3. Kapitel (Donnerstag)

204 7 1
                                    

"Wie lang dauert deine Pause?", fragte Taehyung. Anstatt einer Antwort hielt ich zwei Finger hoch. Er nickte.

"Und wann ist deine Schicht zu Ende?", fragte er wieder. Ich dachte kurz nach und sagte dann: "bis um 4." Er nickte wieder. Dann stand er auf. Ich sah ihn an. Wollte er schon weg? Er schien meinen Blick zu bemerken.

"Ich bringe schnell den Müll und die Flaschen weg", lachte er. "Nein, das mache jetzt ich", Taehyung sollte doch nicht alles für mich machen. Ohne ihn anzuschauen stand ich auf und nahm ihm den Müll aus der Hand. Er setzte sich wieder, wärend ich die Flaschen und seine Ramenpackung wegschmiss.

"Meine Pause dauert noch eine halbe Stunde", bemerkte ich, als ich mich hinsetzte. Taehyung nickte wieder. Dann fragte er: "darf ich dein Handy kurz haben?" Überrascht hielt ich inne, händigte ihm dann aber mein iPhone aus, nachdem ich es entsperrt hatte. Er öffnete Snapchat, holte sein eigenes Handy aus der Tasche und scannte mit meinem Handy seinen Snapcode ab. Dann checkte er bei sich ob ich ihn geaddet hatte und addete mich zurück. Grinsend sah ich zu, wie er meine Kontakte öffnete und sich einspeicherte. Dann rief er sich von meinem Handy aus an und speicherte sich auch ein. Er gab mir mein Handy zurück.

"Jetzt kann ich immer mit dir snappen und schreiben", wieder freute er sich wie ein kleines Kind. Eigentlich kannte ich ihn gar nicht, aber vom ersten Augenblick an mochte ich ihn schon sehr gern.

Wir quatschten noch ein bisschen, bis ich aufstand und mich mit einer leichten Verbeugung verabschiedete. Er warf mir zum Abschied einen komischen Blick zu, worauf ich anfing zu lachen. Taehyung verbeugte sich leicht lachend.

Vor dem Fahrstuhl angekommen, dieser stand wieder offen, zog ich mir meine Pumps wieder aus und stieg ein. Seufzend quetschte ich mich zwischen einen übergewichtigen, der mich stark an Relaxo erinnerte und eine zierliche kleine Frau, die genervt zu mir hoch sah als ich sie berührte.

Meine Etage war wie immer schon gewählt, aber es dauerte trotzdem Ewigkeiten bis ich dort ankam.

Zielstrebig presste ich mich wieder  aus dem Fahrstuhl heraus und joggte zu meinem Büro. Dort angekommen warf ich mich in den riesigen Stuhl und schaltete mein iPhone wieder an.

Taehyung hatte mir schon ein paar Snaps geschickt. Auf dem ersten saß er noch im Café und hat sich einen Donut gekauft. Auf dem zweiten hatte er schon einen Mundschutz an. Ausserdem war der Kamerawinkel sehr weit unten. Er schrieb auf das Bild 'annyeong Mina'.

Ich lächelte. Dann machte ich ein Bild von meinem Computer und schrieb 'annyeong Taehyung'. Grinsend drückte ich auf den blauen Pfeil.

Seufzend legte ich mein Handy zur Seite, schloss Kopfhörer daran an und stellte meine ganze Musikbibliothek auf 'zufällig'.

Um 16 Uhr packte ich meine Sachen zusammen. Müde aber zum ersten mal seit langem wieder glücklich, spazierte ich zum Fahrstuhl, der auf mich zu warten schien, und stieg ein.

Ganz unten angekommen stieg ich mit allen anderen aus, verließ mit allen anderen das Gebäude und machte mich auf den 15- minütigen Fußweg zu meiner Wohnung.

Neugierig holte ich mein Handy aus der flachen Tasche und sah nach ob Taehyung mir noch mehr Nachrichten oder Snaps geschickt hat. Tatsächlich, ein Snap von ihm.

'Du hast jetzt Schluss', sagte die Caption

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

'Du hast jetzt Schluss', sagte die Caption. Dazu konnte ich Taehyung mit einem Derp-face sehen. Ich lachte leise und öffnete die Frontkamera, fotografierte meine Schulter und ein kleines Café im Hintergrund und schrieb 'gut kombiniert, Sherlock'. Mein Finger ging automatisch auf 'senden'.

Mein Handy verschwand wieder in der Tasche und ich schloss die Haustür zum Hochhaus auf, in welchem ich lebte. Die Treppen zu meiner Wohnung ging ich diesmal im Laufschritt. Die letzten Tage waren für mich so traurig gewesen. Ich war müde, ausgelaugt, allein. Allein schon Taehyungs Bekanntschaft hatte mir neuen Frohsinn gegeben.

Die dünne Holztür, die mich noch von meiner Wohnung trennte, schloss ich auch noch auf. Dann betrat ich mein kleines Appartment. Es war wirklich nicht groß, aber auf jeden Fall genug für mich. Ausserdem war es sehr gemütlich, nicht weit weg von meinem Arbeitsplatz und ich fühlte mich wohl.

 Ausserdem war es sehr gemütlich, nicht weit weg von meinem Arbeitsplatz und ich fühlte mich wohl

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Mit Anlauf warf ich mich auf meine Couch. Dabei strampelte ich meine Pumps weg und öffnete die ersten paar Knöpfe meiner Bluse. Schon wieder lag mein Handy in meiner Hand.

Und schon wieder öffnete ich Snapchat, um meiner neuen Bekanntschaft einen Snap zu senden. Dafür öffnete ich die Innenkamera auf Snapchat und machte ein kleines Selfie von mir. Auf das Bild kam nur ein Affe, der sich die Augen zu hält.

Nach ein paar Minuten bemerkte ich, dass ich Hunger hatte und wärmte mir Ramen in der Mikrowelle auf

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Nach ein paar Minuten bemerkte ich, dass ich Hunger hatte und wärmte mir Ramen in der Mikrowelle auf. 40 Sekunden, so wie immer. In diesen 40 Sekunden nahm ich mir Stäbchen und füllte Wasser, diesmal gefiltertes, in ein Glas.
Dies war der erste Tag seit langem, der mir wieder Spaß machte. Und ich wusste nicht warum.

'Sleepless' K. T. H. (Bangtan Sonyeondan) (Vollendet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt