Pläne und mehr

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Die goldenen Augen funkelten die schwarzen Eier an. Ihre Stimme sagte sanft: „Lassen wir sie schlüpfen.“  Der kapuzentragende Mann war der selben Meinung wie sie und  dann holte er einen grünlich schimmernden Stab und haute ihn mit voller Wucht darauf. Kleine Risse entstanden in den Eiern und heraus kamen abscheuliche Wesen. Eine schwarze Art Haut überzog den Körper, von welcher sich die frisch Geschlüpften schnell befreiten. Es waren die Ra’zac. Liebevoll beugte sich die Frau herunter und streichelte einen. „ Hol mir den Menschen. Unsere Lieblinge brauchen etwas zum Essen.“  Der Mann verschwand und kam kurz darauf mit einer Person mit wässrig blauen Augen wieder. „Gehen wir, alle drei werden wissen was sie zu tun haben.“ Er nickte und zusammen verschwanden sie aus dem Raum.

Die Frau mit den goldenen Augen freute sich, ihr Plan funktionierte. Sie ging einen Tunnel entlang und  kam kurz darauf zu einer Art Höhle. 

Diese war mit vielen dunklen Blättern und Gebüsch bewachsen. Unheimliche Geräusche kamen von überall, aber sie hatte keine Angst. Sie ging in die Mitte und flüsterte ein Wort: „Drajl…“ Sofort kamen mehrere kleine Maden, doch bis jetzt gab es hier noch keine Ausgewachsenen. 

Jemand kontaktierte sie mit dem Geist, sie erkannte diesen und fragte: „Was ist los?“ „Die Ra’zac sind fertig.“ Sie grinste boshaft und schnappte sich ein paar der Maden, dann verschwand sie und kam kurz darauf bei den Ra’zac  an.

Sie sprach einen Zauber der schwarzen Magie, sodass die Abscheulichkeiten schneller wuchsen. Die Wesen waren augenblicklich so groß wie ein Mensch. Dann ließ sie die Maden auf die Augen der Ra’zac und wartete.

Nach ein paar Stunden waren die Wesen anders und doch gleich. Der Schnabel war geblieben, doch in ihm gab es nun spitze Zähne. Der Chitinpanzer war robuster geworden, Federnflügel waren gewachsen, aber die Augen waren schwarz geblieben, wenngleich man ein rotes Funkeln in ihnen erkennen konnte. Die Frau war zufrieden, jetzt musste man nur noch das Problem mit diesem König lösen.

Orrin lächelte froh, bald würde er Herrscher über ganz Alagaësia sein. Dazu musste er sich nur noch etwas gedulden und ein paar Menschen gefangen nehmen, aber das war ihm egal. Die Reiter waren ihm auch egal, er brauchte sie nicht, denn bald würde er andere Wächter haben, mächtigere.

„Hroth…Darf ich stören?“ „Meinetwegen, komm herein. Was willst du?“ Rina trat in die Höhle und seufzte. „Naja, ich verstehe nicht so ganz was du gegen Meister Murthag hast.“ Der Zwerg grummelte leise, dass es Rina nicht hören konnte: „Wieso fragt mich das bloß jeder.“ Dann sprach er lauter: „Was geht dich das überhaupt an? Ist das nicht eine Sache zwischen mir und ihm?“ 

„Schon, aber…damit behinderst du die Lerneinheit und verhinderst, dass wir alle etwas lernen!“ 

Er blickte sie sauer an: „Willst du jetzt über mich urteilen oder was?“ 

„Nein, es ist nur…Kannst du es mir vielleicht erklären?“ Er schien zu überlegen, eigentlich sprach nichts dagegen. 

„Na gut, also für uns Zwerge gibt es Oberhäupter. Erst der Vater, dann der Clanführer und schließlich der König. Der König ist sehr wichtig, denn er leitet eigentlich alles. Zudem steht er, so sagen es die Sagen, als Verbindung zwischen den Knurlan und den Göttern. Ist ein König nicht gottgewollt, verhindert das die Regierung. Und Hrothgar war zwar nicht mein Clanführer, aber er war der Herrscher der Zwerge. Er war gütig, gerecht und weise.Es ist ehrenhaft für uns Knurlan im Kampf zu sterben, erst recht, wenn es um unsere Freiheit geht, doch so sollte und wollte er nicht sterben, nicht durch einen Zauber! Sogar meine Eltern haben eine Abkürzung von seinem Namen zu Meinem gemacht, als er noch lebte, da sie ihn so sehr respektierten.“ Rina verstand nun. 

„Ich verstehe dich tatsächlich, aber denkst du nicht das du unserem Meister verzeihen kannst. Ich meine du bist auch nicht verwandt  mit dem toten König  und kanntest Hrothgar auch nicht so gut. Außerdem wurde Meister Murthag doch von Galbatorix gezwungen. Ich glaube man kann unserem Meister vertrauen, Meister Eragon kann dies ja auch.“ 

Eragon 5 - Neue Anfänge #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt