Teil 32

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B-Joo

Ich wache früh auf und schaue mich um, so gut wie es geht, weil Hansol immer noch hinter mir liegt und mich im Arm hält. Die Wut auf mich selber, dass Jimi wegen mir nicht mehr lebt, überkommt mich wieder. Ich muss hier weg. Wenigstens für ein paar Tage um wieder einen freien Kopf zu bekommen. Vorsichtig und schnell stehe ich auf und versuche Hansol nicht zu wecken, der Gott sei Dank nach meiner Aktion noch schläft. Schnell schnappe ich mir meinen Koffer, der sich unter meinem Bett befindet und werfe willkürlich ein paar Klamotten von mir in ihn hinein. Einen kleinen Rucksack noch, in den ich noch eventuell wichtige Sachen reinwerfe und verlasse dann schnell das Zimmer. In der Küche suche ich mir Stift und Papier und verfasse eine Nachricht, dass ich für ein paar Tage wegfahre. Danach verlasse ich den Dorm und laufe auf dem kürzesten Weg zum Bahnhof. Dort angekommen kaufe ich mir ein Ticket für den nächsten Zug nach Chuncheon. Ich werde zu Minhyuk fahren. Zum Glück fährt der Zug in 20 min los und so renne ich zum Gleis und setzte mich auf einen freien Platz. Der Zug ist nicht gerade voll, weswegen ich mich in einen vierer setze. Der Koffer steht neben mir und ich fische aus meiner Jackentasche mein Handy um Minhyuk eine Nachricht zu schreiben.

*Hey Minhyuk,
Ich habe mich kurzfristig entschieden für ein paar Tage zu dir zu kommen. Holst du mich vom Bahnhof ab? Werde in ca. 1:30h da sein*

Ich springe aus dem Zug raus und schaue mich auf dem Bahnsteig um. Als ich Minhyuk sehe, gehe ich schnell auf ihn zu und umarme ihn. „Seid willkommen in Chuncheon Gangwon-do. Wie war die Reise, mein Herr?", fragt er mich und ich schüttle nur beschämt den Kopf. „Es war sehr angenehm.", gebe ich als Antwort, was ihn zum Lachen bringt. „So folget mir, mein Herr. Ich werde Sie in meine Behausung führen." Wieder schüttle ich nur beschämt den Kopf und folge ihm.

„Warum hast du dich so spontan entschieden zu mir zu kommen?", fragt er mich, während er die Tür zu seinem Zimmer öffnet. „Ich musste einfach raus aus Seoul.", sage ich und lasse mich auf sein Bett fallen. „Ist das Leben als Idol etwa so schlimm? Die ganzen Fans, die deinen Namen schreien. Die ganzen Auftritte, bei denen du machst was du liebst und zwar Tanzen" Sein Körper landet neben mir auf dem Bett. Ich schüttle den Kopf und schaue ihn ernst an. „Es ist gestern etwas passiert!" Ich merke wie mir wieder einige Tränen das Gesicht herunterrollen. „Jimi!", sage ich und er schaut mich fragend an. „Hat sie mit dir Schluss gemacht?", fragt er nun verwirrt und ich schüttle wieder den Kopf. „Das habe ich anscheinend vor ca. 1 Monat gemacht. Sie hat Suizid begangen!" Meine Augen verlassen, wie am Abend davor, tausend Tränen. „Jimi?", fragt er geschockt und ich nicke. „Sie hat Tabletten geschluckt und ist dann zu mir gekommen. Ich war gerade im Tanzstudio am Reden mit Hansol oder eher gesagt hat er mir gerade eine Predigt gehalten. Sie ist gestorben dort im Raum. In meinen Armen. Und es ist alles meine Schuld." Die Erinnerung an den gestrigen Tag lässt mich schwer atmen. „Klar habe ich noch Hansol an meiner Seite, aber ich habe sie nun Mal auch geliebt. Sie hat sich wegen mir umgebracht." Einen Moment lang ist es still. Und nach einer Zeit kommen keine Tränen mehr, da ich in den letzten 24h zu viel geweint und zu wenig getrunken habe. „Hättest du eventuell etwas zu trinken für mich?", frage ich ihn und er greift neben sein Bett. Schnell steht er auf, verlässt das Zimmer und kommt kurze Zeit später mit zwei Wasserflaschen in der Hand zurück. Eine davon gibt er mir. Ich öffne die Flasche und lasse die Flüssigkeit meine trockene Kehle hinunter laufen, danach schließeich die Flasche wieder und lege meinen Kopf in seinen Schoß. Vorsichtig streichelt er mit seiner Hand über meinen Kopf. „Weine dich aus und danach machen wir was, damit du auf andere Gedanken kommst." Wieder lasse ich meinen Tränen freien Lauf. Auch ihm laufen einige Tränen über die Wangen. Klar, denn auch er hat Jimi gemocht, wenn auch nur freundschaftlich. Sie hat uns beiden viele schöne und lustige Momente geschenkt.

Die Tränen versiegen endlich und ich wische mir die letzten aus dem Gesicht. „Und was wollen wir nun machen?", fragt er mich, während er sich ebenfalls die Tränen aus dem Gesicht wischt. Ich setzte mich auf und schaue ihm in die Augen. „Können wir uns betrinken, bis wir alles wenigstens für ein paar Stunden vergessen können?", frage ich ihn und er überlegt kurz. „Kriegen wir hin!", sagt er während er aufsteht und danach den Raum verlässt. Da ich nicht weiß, was ich tun soll, schaue ich mich in seinem Zimmer um. Es ist ziemlich schön eingerichtet und passt perfekt zu ihm. Mein Blick schweift an der Wand entlang und bleibt an den Fotos auf der gegenüberliegenden Seite hängen. Ich stehe auf, um sie mir besser anschauen zu können. Auf allen Fotos sind lachende und glückliche Menschen abgebildet. Natürlich kenne ich sie fast alle. Die meisten Fotos stammen nämlich aus der Zeit im Internat. Fotos von ihm und mir. Fotos von Jimi, ihm und mir. Fotos mit allen unseren Freunden. Aber die meisten interessieren mich nicht, sondern nur die auf denen sie zu sehen ist. Sie steht oder sitzt immer glücklich neben mir. Auf vielen davon hält sie meine Hand. Ich wende meinen Blick ab und laufe durch die Tür aus dem Zimmer raus. Leise betrete ich den Raum, in dem Minhyuk gerade telefoniert. Das muss wohl das Wohnzimmer sein, denn ich sehe eine Couch, auf der Minhyuk sitzt, einen Fernseher und Fotos von Babys, Familie und Freunden. Ich höre wie er noch ein paar Worte sagt und dann auflegt. „Also meine Eltern sind kurzfristig zu meinen Großeltern nach Hampyeong gefahren, was bedeutet wir sind heute alleine und sehr wahrscheinlich auch die nächsten zwei Tage. Daraufhin hatte ich die Idee, dass ich ein paar meiner Freunde einlade. Sie werden so um 20 Uhr da sein. Ein Kumpel und Nachbar wird mit uns Alkohol besorgen. Meine Freunde werden auch was mitbringen und zusammen haben wir dann Spaß. Was hältst du von der Idee?" „Finde ich gut." „Gut. Wir werden in ca. 10 min zu meinem Kumpel gehen." Er steht vom Sofa auf, läuft in die Küche und ich folge ihm. Er macht den Kühlschrank auf und versucht so viel Platz wie möglich darin zu schaffen. Danach schaut er in allen möglichen Schränken nach Nasch- und Knabberkram. Er bereitet eine kleine Liste vor mit Sachen die wir einkaufen müssen und sucht sich dann Schlüssel, Portemonnaie und sein Handy. Ich hole ebenfalls mein Handy aus seinem Zimmer und danach ziehen wir Schuhe und Jacke an. Er schließt die Wohnung ab und läuft mit mir zusammen ein Treppe herunter. Dort angekommen  klingelt er an einer Tür und ein Junge mit hell braunen Haaren öffnet sie. Er schlägt bei Minhyuk ein und schaut dann zu mir. Er lächelt und ich verbeuge mich schnell. „Hallo. Mein Name ist.." „Byungjoo ich weiß!" Ich schaue ihn an und sein Lächeln wird noch größer. „Du bist B-Joo aus Topp Dogg. Glaubst du etwa, dass Minhyuk mir das nicht tausend Mal erzählt hat? Aber es wundert mich, dass er es nur mir erzählt hat und nicht den anderen." Röte steigt mir ins Gesicht und ich schaue zu Boden. „Mein Name ist übrigens Daesung.", sagt er und verbeugt sich, wie ich es vorher gemacht habe. Danach läuft er kurz in die Wohnung und kommt mit Schuhen an den Füßen und einem Schlüssel in der Hand wieder zu uns. „Na dann. Ab zu meinem Auto." Er schließt noch schnell seine Wohnung ab und zusammen gehen wir die Treppen herunter.

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Ich habe mal eine Frage an euch. Was ist euer Lieblings Song von Topp Dogg?

Ich persönlich liebe Peekaboo, Rainy Day und Annie 3rd anniversary ver.

#CU (Hanjoo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt