38. Alkohol geht immer

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Vincent öffnete die Tür zu seiner Wohnung und ließ mich als erstes hinein.

Mitten auf dem Weg nach Hause hatte er beschlossen, mich nicht zu mir nach Hause zu fahren, sondern mich bei ihm in seinem Bett übernachten zu lassen. Er würde auf dem Sofa schlafen, hatte er gesagt, worüber ich ehrlich gesagt echt ein wenig enttäuscht war.

Seitdem wir uns auf dem Dach geküsst hatten, konnte ich kaum mehr aufhören, daran zu denken, wie es gewesen war und es war echt ein großes Wunder, dass ich es geschafft habe, auf dem Weg nach Hause nicht über ihn herzufallen, auch wenn es mir echt verdammt schwer fiel, weil man sich richtig unter Kontrolle halten musste.

Und ich hatte wirklich kein Problem damit, heute bei ihm zu übernachten. Einfach aus dem Grund, weil ich immer noch total benebelt und völlig weg vom Joint war und Tante Gracie mich so nicht sehen sollte, weil meine Eltern davon alles erfuhren würden, und solange ich hier bei Vincent bin, kann ich machen, was ich nur möchte, ohne dass mich irgendwer dabei erwischt. Es wird mich auch niemand dabei erwischen.

»Das ist doch keine Wohnung«, sagte ich überrascht und zog mir die Schuhe aus, während ich mich in seinem Flur umschaute.

»Es ist eine Art Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Also ich habe oben noch eine Etage, das ist sowas wie ein Haus in einem Haus, verstehst du?«

Er lehnte mit verschränkten Händen vor der Brust an seiner Kommode und starrte mich an, wie ich seine Wohnung immer noch betrachtete.

Am Ende des Flures war eine Treppe, die direkt nach oben führte. Wenn man nach rechts ging, betrat man das große Wohnzimmer und auf der linken Seite des Flures war eine kleine Küche, aber nicht allzu winzig. So groß, dass man dort noch mindestens zwei Esstische hineinstellen konnte.

»Deine Wohnung«, ich stellte das, was ich eben gesagt hatte, mit meinen Fingern in Anführungszeichen dar, »ist unglaublich.«

Während Vincent lächelnd an mir vorbei ins Wohnzimmer lief, folgte ich ihm und er befahl mir, sich auf das Sofa zu setzen und es mir dort gemütlich zu machen. In der Zwischenzeit, wo ich mich im Salon umschaute, machte er den Fernseher an, der an der Wand befestigt war.

Das Sofa war relativ groß und breit, vor mir stand ein großer Kaffeetisch aus Holz, auf welchem irgendwelche leere Bierflaschen und Feuerzeuge lagen, neben dem Fernseher standen zwei große Lautsprecher und wenn ich mich umdrehte, standen hinter mir noch zwei weitere und dazu die dazugehörige Anlage. Außerdem zwischen den riesengroßen Fenstern, die in die ganzen Wände gebaut wurden, sodass man nichts mehr von der Wand sah, eine Lücke, wo eine große Vitrine stand.

In der Vitrine waren verschiedene Alkoholgetränke, sei es Bacardi, Jim Beam, Jack Daniel's oder noch haufenweise andere Alkoholsorten, die ich von hier nicht mehr erkennen konnte. Gegenüber der Vitrine stand noch eine Kommode und in der Mitte des Raumes ein Esstisch, darüber hing eine moderne Lampe, doch die hatte Vincent nicht nagemacht.

Das einzige, das den Raum beschien, waren die Lichter, die aus New York kamen, weil er direkt eine Aussicht auf die Brooklyn Bridge und New York hatte, und eine Stehlampe, die es uns das Gemütliche gaben.

Dann, als er den Fernseher mit der Musikanlage verband und irgendeine Musik aus den Charts abgespielt wurde, lief er, noch bevor er sich zu mir setzte, zur Vitrine, wo er seinen ganzen Alkohol abgelagert hatte.

Ungelogen, im Moment habe ich wirklich Lust, was zu trinken, auch wenn ich in letzter Zeit echt Angst vor Alkohol hatte, einfach wegen dem Erlebnis auf Evans Hausparty. Und ich spreche nicht von Wasser oder irgendeinem Saft.

»Also, Bacardi, Jim Beam oder Sierra Tequila?«, fragte er und schaute in die Vitrine hinein, holte eine Alkoholflasche heraus und zeigte sie mir alle nacheinander, doch ich entschied mich für den Sierra Tequila und den Bacardi, weil ich den Jim Beam echt satt hatte. Auch wenn er verdammt gut schmeckte, hatte ich seit der Hausparty keine Lust mehr auf den Bourbon.

Addicted | wird überarbeitet und in der neuen version wieder gepostet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt