Kapitel 3

457 54 16
                                    

Die Namen flogen nur so an mir vorbei.

Alles was ich wollte war zu wissen, in welches Haus Daphne kommen würde und dann endlich essen.

Ava Looy wurde aufgerufen und kam nach Slytherin.

Ich klatschte schläfrig. Nachdem man die Zeremonie vier Mal gesehen hatte wurde sie langweilig.

Allerdings hüpfte mein Magen auf und ab, wenn ich an meinen eigenen ersten Schultag dachte. Ich war so nervös gewesen...

Schlagartig versank ich in Tagträumereien...





Staunend ließ ich meinen Blick über die Wände streifen und konnte meine Augen gar nicht mehr von der verzauberten Decke abwenden.

Die Schüler, die hier ebenfalls in der Halle saßen, hatte ich schon fast vergessen.

„Erstklässler!"

Die Stimme von Professor Aisetra ließ mich zusammenzucken.

„Ich werde jetzt eure Namen vorlesen, ihr kommt nach vorne und setzt den Hut auf. Er wird euch auf eure Häuser verteilen." Ihre hellblauen Augen huschten über unsere Gesichter, dann entrollte sie die große Pergamentrolle und las den ersten Namen vor.

„Baxter, Henry."

Ein Junge mit dunkelbraunen, verwurschtelten Haaren trat nach vorne und ließ sich auf den Stuhl fallen. Er sah nur halb so nervös aus wie der Rest von uns.

„GRYFFINDOR!", rief der Hut und der zweite Tisch von links begann zu jubeln.

„Davidson, Grace." Das Mädchen mit den schokobraunen langen Locken wurde eine Ravenclaw und Isaac Duncan ein Slytherin.

Jodie Keith, mit der ich im Zug kurz gesprochen hatte wurde eine Hufflepuff und ließ sich erleichtert neben ein rothaariges Mädchen fallen.

Wenn ich doch nur mit Victoria in ein Haus käme, dachte ich und war schon kurz davor, Stoßgebete gen Himmel zu senden.

„Lloyd, Lucas", rief Professor Aisetra und der Junge, der in meinem Abteil gesessen hatte ging nach vorne, nicht, ohne eine Stufe zu übersehen. Fast wäre er der Länge nach aufgeschlagen, Professor McGonagall warf Professor Longbottom ein schiefes Lächeln zu, der schlagartig rot wurde.

Lachen ertönte in der Halle, ich presste nur meine Lippen aufeinander und lächelte Lucas ermutigend zu, als sich unsere Blicke trafen.

Er hatte den Hut so lange auf, wie sonst noch niemand heute. Aber am Ende wurde er ein Gryffindor und setzte sich strahlend an den jubelnden Tisch.

„Malfoy, Rosalie!"

Mein Name.

Das war mein Name gewesen.

Ich spürte, wie Victoria mir ihren Ellenbogen in den Rücken rammte und mich somit ein Stück nach vorne schob.

Ich schluckte schwer und erklomm dann aber die Stufen.

„Eine Malfoy!", rief eine tiefe Stimme in meinem Kopf, sobald ich den Hut aufhatte. Ich erschrak so sehr, dass ich zusammenzuckte und Professor Aisetra den Hut festhalten musste, dass er nicht von meinem Kopf rutschte.

„Von deiner Sorte habe ich schon viele in ihre Häuser geschickt. Ich denke du weißt, welches Haus deine Eltern waren?"

„Slytherin", murmelte ich und ließ meinen Blick zu Isaac Duncan hinüber wandern, der mich voll Spott ansah. Ich denke, das war sein Standart-Blick.

LöwenmutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt