wollte das al-« »Erklär es mir später, wenn wir oben alleine sind, gerade ist keine Zeit«, unterbrach er mich, als er mir das letzte Mal über den Kopf gestrichen und mich von sich gedrückt hatte. Dann holte er sein Handy heraus und tippte etwas auf ihm herum, drückte es sich an das Ohr und es ertönte ein Piepen.
»Hallo, wir haben eine Bewusstlose bei uns liegen und sie verliert sehr, sehr viel Blut aus dem Kopf«, ich ließ einen Blick zu Jane senken und hörte Noah gar nicht mehr zu, wie er mit den Sanitätern sprach, die Jane gleich abholen und ins Krankenhaus fahren würden. Vorsichtig strich ich mit meinen Händen über ihre Haare und seufzte.
Auch wenn es ihr jetzt ziemlich beschissen ging, war ich doch froh, dass sie nur bewusstlos war und nichts Schlimmeres passiert ist.
»Der Krankenwagen sollte gleich da sein«, erwähnte Noah nur noch, während er sein Handy in die Hosentasche steckte, packte Jane sanft unter ihren Armen und unter den Kniekehlen und hob sie hoch. Ihren Kopf legte ich auf die Schulter von Noah, damit er nicht die ganze Zeit herumwackelte.
Zusammen setzten wir uns auf das Sofa. Ich starrte nach vorne auf den Tisch und schaute mir alles genauer an, was da noch war. Sechs geöffnete Alkoholflaschen standen auf dem Tisch, Pillen überall verteilt, Cannabis schon zu Joints gerollt und noch andere viele verschiedene Plastiktüten, vier Zigarettenschachteln und einige Feuerzeuge.
»Was tust du hier, Noah?«, fragte ich meinen Bruder plötzlich und schnaubte kurz, während ich mich zu ihm drehte und bemerkte, wie er Jane sanft am Hinterkopf hielt, damit ihre Blutung etwas stoppte. »Ich habe dir doch erzählt, vor zwei oder drei Wochen ungefähr, dass ich dich und Tante Gracie besuchen komme«, er machte eine kurze Pause und guckte mich dann fragend an, »Apropos Tante Gracie. Wo ist sie überhaupt?« »Sie ist mit ihrer Freundin in New York unterwegs und kommt morgen erst wieder.«
Gerade wo Noah mir antworten wollte, hörten wir die Sirenen des Krankenwagens, sodass ich aufsprang und zur Tür hinrannte, sie öffnete und dann auch schon Noah durch die Tür ging, Jane zum Krankenwagen brachte und sich noch eine Weile mit den Sanitätern unterhielt. In der Zwischenzeit stand ich einfach nur im Türrahmen der Haustür und wartete, bis Noah wiederkam.

DU LIEST GERADE
Addicted | wird überarbeitet und in der neuen version wieder gepostet!
Teen FictionWIRD ÜBERARBEITET UND IN DER NEUEN VERSION WIEDERGEPOSTET! »Ich brauche dich. Ich bin süchtig nach dir.« Es war nur eine Party, die das anscheinend so perfekte Leben von Hailey in ein komplettes Desaster änderte. Sie dachte, er wäre das Beste für si...