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Ich war am telefonieren mit Gönül. Als wir uns verabschiedeten und aufgelegt hatten, klopfte Azelya an die Tür.

,,Darf ich reinkommen?"

,,Ja klar. Komm. Gönülün sana selamı var! (Gönül grüßt dich!)"

,,Aleykumselam! Komm, das Essen ist schon fertig. Ich helfe dir mal kurz."

Sie half mir in die Küche zu gehen.

,,Warum hast du mir nicht erlaubt zu helfen. Okay ich bin gerade nicht die beste Köchin, aber ich könnte wenigstens den Salat machen. Okay höchstens würde ich bluten, weil ich mich schneiden würde, aber ich würde halt helfen, wenn du erlauben würdest."

Würde, würde, würde... Ich sagte das in dem Moment einfach zu oft und sehr schnell.

,,Nein Eflin. Du bleibst schön sitzen. Ist doch nicht schlimm. Mir macht kochen sowieso sehr Spaß. Und ich mag es nicht, wenn beim kochen neben mir jemand steht oder sonst was, also ist jetzt nichts gegen dich Okay? Nicht böse sein Schatz."

Sie gab einen Kuss Geräusch von sich. Ich tat gespielt so, als ob ich sauer wäre und verschränkte meine Arme unter die Brust.
Doch ich war nicht so eine gute Schauspielerin und musste sofort wieder lachen. Wir aßen und quatschten dabei über verschiedene Sachen.

,,Weißt du Eflin du und Aytaç passt irgendwie voll."

Ich unterbrach sie : ,,Azelya! Hör auf!"

Doch sie machte stur weiter: ,,Du bist sehr hübsch, er sieht gut aus. Ich sag das nicht nur, weil er mein Bruder ist, aber er sieht wirklich gut aus. Ich glaube das liegt an der Familie!"

Sagte sie angeberisch, doch meinte es nicht ernst. Wir lachten sehr viel und aßen schließlich zu Ende. Danach räumte sie die Küche auf und wieder einmal durfte ich nicht helfen.

,,Nein Eflin. Du darfst nicht helfen. Ich mag es nicht, wenn mir meine Gäste helfen. Zwar bist du nicht ein richtiger Gast, weil du jetzt auch hier wohnst, könnte man sagen, aber trotzdem. Du bleibst wie gesagt, schön sitzen."

Ich seufzte. ,,Okay"

Ich hörte, dass die Tür aufgeschlossen wurde.

,,Aytaç senmi geldin? (Aytaç bist du gekommen?)", fragte Azelya.

,,Ja! Selamun aleykum!"

Wir begrüßten ihn zurück mit einem ,,Aleykumselam", doch meine Begrüßung war etwas leise und mit einem gesenkten Kopf. Ich war natürlich fremd für ihn. Wir waren keine Verwandten oder so, deshalb war mein Verhalten normal. Ich musste mein Kopf senken, weil Aytaç ja ein Fremder für mich war, obwohl ich durch ihn, seine Schwester kennengelernt hatte und vieles über sein Leben wusste, dennoch durfte ich mich nicht mit ihm anfreunden. Schließlich war er ein Junge. Er war halt kein Verwandter oder so von mir.

,,Es ist wieder Zeit, für die Kontrolle Eflin. Außerdem habe ich die neuen Tropfen dabei. Azelya ist die andere Flasche schon leer? Ihr verwendet das jeden Abend oder?"

,,Ja ja klar. Die andere Flasche ist leer. Gib mir schonmal die neue. Was sind das für Tüten in deiner Hand?", fragte Azelya.

Was für Tüten dachte ich mir. Wahrscheinlich hatte er irgendwelche Tüten in der Hand. Ich konnte es ja nicht sehen.

,,Ich hab kurz eingekauft, weil ich mir dachte, ihr könntet etwas gebrauchen und dachte mir, dass du nicht umsonst einkaufen gehen musst und Eflin alleine lässt."

Er war so süß. Warte was! Nein! Ich hab das nie gesagt! Wir vergessen es einfach. Zum Glück habe ich das nicht Laut gesagt. Sonst wäre das so peinlich. Ich hab das niemals gedacht. Nie! Ich spürte schon, wie mein Gesicht langsam knallrot wurde. Was, wenn sie es sehen würden? Oder vielleicht hatten sie es schon längst gesehen! Oh, man. Das wär so peinlich. Zum Glück war mein Kopf gesenkt.
Wie ich hörte, stellte er die Tüten ab und kontrollierte anschließend meine Augen. Dann war er fertig und fragte mich, ob es ein Problem wäre, wenn er noch ein wenig hier bleiben würde, um zu beten. Natürlich verneinte ich. Er sollte sein Gebet natürlich nicht verschieben, sondern sofort verrichten. Ich und Azelya hatten das schon vorher verrichtet.
Später kam Aytaç wieder und Azelya fragte ihn zuerst, ob er Hunger hatte. Er verneinte.
Als er wieder gehen wollte, fiel ihm noch etwas ein und sagte:

Eyes of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt