Kapitel 7 - Nächtlicher Spaziergang

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Ich schaute sie ungläubig an. „Du bist... eine...Hexe? Hab ich richtig gehört?", fragte ich sicherheitshalber nach.

„Ja, ich bin eine Hexe, Emma!"

„Unglaublich.", murmelte ich vor mich hin.

„Das heißt doch, dass deine Vorfahren auch Hexen waren oder? Und deine Großmutter?" Bonnie nickte.

„Ich kann mich noch an früher erinnern, als wir klein waren, hatte sie auf uns aufgepasst, es war ein schöner, sonniger Tag, wir haben draußen gespielt. Als plötzlich ein Gewitter, wie durch Zauberhand, aufkam. Deine Großmutter hat mich angesehen, da erkannte ich ein Funkeln in ihren Augen, in diesem Moment habe ich mir gedacht das sie das verursacht hatte.", redete ich zu Ende.

„Du hast Recht, sie hat mir alles beigebracht, was ich wissen musste. Aber die Betonung liegt leider auf war, vor längerer Zeit haben wir einen Zauber ausprobiert, der sie ziemlich beansprucht hatte. Ich dachte sie fängt sich schon wieder, aber leider hat es sie zu viel Kraft gekostet und ist gestorben.", erzählte Bonnie mir. Ihr Gesicht hatte nun einen traurigen Ausdruck angenommen, daraufhin nahm ich sie in meine Arme.

„Es tut mir leid!", flüsterte ich in die Stille hinein. Bonnie lächelte mich zaghaft an.

Nach einer Weile fing sie sich wieder. „Könntest du mir die 4 Kerzen dort drüben im Schrank holen?"

Ich nickte. „Wozu brauchst du die? Willst du romantische Stimmung aufbringen?", lachte ich und versuchte die Situation aufzulockern.

„Das wirst du schon sehen." Bonnie zündete die Kerzen mit den Streichhölzern, die auf dem Boden lagen an und legte sie bei Seite.

Wir verpflanzten uns auf den Boden. Sie schloss ihre Augen und legte ihre Hände auf ihren Schoß. Auf was konzentrierte sie sich?

Plötzlich schossen die Flammen in die Höhe, ich erschrak leicht, doch von der einen auf die andere Sekunde war ich total erstaunt.

„Wow, das war unglaublich!" Sie lächelte mich an.

„Soll ich dir noch was zeigen?"

Ich nickte, Bonnie stand auf, nahm ein paar Kissen die auf dem Sofa lagen und zerstörte sie, sodass sich die Federn überall verteilten.

„Ok, pass gut auf."

Keine Minute später schwebten die ganzen Federn durch den Raum. Wahnsinn. Einfach unglaublich!

„Als du mir gesagt hast, du seiest eine Hexe dachte ich mir, du seist verrückt. Ich konnte es nicht so wirklich glauben, bis jetzt."

„Was glaubst du, wie es mir erging, als ich das rausgefunden habe. Es war komisch, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und meine Fähigkeiten werden auch immer besser." „Hast du auch so ein Zauberbuch?" Wie komisch sich das anhörte. Ein Zauberbuch, da kam ich mir vor wie so eine kleines Kind.

„Na klar, woher glaubst du habe ich das gelernt."

„Cool, musst du mir mal zeigen.", grinste ich.

„Ich bin froh dass du es mir erzählt hast!"

„Und ich bin froh, dass du es so gut aufgenommen hast!"

Bonnie ist eine Hexe, die Neuigkeit des Tages. Wer hätte sich das gedacht?!

Wir redeten noch lange über die Hexensache und über anderes Zeugs, doch so allmählich wurde es dunkel draußen, weswegen ich mich von Bonnie verabschiedete und nach Hause fuhr.

Ich sperrte die Haustür auf und das erste was ich sah, war Aaron, der mich aus seinen treuen Augen anguckte.

„Hey Mum, bin wieder da!", rief ich. „Wo ist Dad?"

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