'Sleepless' K. T. H. (Bangtan Sonyeondan) (Vollendet)

46. Kapitel

"AUFSTEHEN DEINE FAMILIE KOMMT GLEICH", Taehyung machte mit einem Topf und einem Löffel Lärm. Genervt hob ich meinen Kopf aus den Kissen.

"Wann zur Hölle bist du aufgewacht?", meine Stimme war sehr kratzig und sogar etwas tiefer als sonst. Nein, ich bin kein Mann und war auch nie einer.

"Vor ein paar Minuten erst", er brachte grinsend den Topf zurück in die Küche. Langsam und verschlafen stand ich auf, meinen Mund zu einem Schmollmund gezogen, so wie ich es immer machte wenn ich müde war. Das war etwas an mir, was hässlich und nicht notwendig war. Ich mochte es nicht.

Taetae hatte sich ins Badezimmer gestellt und machte sich daran seine Zähne zu putzen, weshalb ich auch direkt anfing meine Zähne zu putzen. Meine Haare sahen aus wie ein Strohhaufen.

Als wir mit Zähneputzen fertig waren nahm ich ein Haargummi und band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen, ohne sie vorher durchzukämmen.

"Wie spät ist es?", fragte ich, jetzt zwar nicht mehr müde, aber Hungrig.

"10 oder so", anscheinend wusste mein Freund es auch nicht. Also rannte ich zurück ins Schlafzimmer und holte mein Handy. Es war viertel nach 10.

"10:15", teilte ich ihm mit. Er hatte sich an meinem Toastbrot zu schaffen gemacht, und suchte jetzt nach irgendetwas zum beschmieren oder belegen.

"Marmelade ist im Schrank über dem Toaster", nickend holte er alle drei Marmeladengläser raus und stellte sie nacheinander auf den Tisch. Ich stand auf und holte Butter, Messer und Löffel.

Ach ja, es fehlten noch Teller. Tae hatte sich an den Tisch gesetzt. Schnell holte ich noch Teller und Tassen und setzte mich dann zu ihm.

Er sah total verpennt und müde aus. Seine Augen waren zu kleinen Schlitzen geworden.

"Hat Eden dir gesagt wann sie kommen?", brummte er. WIE SÜß UND AAAAAHHHHHH. 

"Nein, aber die letzten Male als Eomma und so kamen, waren sie immer etwa um 11 oder 12 da", ich versuchte mit allen Mitteln meine Beherrschung beizubehalten.

"Achso. Was machen wir heute noch?", langsam wurde er wacher.

"Eden will dich unbedingt kennen lernen, weil er uns im Internet gesehen hat und alles. Und ich glaube Eomma interessierst du auch", als ich an Appa dachte, wurde ich ein bisschen traurig.

"Appa kratzt es wahrscheinlich gar nicht", Taehyung runzelte die Stirn.

"Eomma und Appa haben gesagt, dass sie dich kennen lernen wollen. Eomma meinte, sie fände es gut, dass du nicht so ein kleiner Knochen bist. Du bist hübsch", er lächelte mich liebevoll tröstend an.

"Und das findet nicht nur meine Familie, sondern auch die ganze Welt", mein Gesicht wurde warm, also wurde ich rot. Ich kicherte wie ein kleines Schulmädchen.

"Ach Taetae...", ich versuchte das Thema von mir auf etwas anderes zu lenken.

"Die Marmelade hab ich mit Eden gemacht", ich tippte auf das größte Glas. Der Inhalt war eine 'einmal hin, alles drin' Marmelade. Meine Namensidee und Edens Kreation. Es waren alle Früchte drin, die bei Eomma im Garten wuchsen.

"Schmeckt gut", schmatzte er zwischen zwei Bissen.
"Was habt ihr da rein gemacht?", interessiert beugte mein Gegenüber sich vor.

"Alles mögliche", ich fing an aufzuzählen. "Alte Fahrräder, Vogelbeeren, Erde, Salz, Paprika", wir lachten kurz.

"Nein spaß. Alle Früchte aus Eommas Garten", Taetae nickte verstehend.

"Schmeckt wirklich gut", ich warf zufrieden meine Haare zurück.

Nachdem wir mit dem Essen und Geschirr wegräumen fertig waren, fingen wir an Taetae und mir Klamotten rauszusuchen.

Er hatte ganz viele Kleidungsstücke mitgenommen, weil er sich nicht entscheiden konnte. Wir suchten ein paar Outfits heraus und er probierte ein bisschen herum, aber nichts war ihm gut genug.

"Es sind doch nur meine Mutter und mein Bruder", versuchte ich ihn zu beschwichtigen.

"Nur?!", empört warf er seine Arme in die Luft. Ich kicherte ein bisschen.

Dann sah ich, dass er wirklich zitterte und nahm ihn in den Arm.

"Kim Taehyung. Meine Mutter wird dich lieben und mein Bruder... den kann umstimmen", ich musste noch ein wenig mehr lachen, als Taetae laut seufzte.

Am Ende hatten wir uns für eine graue Jacke, ein weißes T-shirt und eine schwarze, weite Hose für ihn entschieden. Dazu noch weiße Sneakers.

Ich trug auch so eine Hose wie Taetae. Dazu ein graues Oberteil und einen tiefen Zopf. Eigentlich so, wie ich fast immer angezogen war.

Ich sollte mich mal mehr trauen.

Plötzlich hörten wir, wie jemand an der Haustür klingelte.

Taetae sah mich noch einmal an. Aufmunternd nickte ich ihm zu und öffnete die Haustür mit dem Summer neben der Wohnungstür.