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                        Eflins Sicht

Die nächsten Tage vergingen ganz normal. Den ganzen Tag verbrachten wir zu Hause. Dann war es Donnerstag. Ich hatte wieder Unterricht im Krankenhaus. Azelya war wider dabei. Diesmal lernten wir mehrere Buchstaben. Von "F" bis "P". Die Zeit passte ganz gut. In diesen zwei Stunden, hatten wir schon die Buchstaben im Gedächtnis. Wir hatten in der ersten Stunden wohl absichtlich so wenige Buchstaben gelernt. Es waren ja nur fünf. Nur von "A" bis "E". Das war sozusagen die "Aufwärmstunde". Ich fand die Blindenschrift sehr interessant. Es war ein neues Ereigniss für mich. Auch eine tolle Erinnerung für später.
Es ging immer so weiter, bis wir alles gelernt hatten. Nächste Woche konnten wir schon alles und waren bereit für die Prüfung. Ja, es gab auch eine Prüfung. Alle lernten so schnell, dass wir schon innerhalb zwei Wochen alle Buchstaben wussten. Dann war auch schon die Prüfung, welches ich Gott sei Dank bestand. Es war genau an dem Tag, wo Ömer und Gönül ihre Versprechung hatten. Ich war logischerweise umso mehr aufgeregter. Ich und die Lehrerin setzten uns gegenüber. Es gab einzelne Metallstücke, worauf die Buchstaben in Blindenschrift waren. Sie stellte ein paar dieser Metallstücke nebeneinander und bildete damit ein Wort. Dann wurde das gebildete Wort anschließend auf meine Seite gelegt und mit dem Tasten, musste ich herausfinden, was es für ein Wort war. Ich konnte alle Wörter, ohne Schwierigkeiten zu haben sagen. Ich war so glücklich, endlich war es wieder Zeit zu lesen.

Als wir zurück zu Hause waren, kam Azelya und sagte, dass Aytaç ihr ein kleines Buch gegeben hat, was sie mir geben sollte. Sollte das ein Geschenk sein? Ich war verwirrt. Vielleicht schenkte er es mir, weil es schwierig war, Bücher in Blindenschrift zu finden. Findet man ja schließlich nicht überall. Es war wirklich sehr klein und hatte sehr wenige Seiten, merkte ich, als ich, ohne zu lesen, nur umblätterte.

,,Was für ein Buch ist das Azelya, weißt du es vielleicht? Ich habe noch nie ein Buch gesehen, das so wenige Seiten hat und relativ klein ist."

,,Nein, ich weiß es nicht. Ich sehe sowas auch zum ersten Mal. Ich kann die Schrift ja auch nicht lesen. Nur ein wenig, die ersten Buchstaben. Die hatte ich gelernt, als ihr mit den Buchstaben durch wart und die anderen gelernt habt. Komm lass uns beten, dann gehe ich kochen und du kannst es ruhig lesen. Aber erzähl mir bitte später, worüber es sich handelt okay?"

,,Ja ja sowieso. Brauchst du vielleicht Hilfe?"

,,Nein, danke."

Ich öffnete das Buch und begann zu lesen. Nach ein paar Minuten war ich schon fertig damit und war wie eingefroren. Ich zitiere, was dort stand:

,,Das Mädchen. Das wunderschöne Mädchen. Mein Mädchen. Mit ihren wundervollen hellbraunen Augen stach sie in mein Herz. Plötzlich fing mein Herz an, nur für sie zu schlagen. Mein Herz wurde ihr Herz. Das Mädchen. Mein Mädchen. Ich habe die Gelegenheit genutzt, dass es Unterricht in Blindenschrift gab und du es bestanden hast. Ich wollte es dir persönlich sagen. Aber diese Sache, ließ mich auf eine andere Idee kommen. Ich habe meine Gefühle, echten Gefühle, hier, in dieses kleine Buch gesteckt. Ich habe es nur für dich machen lassen. Nur für dich. Alles hat sich nach der Zeit entwickelt. Und jetzt sage ich es...Das Mädchen, in die ich mich verliebt habe, erlaubst du es mir, mein Herz für immer bei dir zu behalten?

Das Mädchen, in die ich verliebt bin. Du. Eflin Özalp, hier ist der Schlüssel zu deinem Herz. Wenn du es mir erlaubst, würde ich es aufschließen und es für immer mein Haus machen, wo ich mich am wohlsten fühle. Darf ich dein Herz aufschließen Eflin?"

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