Falls sich einer fragte, was die Grafik darstellen soll: den Lykae mit seinem Schattenwolf. Ich habe sie vor ein zwei Wochen durch Zufall gesehen (ehrlich gesagt, hatte ich sie wesentlich besser in Erinnerung, @Frozen-heart . Ich hoffe man kann es trotzdem dadurch besser verstehen.)
Viel Spaß beim Lesen! :)
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Ich genoss die sanfte Berührung ihrer Hände. Wie sie, sie immer wieder in meinem Fell eintauchte, dadurch strich, manchmal kurz kraulte. Leise murmelte sie immer wieder vor sich hin. Beruhigte sich dabei. Still wartete ich ab, achtete genau auf ihre Reaktionen. Noch bevor sie ruckartig zurück wich, spürte ich den Stimmungsumschwung. Ihre Hände erstarrten, ihre Haltung wurde steif. Panisch rief sie nach mir. Sofort verwandelte ich mich. Drängte den Wolf in mir zurück und ließ die Bestie in ihren Käfig. Ich gehörte zu den wenigen unter uns, die die seltene Fähigkeit besaßen, den Schattenwolf zurufen. Es war sowohl Gabe als auch Fluch, doch noch war Sarah nicht soweit diese zu sehen. Es veränderte uns. Ließ uns furchterregend und beängstigend wirken. Ich würde es ihr zeigen, aber noch nicht jetzt. Ich zog sie in meine Arme, presste sie an mich, vergrub meine Finger in ihren offenen Haaren. „Unser Baby wird aber kein Wolf, oder?" fragte sie gepresst, ihr Atem streifte über meinen nackten Arm, ihre Wange lag an meine Schulter. Zum Glück sah sie das Grinsen nicht, dass sich über mein Gesicht ausbreitete. Wenn nur dieser Gedanke sie verunsicherte, konnte ich sie sofort beruhigen. „Nein, aber er wird die Fähigkeit dazu haben." Erklärte ich ihr, bemüht, dass sie das Lächeln nicht in meiner Stimme hörte. Ich spürte ihr Nicken. Kurz war es still. Wieder spürte ich wie die Stimmung im Raum kippte.
„Warum zur Hölle hast du mir nicht früher davon erzählte?" fauchte sie dann empört, versuchte sich von mir zu befreien, schlug mir deswegen abwehrend vor die Brust. Doch ich hielt sie an den Hüften gepackt. Ich würde sie nicht einfach so entkommen lassen. Besonders nicht wenn sie sauer war. Warnend knurrte ich leise. Sie schnaubte und funkelte mich wütend an. Als hätte sie es je interessiert, wenn ich knurrte.
„Wann hätte ich es dir denn erzählen sollen?" knurrte ich ihr entgegen. „Bevor wir miteinander geschlafen haben." Schlug sie patzig vor. Ich schnaubte. „Du hättest mich in eine Irrenanstalt gesteckt." Erwiderte ich nüchtern.„Du hättest es mir ja genauso demonstrieren können wie gerade eben." Hielt sie dagegen. Am liebsten hätte ich sie jetzt geküsst. Stur und trotzig sah sie mir in die Augen, nicht bereit von ihrer Meinung abzuweichen. Ich wusste, dass ein einziger Kuss ausreichen würde um sie ihren ganzen Ärger und die Wut vergessen zu lassen, doch das wäre nicht fair und ich musste ihr noch viel mehr erzählen. Aber danach. „Hey, was gibt es da zu grinsen?" fragte sie erzürnt.
„Du bist süß, wenn du sauer bist." Vielleicht nicht unbedingt die schlauste Antwort, aber die ehrlichste mit Sicherheit.Einen Moment perplex blinzelte sie mich an. „Bin ich nicht."
„Doch. Absolut niedlich." Wiedersprach ich.
„Logan!" schimpfte sie. „Nimm mich ernst."Ich seufzte, gab aber nach. „Du wärst schreiend davon gelaufen, dass konnte ich nicht riskieren." Verriet ich ihr.
Sie schnaubte. „Ich bin auch so gegangen." Erinnerte sie mich. Mein ganzer Körper spannte sich an bei dieser Erinnerung. Wie ich munter wurde, feststellte dass sie gegangen war und nicht wiederkommen würde. Die verzweifelte, aber erfolglose Suche. Mein Griff wurde fester, meine Lippen pressten sich zu einer schmalen Linie zusammen. „Tut mir leid, Logan." Riss mich Sarahs sanfte Stimme aus meinen Erinnerungen. Ihre Hand strich beruhigend über meine Brust, während sie mir mit reuevollen Augen entgegen sah. „Heute würde ich nicht noch einmal gehen, aber damals habe ich wirklich geglaubt, dass es uns eine Menge Schmerzen erspart, wenn ich sofort gehe. Ich hatte mich schon da in dich verliebt. In den Wochen danach wollte ich jedes Mal umdrehen und wieder zu dir zurück kehren." Ich nickte lediglich. „Aber das war auch nicht der richtige Moment." Hielt ich an meiner Meinung fest.
„Aber als du nach Deutschland kamst, hättest du mir davon erzählen sollen."
„Dafür gibt es keinen geeigneten Moment. Aber ich hab es dir jetzt erzählt und wenn du willst, beantworte ich dir auch deine ganzen Fragen." Bot ich ihr an. Für so ein Geständnis gab es nicht den perfekten Zeitpunkt. Am Anfang war es zu früh und sobald man es erzählen konnte, war es eigentlich schon wieder zu spät.
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[02] Silvester
Werewolf- Unabhängig voneinander lesbar - Einmal Silvester in Sydney zu verbringen ist Sarahs größter Traum. Gemeinsam mit ihrem besten Freund verwirklicht sie diesen. Dabei lernt sie den charmanten Logan kennen und verbringt eine atemberaubende Nacht mit...