Kapitel 21

223 33 22
                                    


Es fühlte sich an, als würde ich Jahre in einer Schattenwelt verbringen und mein ganzer Körper würde lichterloh brennen. Ich war erleichtert, als ich meine Lider wieder öffnen und in ein schwaches orangenes Licht schauen konnte. Vage nahm ich wahr, dass es draußen bereits dunkel war.

Das nächste woran ich denken konnte war mein verletzter Arm. Ich wollte ihn bewegen, aber er war weg.

Dort war nichts mehr, was ich bewegen konnte.

Ich spürte ihn nicht mehr, konnte weder meine Fingerspitzen noch den Oberarm bewegen.

Panik ergriff mich und ich schnellte mit meinem Oberkörper nach oben. Das war jedoch zu viel für meinen Kopf. Alles begann sich zu drehen, selbst mein Magen schien Purzelbäume zu schlagen und mir wurde schlecht.

Bevor ich mich selbst wieder auf mein Kissen fallen lassen konnte, packte mich jemand an den Schultern und schüttelte mich leicht.

„Rosie?! Rosie!!"

Ich gab nur ein Stöhnen von mir und versuchte meinen Blick scharf zu stellen.

„Bist du verrückt? Bleib gefälligst liegen!" Lukes Gesicht war ganz nah an meinem, in seinen Augen blitzte Sorge auf.

„Ok Ok", murmelte ich und mein Kopf fiel schwer auf das Kissen zurück. Ich atmete ein paar Mal tief durch, versuchte nicht mehr auf meinen Herzschlag zu hören der laut in meinen Ohren dröhnte.

Dann sah ich Luke an. „Was tust du hier?"

„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht! Dein Arm sah wirklich schlimm aus. Das du es noch geschafft hast die Kisten aufzusperren..."

Mein Arm... Ich hörte Luke nur mit halbem Ohr zu, meine Augen zuckten zu meiner rechten Seite. Und da sah ich meinen Arm, rot und auf das doppelte angeschwollen aber noch mit meinem restlichen Körper verbunden. Ich hatte noch nie in meinem Leben eine größere Erleichterung gespürt als in diesem Moment.

Ich sah wieder zu Luke der ansetzte etwas zu sagen, aber Madame Pomfrey kam herein und blieb wie angewurzelt stehen. „Was soll das?!", rief sie empört aus. „Ich habe ausdrücklich gesagt, dass bei Mrs. Malfoy kein Besuch gestattet ist, Mr. Lloyd."

Luke sah die Krankenschwester beklommen an. „Ich wollte nur ganz kurz nach ihr sehen", begann er aber Madame Pomfrey machte eine abwertende Handbewegung.

„Jaja, das sagen sie alle. Schauen Sie, dass sie noch etwas vom Abendessen bekommen. Sie können morgen nach ihrer Freundin sehen." Mit diesen Worten schob sie Luke entschlossen aus dem Krankenflügel. Ich musste grinsen, Luke verdrehte die Augen.

Einen Moment später kam Madame Pomfrey zurück und beugte sich zu mir. „Mrs. Malfoy, wie fühlen Sie sich?" Sie legte mir eine Hand auf die Stirn. „Herrgott, sie glühen ja!" Sie ging zu einem ihrer Arzneimittelschränke und holte eine große gelbe Flasche heraus. Ich überhörte ihr Geschimpfe das sie eher zu sich selbst sagte nicht: „Dementoren, Drachen und jetzt auch noch Lobalugs, Doxys und einen Erumpent? Sie wollen die Kinder umbringen."

Sie füllte einen kleinen Becher mit der orangenen Flüssigkeit und reichte ihn mir. „Trinken Sie das. Das Fieber ist nur eine Nebenwirkung der Vergiftung."

Ich trank es in einem Schluck aus, zu meinem Erstaunen schmeckte es nicht eklig nach Medizin sondern eher nach Honigmelone.

„Madame Pomfrey? Ich kann meinen Arm nicht mehr spüren", berichtete ich ihr während sie ihn leicht abtastete.

„Oh das ist auch gut so! Sie haben etwas gegen die Schmerzen bekommen, sonst würden Sie jetzt Höllenqualen leiden." Mit heftigem Nicken verschwand sie in ihrem Büro.

LöwenmutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt