Alle Schüler, auch die Drachen standen auf der Insel inmitten des Sees und warteten darauf, dass die Lehrer kamen. Nach einiger Zeit hörte man ein Rauschen und Donnern und die drei ältesten Drachen Alagaësias waren gelandet.
Eragon stieg ab und begann seine Rede: „So, ich habe euch hier versammeln lassen, da ich euch etwas mitteilen möchte. Zum Teil sind die Nachrichten erfreulich, zum Teil auch nicht. Beginnen wir mit der schlechteren: König Orrin von Surda hat sich in letzter Zeit nicht bei uns Reitern oder bei den anderen Herrschern gemeldet, das gibt dem Ältestenrat Anlass zur Sorge, deshalb wir werden jemanden hinschicken…Murthag mit Dorn und einen Schüler mit seinem Drachen… Welcher das sein wird werden wir euch später sagen, wenn nicht ihr es seid, seid bitte nicht enttäuscht oder eifersüchtig auf das Reitergespann. Demnächst werdet ihr alle eine ähnliche Chance bekommen. Außerdem solltet ihr uns und unserem Urteil über euch vertrauen.“
Eragon stoppte und holte Luft, währenddessen schauten sich Rina, Hroth, Anra und Juron gegenseitig an. Sie stimmten dem zu, was ihr Lehrmeister ihnen gesagt hatte. Drei der vier Vertreter der Völker waren sich nicht sicher, wen Meister Murthag mitnehmen würde, außer Eine: Anra. Sie war sich sicher, dass man sie gewählt hatte, da sie die Beste der Gruppe war. Siegesgewiss schaute sie sich um. Sie meldete sich und sprach: „Meister, wann genau werdet ihr uns sagen, wer genommen wird?“
„Ich denke nachdem wir den Unterricht erledigt haben. So und nun zum erfreulichsten Teil meiner Rede. Meine vier Schüler, ihr beherrscht nun den Luftkampf, den Bodenkampf, die alte Sprache und natürlich die Magie! Ihr wisst nun die Grundlagen, was es auf sich hat ein Drachenreiter zu sein und habt endlich die erste Etappe eurer Ausbildung zum Drachenreiter hinter euch! Herzlichen Glückwunsch!
Und ihr, meine Drachen, wisst was es heißt ein Drache zu sein, wisst wie man richtig fliegt und seinen Reiter schützt! Auch euch herzlichen Glückwunsch!“
Alle Drachen brüllten und die Gefährten von Eragon und Arya spien Feuer, das hatten die Kleineren leider noch nicht erlernt.
Arya sprach weiter: „Nun da ihr sozusagen einen Schritt weiter in eurer Ausbildung seid, bekommt ihr etwas von uns. Folgt mir bitte.“
Arya führte die Gruppe mitsamt den Drachen durch die verzweigten Gänge der Höhlen und brachte sie unterirdisch hinüber zum Gebirge. Vor einer Kammer, die groß genug war, dass Loni oder einer der anderen Jungdrachen hinein kam, hielt sie.
„Rina und Loni, folgt mir bitte hier hinein.“
Drinnen war es dunkel, sodass man gar nichts mehr erkennen konnte.
„Was uns hier wohl erwartet?“, fragte Rina Loni.
„Hm, wir müssen vorsichtig sein, ich glaube das hier ist eine Art Prüfung.“ Die Drachendame hatte dadurch, dass sie weiter in der Ausbildung waren als am Anfang etwas Selbstbewusstsein bekommen, sodass sie sich aufrecht und mit angespannten Muskeln hinstellte.
„Erhelle bitte den Raum.“, sprach Arya mit sanfter Stimme.
Rina überlegte, welches Wort in der alten Sprache sie dafür benötigte. „Naina hvitr un Böllr!“(Mache ein rundes weißes Licht)
Eine weiße Kugel erhellte den Raum, dieser war vollkommen aus glänzendem Obsidian und er war kreisrund. In der Mitte stand ein Steintisch auf dem etwas lag.
Rina wollte schon darauf zu gehen, als ihre Lehrerin sie aufhielt.
„Loni, bitte gehe du auf den Tisch zu und tue was du für richtig hältst.“
Für diese Aufgabe, hob Arya einen Zauber auf, der den Drachen verboten hatte Feuer zu speien, denn manchmal passierte das sehr unkontrolliert und es kam zu Verletzungen. Erst jetzt würden die Drachen das Feuer in sich zu spüren.
Loni begann einmal zu Schnauben und dann zu Brüllen, schließlich spürte sie etwas in sich und dann kam es heraus: Feuer! Eine riesige Art Feuerwolke kam aus dem Rachen des Drachen und staubte den Tisch ein, der nun grasgrün und schwarz glitzerte.
„Ich habe es geschafft! Ich bin nun ein wahrer Drache, ich trage das Feuer meines Volkes in mir!“, freute sie sich.
Rina lächelte, war sie doch ebenso glücklich wie ihre Seelengefährtin.
„Du kannst nun kommen Rina.“
Am Tisch angekommen, betrachtete sie was auf dem Tisch lagen mehrere Dinge: Ein wunderschöner Handspiegel, der Rand wurde durch kleine verzweigte Holzstückchen verziert(er war durch das Feuer nicht zerstört worden.). Ein Ring mit einem malachitfarbenen Stein in der Mitte, er würde Energie speichern können und eine Schriftrolle, die am Anfang schon mit ein paar Zaubersprüchen ausgefüllt war. Später könnte Rina dort ihre eigenen magischen Sprüche hinzufügen. ( Wenn ich mich nicht irre, hatte Tenga in Band 3 sowas in seiner Hütte und Eragon hat es auch bemerkt... Dafür gabs glaub ich auch einen Namen, der mir aber nicht einfällt und das Buch hab ich nicht zur Hand...)
„Danke.“, brachte sie hervor.
Arya nickte nur und sagte dann: „Nun Drache für dich habe ich auch etwas.“
Sie deutete mit der Hand zu einer Wand und dort lehnte eine riesige Art Metallplatte, ein Kopfschutz für den Kampf, Loni beugte den Kopf, sodass Rina ihr den Schutz aufsetzen konnte.
Außerdem bekamen die Drachen noch den großen, für die Reiter, bequemen Sattel, dieser war mit verschiedenen Schutzzaubern ausgestattet und würde sich der Größe des jeweiligen Drachen anpassen.
Die Reiter hatten bis jetzt nur den leichten, aus dünnen Leder gefertigten Sattel gehabt und diese hatten sie auch selber gemacht.
Die grüne Echse schnaubte dankbar.
Arya lächelte und sagte: „Geht bitte durch diese anderen Ausgang heraus, die anderen sollen nicht wissen was ihr bekommen habt.“
Als nächstes waren Hroth und Marna dran, bei ihnen lief alles problemlos ab, Hroth bekam die selben Geschenke wie Rina, nur das der Edelstein auf dem Ring die Farbe Marnas hatte.
Marna freute sich ebenso das Feuer entdeckt zu haben wie Loni.
Isonn hatte gerade sein Feuer entdeckt und Anra trat nun auch zu dem Tisch, an dem die selben Geschenke lagen, die auch die anderen bekommen hatten, nur der Stein auf ihrem Ring war eisblau.
„Anra, ich muss mit dir reden. Was denkst du von dir selbst, auch als Reiterin?“
Die Angesprochene musste nicht lange überlegen: „Naja, ich denke ich beherrsche meine Magie schon recht gut, bin auch gut im Luft- oder Bodenkampf.“
„Und dein Charakter?“
„Ganz ausgeglichen, ich rege mich nie zu sehr auf oder so…“
„Und was denkst du über deine Mitschüler?“
„Naja, sie sind etwas schlechter als ich…“
„Halt! Du beurteilst sie danach wie gut sie im Unterricht sind? Es sind auch Lebewesen, die erst lernen müssen, Anra, merk dir das! Und als Reiter musst du mit allen Völkern klar kommen, Elfen stehen nicht über ihnen! Auch musst du mit ihnen zusammen arbeiten! Also hör bitte damit auf so hochnäsig zu sein und auch dich abzukapseln!“
Anra schaute beschämt zu Boden: „Ja Herrin.“
„Und du Isonn? Wieso hast du deine Reiterin nicht belehrt? Denkst du etwa dasselbe wie sie?!“
Dieser brummte: „Nein, ich…ich habe es einfach nicht so bemerkt, ich war selber mit meinem Unterricht abgelenkt, und außerdem dachte ich, dass die anderen Reiter sich auch abkapseln…Aber ich werde darauf Acht geben, dass so etwas nicht noch einmal passiert!“
"Ihr seid miteinander verbunden, jeder fühlt was der andere fühlt... Passt aufeinander auf und achtet darauf was euer Partner macht, und ob es nicht ein Fehler ist, denn wenn dem so ist, müsst ihr auf diesen aufmerksam machen und nicht übergehen!"
Beide nickten und Arya schien zufrieden und nun verließen alle drei den Raum.
Eragon würde das mit Juron und Sandar übernehmen.
Die beiden mussten dieselben Aufgaben machen wie die anderen, aber genau als die beiden ihre Geschenke hatten, sprach Eragon: „ Juron? Sandar? Wir möchten euch etwas sagen. Der Ältestenrat hat entschieden, dass ihr zwei Murthag nach Surda begleitet.“
„Was? Wir? Aber wieso? Und ähm ich wurde doch verbannt?“
„Ihr habt schon richtig gehört, ihr zwei, und das mit dem Verbannen wird schon klappen, die Worte waren bestimmt nur im Zorn ausgesprochen und wenn habt ihr auch noch Murthag und Dorn und natürlich euch selber. Ihr beide seid bereit dafür, da bin ich mir sicher.“
Der rotgoldene Drache spie wieder einen Feuerstrahl in die Luft, so dass es in dem Raum um einen Tick wärmer wurde.
Das war seine Art Danke zu sagen, dann sprach er: „Meister, wir danken euch vielmals. Es ist uns eine Ehre so eine wichtige Rolle in dieser Geschichte mit zuspielen und wir werden versuchen euch nicht zu enttäuschen!“
Eragon stimmte dem schmunzelnd zu.
„Aber…“ , fügte Eragon nun ernst hinzu, „ vorhin haben wir nicht alles gesagt. Und ich erwarte von dir, dass du das bitte nicht deinen Mitschülern erzählst. König Orrin hat sich von den Reitern los gesagt und die Handelswege zu den anderen Reichen versperrt. Wir wissen natürlich das dieser König genau das erwartet hat, nämlich dass wir eingeschaltet werden, aber das müssen wir, denn es geht um das Wohl des Volkes. Wir schicken euch hin, damit ihr Orrin wieder zur Vernunft bringen könnt.“
Juron nickte entschlossen: „Ich werde mich bemühen Meister.“
„Aber seid vorsichtig!“
Beide waren einverstanden.
„Wir sehen uns gleich noch mal auf der Insel beim See.“, rief Eragon zu Verabschiedung.
„Ach mein Kleiner, du machst das richtig gut, also die Lehrerrolle.“, meinte Saphira zu ihm.
Dieser grinste verlegen und sagte: „Dankeschön aber du doch auch. Aber jetzt sag schon, weshalb wolltest du alleine mit mir reden?“
Sie druckste herum: „Weißt du Eragon…mit Firnen… er bedeutet mir viel und… naja…ich werde bald ein Ei legen und würde es gerne als wilden Drachen schlüpfen lassen…“
Eragon starrte erst in die Luft und dann lachte er und freute sich.
„Oh Saphira du wirst Mutter! Das ist wunderbar! Wann wirst du es schlüpfen lassen?“
„Ich werde es morgen legen und dann möchte ich, dass du für einige Zeit mein kleines Küken mit dem Reiterschutz umgibst, damit es nicht gleich schlüpft.“
„Na gut und wo wirst du es legen, brauchst du nicht eine eigene Brutstätte?“
„Das habe ich alles schon mit Firnen erledigt. Aber nun sollten wir zu unseren Schülern zurückkehren Kleiner.“
Also machten sich die beiden auf den Weg.
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Eragon 5 - Neue Anfänge #Wattys2015
FanfictionDiese Geschichte führt die Story um Eragon und seinen Drachen Saphira nach dem vierten Band "Das Erbe der Macht" weiter. Die Figuren und Orte, außer meine selbst erfunden, gehören dem Autor Christopher Paolini. Anfangs sind die Kapitel noch kürzer...