Kapitel 46

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Ich saß dort und starrte in die Leere, hörte nur noch mein gebrochenes Herz das irgendwie versuchte zu Kraft zu kommen um noch weiter zu schlagen.

Dann hörte ich Sallivans Stimme und starrte zu ihm und meiner Mum, die zusammengekauert auf dem Boden lag.

„Allyssa!" Der Professor schüttelte sie an den Schultern und versuchte ihren Blick aufzufangen. „Lass uns jetzt nicht allein. Denk daran was ich dir erzählt hatte. Denk an deine Schwester. Und was sie", er zeigte auf einen weiteren Nazdoug, der gegen Snape kämpfte, „mit ihr getan haben."

Mum starrte ihn an.

„Sie sind der Grund, warum du ohne deine Schwester aufgewachsen bist! Sie sind der Grund, warum dir alles im Leben so widerfahren ist, wie es war. Willst du dir jetzt auch noch deine Tochter wegnehmen lassen? Willst du Rose und Draco nicht rächen?!" Sallivan hatte zu schreien begonnen.

Ich versuchte zu kapieren, was Sallivan da gerade gesagt hatte.

Im Augenwinkel sah ich wie Mum sich aufrappelte. „Niemals werden diese verdammten Kreaturen überleben", zischte sie mit Tränen in den Augen und aus zusammengebissenen Zähnen hervor, ehe sie schreien einem Nazdoug entgegen lief.

Ich zuckte erschrocken zusammen, aber Sallivan hatte Recht. Hier und jetzt bestand die Möglichkeit sich zu rächen. Für jeden. Ich stand auf.


Die, die übrig waren, waren zäh. Donner grollte über unsere Köpfe hinweg, Regen schoss auf unsere schlammbedeckten Körper herab, Feuer züngelte um die dicken Schlossmauern, es war Chaos ausgebrochen.

Ich bekam nicht mit als Professor Sallivan geschockt wurde und rückwärts gegen einen Baum knallte.

Ich bekam nicht mit, als Harry sich eine Platzwunde am Kinn zuzog.

Ich bekam nicht mit, wie viele Nazdoug-Kadaver jetzt schon zu unseren Füßen lagen, ich achtete nicht darauf, über wen ich stolperte.

Ich bekam erst mit, als jemand James Namen schrie.

Panisch fuhr ich herum und starrte zum See.

„Harry!", brüllte jemand und Schmerz lag in der Stimme. Als er näher kam erkannte ich, dass es George Weasley war.

Harry sah sich um. Er war umringt von zwei Nazdoug, hatte alle Hände voll zutun um nicht umgebracht zu werden.

„Ginny?!", schrie er panisch. „Ginny! Sieh nach James! Geh!"

Irgendwo einige Meter entfernt löste sich eine Gestalt aus dem Gemetzel und rannte Richtung schwarzen See.

„George? Was ist passiert? Was ist los?", hörte ich ihre ängstliche Stimme.

„Er wurde raus getrieben, von den großen Wellen. Man bringt es einfach nicht unter Kontrolle."

Ich keuchte auf. Er wurde raus getrieben? Was hieß das?

Ich starrte nach unten, versuchte auszumachen was Ginny und George und alle anderen da taten.

Ein stechender Blitz traf mich in den Rücken. Wutentbrannt drehte ich mich um und wirbelte um den Nazdoug der gleichzeitig von meiner Mum angegriffen wurde. Und zusammen schafften wir es. Mum erledigte das Biest mit einem lauten „Sectumsempra!"

Ich starrte zurück zum See. Da! Es lag jemand flach auf dem Sand. War das James?

„Harry!", schrie da jemand. Kurz darauf fing eine Frau, vermutlich Ginny, fürchterlich an zu weinen. „Harry, hilf uns!"

LöwenmutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt