Zufrieden stand ich in meinem kleinen Badezimmer. Voller Vorfreude dachte ich daran, dass mein Wochenende drei Tage dauert. Ich habe Freitags, Samstags und Sonntags frei. Leise lächelnd betrachtete ich mich im Spiegel. Meine Haare waren Brustlang und braun gefärbt, es hing jedoch von den Lichtverhältnissen ab, ob sie dunkel oder hell aussahen. Mein Gesicht war etwas kantiger als das Idealgesicht einer Koreanerin.
Ich hatte große Augen, manchmal sogar doppelte Augenlieder. Meine Haut war nicht wirklich blass, aber auch nicht dunkel. Sie war eben durchschnittlich.
Das einzige Ding, womit ich mich vom Durchschnitt unterschied, war meine Größe. 1,78 Meter. Das ist schon gewaltig, wenn man sich die anderen, kleinen, koreanischen Frauen anschaut.
Mein Gewicht wusste ich nicht, ich besaß keine Waage und wollte es ehrlich gesagt auch gar nicht.
Nach einer Weile zog ich mich aus und stellte mich unter die Dusche. Gestern hatte ich meine Haare gewaschen, also musste ich das jetzt nicht.
Nachdem ich geduscht hatte schlüpfte ich in einen viel zu großen Pulli und eine Jogginghose. Die Kapuze des grünen Pullis zog ich mir über den Kopf, weil man dann die ultimative Gemütlichkeit erreicht hat.
Frisch gewaschen und duftend spazierte ich den kurzen Weg in die Küche und holte mir einen Pudding aus dem Kühlschrank. Im vorbeigehen angelte ich einen Löffel aus der Schublade neben dem Waschbecken und ging in mein Schlafzimmer.
Vorsichtig setzte ich mich aufs Bett, lehnte mich an der Kopflehne an und machte den Pudding auf. Der erste Löffel war immer der beste. Nach ein paar weiteren fischte ich mein Handy zwischen den Decken und Kissen hervor und machte es an. 6 Snaps und 13 Nachrichten. War ich plötzlich berühmt geworden?
Verwundert entsperrte ich das iPhone und checkte zuerst die Nachrichten. 11 von meiner besten Freundin Leya, 1 von meiner Mutter und 1 von Taehyung. Leya tendierte stark dazu zu spammen, wie man sieht. Also spannte ich sie nicht länger auf die Folter und öffnete ihren Chat zuerst.
L: Leya M: Mina
L: Omo
L: Mina
L: ich brauche deine Hilfe.
L: ich habe mir aus Versehen 13 Pizzen bestellt
L: wie soll ich die wegkriegen
L: Hilfe
L: ich wollte eigentlich 3, aber der Spasti hat aus 3 irgendwie 13 gemacht
L: wie hat der sich das vorgestellt
L: kann ich vorbeikommen
L: damit du mir helfen kannst
L: bitte
M: Leya
M: komm her, ich hab Hunger
L: danke ❤
M: bis gleichDanach öffnete ich den meiner Mutter. Sie erkundigte sich nur wie es mir ging und ob das Geld, welches sie und Appa mir schickten ausreichte. Ich antwortete schnell dass es mir gut geht und das Geld vollkommen ausreicht.
Meine Eltern sind beide wohlhabende Geschäftsleute und haben viel im Ausland zu tun. Als ich wegzog um zu arbeiten hatten die beiden ein schlechtes Gewissen, weil sie dachten ich hätte es wegen Ihnen getan. So kauften sie mir also eine Wohnung (was in Seoul nicht gerade günstig war) und schicken mir regelmäßig hohe Geldbeträge. Appa und Eomma waren beide stur, deswegen konnte ich sie nicht davon abhalten mir so hohe Geldbeträge zu schicken. Irgendwie genoss ich es auch, ich meine, ich arbeite 4 Tage die Woche und kriege dafür einen nicht allzu kleinen Lohn und bekomme dazu noch Geld von meinen Eltern. Wie gemein das auch klingt, ich komme nicht davon weg.
Zu guterletzt öffnete ich dann auch Taehyungs Chat. Er hatte nur 'annyeong' geschrieben. Extrem kreativ.
Genauso einfallsreich schrieb ich 'annyeong' zurück.Mir fielen die Snaps wieder ein. Hier waren sie alle von Taehyung. Ich setzte mich gemütlicher hin und sah mir seine Snaps aufmerksam an. Er war nur auf den letzten beiden zu sehen, die davor waren alle anscheinend von seinen Freunden geschossen worden.
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'Sleepless' K. T. H. (Bangtan Sonyeondan) (Vollendet)
FanfictionMina kann nicht schlafen. Sie wird von Alpträumen gequält, leistet keine gute Arbeit mehr. Bis sie Taehyung kennen lernt. Er haucht ihr, mit seiner reinen Anwesenheit neue Energie ein und bringt sie dazu, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu be...