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Am nächsten Morgen, öffnete ich den Reißverschluss von der 'Verpackung' meines Brautkleides. Ich sah ihn mir an und konnte immernoch nicht fassen, dass ich bald eine verheiratete Frau sein würde. Und zwar auch noch die von Aytaç. Wie sehr ich meine Eltern bei mir hätte. Ihre einzige Tochter war verlobt und würde in sechs Monaten schon heiraten, aber sie waren nicht dabei. Egal. Allah wollte es so und so war mein Kader (Schicksal). Ich wischte meine Tränen, die auf meinen Wangen lagen weg und zog den Reißverschluss wieder hoch. Anschließend begab ich mich in die Küche, nach dem Gebet, weil von dort aus schon die leckeren Gerüche in meine Nase stiegen. Es roch nach Sucuk (Knoblauchwurst). Ich liebte es. Schnell lief ich dorthin und begegnete meine wunderschöne Gönül, die dabei war, den Frühstückstisch zu decken. Die Sucuks sah ich schon in einer Pfanne auf dem Herd garen und lief auf sie zu. Doch ich war ein wenig traurig, als ich sah, dass sie noch nicht ganz fertig waren und musste deshalb etwas warten, bis ich sie genüsslich verschlingen konnte.

Nach dem Frühstück machten wir uns fertig für die Arbeit. Es war mal wieder Zeit zu arbeiten. Die Mädels, also Azelya und ihre Schwester, Ayşegül wurden gestern Abend schon von Aytaç abgeholt. Wir wollten unbedingt, dass sie noch bleiben, doch Ayşegül musste auch arbeiten und Azelya musste noch Bewerbungen an verschiedene Stellen schicken. Ayşegül war Bankkauffrau und Azelya erzählte mir, dass sie eigentlich Erzieher in einem Kindergarten war, doch sie nach dem Tod ihres Verlobten erstmal abgebrochen hatte. Jetzt wollte sie wieder damit anfangen. Wir waren bereit und machten uns anschließend auf den Weg ins Büro. Bevor wir dort ankamen, fuhren wir am Friedhof vorbei,weshalb wir dort ausstiegen und beteten. Danach fuhren wir zur Arbeit. Dort waren nicht viele Kunden heute, deshalb redeten wir wieder mal über die Hochzeit und vieles mehr.

Zu Hause angekommen, klingelte mein Handy. Ich hatte es nicht mitgenommen, weil es an der Ladegerät angeschlossen war und ich es sowieso nicht in der Aribet benutzen würde. Nachdem ich die Tür geöffnet hatte, zog ich erstmal schnell meine Schuhe aus und lief ins Wohnzimmer, um den Anruf abzunehmen. Es war aber eine unbekannte Nummer.

,,Ja?"

,,Frau Özalp?"

,,Ja...Wer sind sie?"

,,Ich bin Mesut Kara. Ihre Handynummer habe ich von der ... Büro. Es waren dort zwei Nummern angegeben und ich wollte erstmal ihre anrufen. Ich wollte meine Wohnung neu einrichten, könnten wir deshalb vielleicht einen Termin vereinbaren?"

,,Ja klar. Sollte es so schnell wie möglich fertig sein oder kann der Termin auch etwas später sein?"

,,So schnell wie möglich bitte, wenn es geht."

,,Okay. Es geht. Heute nach einer Woche hätte ich Zeit um 16 Uhr mit meiner Kollegin. Wäre es für sie in Ordnung?"

,,Hmmm... Ich schau mal kurz in mein Kalender... Okay. Passt super. Dann machen wir das so. Dann gebe ich Ihnen meine Adresse..."

,,Okay. Das hätten wir dann. Einen schönen Tag noch wünsche ich Ihnen."

,,Gleichfalls!"

Ich gab Gönül Bescheid, dass wir nächste Woche um 16 Uhr einen Termin hatten, doch sie meinte, sie hätte mit anderen Kunden schon für diesen Tag eine Vereinbarung. Ich fand es gar nicht schlimm. Warum sollte ich auch? Sie hatte es schon vorher abgemacht und ich erst jetzt. Es war eigentlich meine Schuld, ohne sie zu fragen, den Termin zu vereinbaren.

Ich telefonierte mit Aytaç und sagte es ihm. Er fand es natürlich nicht gut und war schon ein wenig eifersüchtig, wie ich hören konnte und wollte an dem Tag mitkommen. Ich war erleichtert und froh darüber, weil ich jemanden bei mir haben musste, wenn ich schon in die Wohnung anderer Leute gehe, die ich nicht kenne. Zwar war das meine Arbeit, aber trotzdem war es unwohl für mich. Die Personen kannte man schließlich nicht. Es könnten auch schlimme Menschen sein. Deshalb war das gut, mit meinem Verlobten dorthin zu gehen.

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