Eine Nett ausgedrückte Drohung

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(Law-Sicht)

Wütend drosch ich zum Gefühlten hundertsten Mal an diesem Tag auf den Boxsack ein. Ich war sauer, stinksauer. Auf wen genau konnte ich nicht sagen. Ich war sauer auf meine Mannschaft, für das Massaker das sie auf diesem Schiff veranstaltet haben. Sauer auf Lavena weil sie mich in diese Situation gebracht hat und vor allem sauer auf Lavena weil sie sich einfach so mir hingegeben hat und wütend auf mich selbst. Weil ich zu schwach war ihren Körper abzulehnen. Ich hatte die Kontrolle über mich selbst verloren. Mehr als je zuvor. Noch einmal schlug ich zu ehe ich den Boxsack auffing und meine Stirn gegen das Kühle Leder drückte. In meinem Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. Immer wieder holte mich diese Frage ein, warum hatte sie es getan. Sie muss es gewusst haben das ich mich nicht kontrollieren würde. Selbst für jemanden wie mich war Sex nicht mit brutaler Wut und Schmerzen verbunden. Nun das war nicht richtig, Schmerzen konnten auch Lust verschaffen. Doch nicht so. Nicht auf diese Weise. Warum also,... es ließ mich nicht los...

„Kaptain?", hörte ich Bepo und eine Art von Déjà-vu suchte mich heim. Sollte sie jetzt hinter mir stehen würde ich sie sofort hoch Kant rauswerfen. Doch als ich mich umdrehte stand nur Bepo vor mir und sah mich besorgt an.

„Du musst etwas Essen...", erklärte er mir und stellte ein Teller mit Dampfender Suppe auf einen kleinen Tisch in der Ecke, wo ich auch Achtlos meinen Hoodie hingeschmissen hatte. Seufzend ging ich zum Teller, es roch wunderbar. Leo war ein guter Koch und wahrscheinlich schmeckte es auch gut. Doch ich hatte einfach keinen Hunger. Zu meinem Unglück stand Bepo noch immer in der Tür und wartete wohl das ich anfing zu Essen.

„Wenn du gleich isst, kann ich das leere Teller wieder mitnehmen...", sagte Bepo ruhig. Es war wirklich eine Nett ausgedrückte Drohung, doch ich kannte Bepo lange genug um zu wissen was er damit eigentlich sagen wollte. ‚Ich bleibe so lange hier bis du den letzten Bissen aufgegessen hat und wenn wir die ganze Nacht hier stehen!'

„Warum hat sie das gemacht, Bepo?", fragte ich den Eisbären der mich kurz verwirrt über die Frage anblinzelte, ehe er wohl verstand was ich meinte.

„Ich weiß nicht... Bitte Kaptain iss schneller hier unten ist es verdammt heiß... oben ist es wenigstens ein bisschen kühler!", jammerte er dann und ein lächeln huschte über mein Gesicht. Schließlich setzte er sich auf den Boden und sah mich durchdringend an. Doch ich hielt es nicht lange aus und fing an zu Essen. Bepo war mein bester Freund, mein Bruder und mein Vertrauter. Ich wollte nicht das er leidete. Doch mein Hunger wurde nicht besser. Ich aß einfach weil ich ‚musste' und nicht weil ich es wirklich wollte. Seufzend schob ich endlich das Leere Teller weg und Bepo schien mit einem mal erleichtert. Ob es daran lag das er aus der Hitze verschwinden konnte, oder weil ich aufgegessen hatte, wusste ich nicht. Ich stand auf und setzte mich neben ihn. Vorsichtig strich ich durch sein weiches Fell und sofort beruhigte es mich, während Bepo gleichzeitig genüsslich die Augen schloss und sich gegen meine Hand drückte.

„In letzter Zeit habe ich dich ziemlich vernachlässigt alter Freund!", murmelte ich und kraulte ihn hinter dem Ohr. So zu sein, konnte ich mir nur bei Bepo wirklich leisten. Ich war immer Hart und unnachgiebig. Ich führte mein Schiff mit Stolz und jeder aus meiner Crew vertraute mir. Ich konnte mich keine Fehler leisten. Nur bei Bepo war es mir egal.

„Du machst dir zu viele Gedanken...", sagte der Eisbär und ich dachte einen Augenblick über seine Worte nach.

„Law?", hörte ich eine mir viel zu bekannte Stimme und sofort verkrampfte ich mich. Ich spürte Bepos Blick auf mir ruhen als ich mich zu Lavena umdrehte. Sie trug wieder meine Klamotten, wahrscheinlich auch besser so. Der Gedanke sie in diesen Nuttigen Fummeln zu sehen. Der Gedanke an Gestern ließ mich sofort wieder hart werden und ich hasste in diesem Moment meine Verfluchten Hormone. Doch auch wie sie da stand. Verloren in den viel zu großen Klamotten. Mein Hoodie reichte ihr bis zu den Knien und verdeckte ihre Hände die sich einfach nach unter den viel zu langen Ärmeln. Wenn ich so darüber nachdachte, war meine Kleidung auch nicht die beste Lösung für mein neues Ständerproblem, denn sie sah mit ihren zerstreuten Haaren die in wilden Locken auch in ihre Gesicht vielen trotzdem zum Anbeißen aus. Der gute Vorsatz sie aus dem Zimmer zu werfen, war auch gleich wieder verraucht.

I'm In Love With an Criminal (Trafalgar law FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt