Du wirst mich nie Besitzen

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(Lavenas-Sicht)

Ich vergrub meinen Kopf im Kissen und unterdrückte den Drang zu schreien. Ich war schon oft in Schwierigkeiten, doch so schlimm in der Scheiße war ich noch nie. Verzweifelt schlang ich meine Arme um meine Beine und kniff die Augen fest zusammen um die Tränen zurück zu drängen, doch sie wollten nicht aufhören und fließen. Sie sagen schlechte Dinge passieren aus einem guten Grund, doch irgendwie kann ich das nicht glauben. Vielleicht ist es aber doch einfach mieses Karma. Ich stand auf und ging ins angrenzende Badezimmer. Drehte das Wasser auf und stellte mich samt Verband unter Wasser. Es war erfrischend und beruhigte meine Aufgewühlten nerven.

„Mitagessen!", schrie Law und ich blieb einfach unter der Dusche stehen, doch da riss er die duschwand auf und sah mich wütend an.

„Wenn ich dich rufe, kommst du gefälligst!", knurrte er, doch ich konnte ihn nur Emotionslos ansehen.

„Ich habe meinen Namen nicht gehört!", sofort packte er mich bei den Haaren und zerrte mich Rücksichtlos aus der Dusche und schleuderte mich gegen das Waschbecken. Der Schmerz durchfuhr meinen ganzen Körper, während ich zu Boden sank. Ich sah das seine geballte Hand zitterte und als er mich ansah.

„Kannst du nicht einmal etwas machen ohne mir zu wiedersprechen?", fragte er und seine Stimme bebte vor Zorn.

„Du solltest ein Antiaggressionstraining machen!", schlug ich vor und hoffte er würde mich einfach erschießen damit ich das hinter mir hatte. Doch er zog mich nur am Arm hoch und drückte mich an der Schulter gegen die Wand.

„Schon wieder...", sagte er und ich konnte seine Wut in jedem Wort spüren. Seine Finger gruben sich in meine Schulter. Doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Es war genau wie zu Mittag am Gang. Derselbe Blick. Der Versuch die Beherrschung nicht zu verlieren. Er zog mich näher, drückte seine Lippen auf mein. Dann zog er mich ins Hauptschlafzimmer und drückte mich aufs Bett.

„Du kannst meinen Körper schänden, du kannst mich schlagen, aber du wirst mich nie besitzen.", sagte ich und sein Blick wurde belustigt. Er warf mir Kleidung ins Gesicht.

„Sehe ich so aus, als hätte ich es nötig eine Frau zu vergewaltigen?", fragte er und ich stieß erleichtert die Luft aus. Erst jetzt bemerkte ich dass ich sie angehalten hatte. „Zieh dich an und wage es bloß nicht mir noch einmal zu wiedersprechen.", drohte er und ich zog mir steif die Klamotten an. Die Hose rutschte leicht und auch der Hoodie war zu groß. Die Sachen rochen nach Law und ich schluckte als ich ihm aus dem Zimmer wieder in den Saal folgte. Schon wieder waren die Augen auf uns gerichtet. Doch dieses Mal war es mir egal. Ich holte mir etwas zu essen und setzte mich neben Law. Ich aß schneller um vor ihm fertig zu sein. Ich wollte nicht wieder einfach weg gezogen werden.

„Fertig?", fragte er zu meiner Verwunderung und als ich nickte zog er mich hoch und brachte mich in die Küche. Dort stand bereits der Koch.

„Leo? Sie hilft dir ab heute!", dann warf er ihm meinen Schlüssel zu. „Sperr sie nachher wieder ein!", sagte er ungerührt drehte sich um und ließ mich mit diesem Leo alleine. Ich sah ihm sprachlos nach und blickte dann zum Koch der anscheinend ebenso verwirrt war.

„Kannst du den Kochen?", fragte er schließlich und ich nickte.

„Ein wenig."

„Wasch erst einmal ab.", meinte er dann und deutete auf den Geschirrberg. Es war zumindest besser als im Zimmer herum zu heulen. Wir arbeiteten Stumm nebeneinander, dann wischten wir die Tische ab und schließlich half ich ihm bei ein paar Vorbereitungen für den Abend.

„Wir sind bis zum Abend fertig.", sagte er plötzlich und ich seufzte. Ich wollte nicht in dieses Zimmer. Ich wollte nicht auf diesem Schiff sein. Boot, verbesserte ich mich und ich seufzte noch einmal. Er begleitete mich zu meinem Zimmer und schloss hinter mir ab. Wieder alleine. Ich trat mit dem Fuß gegen die Tür und schrie einmal kurz auf. Plötzlich öffnete auch schon Law die Tür und sah mich wütend an.

„Was glaubst du was du da machst?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern.

„Schreiend gegen die Tür treten.", sagte ich Wahrheitsgemäß und er griff sich an die Nasenwurzel. „Warum bin ich noch hier?", fragte ich und sah ihm in die grauen Augen, als er mich stumm ansah. „Anscheinend willst du keinen Sex mit mir und dein Koch kann auch nicht viel mit mir anfangen. Warum tötest du mich nicht einfach?", die Frage stand zwischen uns im Raum. Doch an seiner Miene konnte ich auf nichts schließen. Dann schloss er die Tür und kam langsam auf mich zu.

„Willst du denn sterben?", fragte er und ein Schauer jagte mir über den Rücken. Wollte ich sterben? Nein eigentlich nicht. „Ich meine, weil wir ja keinen Sex haben...", fügte er hinzu und trat ganz nah vor mich, dann beugte er seinen Kopf auf meine Linke Seite und sein Atem strich über meine Wange und meinen Hals. „Willst du das wir Sex haben?" Ich schauderte. Ich hasste es so zu reagieren, ein leises Lachen kam aus seinem Mund. Ich konnte nicht einmal sagen warum ich so reagierte. Ich hasste diesen Kerl, doch mein gesamter Körper reagierte auf seine Nähe, seinen Geruch.

„Ich hasse dich.", sagte ich es wahr die Wahrheit und doch bekam ich eine Gänsehaut als seine Lippen über meinen Hals strichen. „Lass das!", sagte ich und trat zurück um ihn an zu sehen.

„Warum?", fragte er und legte den Kopf schief, in seinen Augen glänzte etwas auf, das ich nicht zuordnen konnte.

„Weil ich das nicht will.", antwortete ich und spürte wie seine Hände über meine Arme strichen.

I'm In Love With an Criminal (Trafalgar law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt