Zauber und ein Gespräch

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Sie schlängelte sich durch die Menschenmassen in Ilirea, darauf bedacht ihren Blick gesenkt zu halten, damit niemand in ihre goldenen Augen blickte und damit erkannte was sie wirklich war. Auch wenn sie dennoch auffallen würde, denn es war sehr warm  und sie hatte als Einzige ihre Kapuze des Mantels übergezogen.
Es war Mittag und die Sonne stand an ihrem höchsten Punkt, als sie endlich den Markt hinter sich gelassen hatte und sich dem neuen Regierungsgebäude von Nasuada näherte. Die Zitadelle in der Galbatorix gelebt hatte, lag irgendwo dahinter. Eine Ruine, die mit zahlreichen Zaubern, von Eragon als Vorsichtsmaßnahme, gesichert war.
Kurz davor wurde sie von einem Wachmann aufgehalten der fragte was sie hier wolle. Sie lächelte jedoch nur und murmelte einen leisen Zauber der den Mann einschlafen ließ.
Drinnen suchte sie einen bestimmten Raum und klopfte, kurz darauf trat sie ein und begrüßte ein Mädchen mit violetten Augen. 
„Hallo Elva…“
Das Mädchen blickte sie unbeeindruckt an und meinte: „Wer bist du? Und was willst du hier?“
„Nun… Wer ich bin ist erst mal unwichtig, du wirst mich schon noch kennen lernen… Und was ich will, du hast etwas was ich haben will…“
„Ach ja? Und das wäre und wieso sollte ich es dir geben? Ich weiß deine Ängste, ich kenne deine Schwächen!“
„Du weißt auch, dass ich vor dir ganz sicher keine Angst habe…“, lächelte sie und trat auf Elva zu. Bevor diese etwas sagen konnte, wurde sie mit einem Zauber belegt, durch den sie nicht mehr sprechen konnte.
Wieder lächelte die mit den goldenen Augen und legte ihre Hände ganz sanft an Elvas Schläfen. Konzentriert drang sie in den Geist des Mädchens ein und fegte den Schutzwall  mühelos beiseite.
Sie schaute sich alle Erinnerungen an und hinderte Elva zugleich daran, eine andere Person mit dem Geist zu rufen. 
„Danke Elva, ich habe jetzt das was ich wollte…“, flüsterte sie und nahm ihre Hände von Elvas Schläfen. 
Elva schaute verwirrt und versuchte noch einmal zu sprechen, doch kein Laut kam über ihre Lippen.
Nun legte sie eine Hand auf Elvas Mal und sprach etwas aus, kurz darauf schauderte Elva und das Mal schien aufzuleuchten.
Mit einem weiteren Zauber ließ die Frau Elva vergessen was sie gerade getan hatte und ließ sie wieder sprechen können. 
„Meinen wahren Namen erfährst du nicht, aber ich werde dir sagen wie mich meine Diener nennen: … Deirdre… das heißt Trauer…“ 
Dann war sie verschwunden, Elva rief im Geiste nach Angela, diese Deirdre war sehr merkwürdig. 
„Was ist denn Kind?“
„Es war gerade jemand da, ich weiß nicht wer, aber sie hieß Deirdre, das Problem ist nur, dass ich mich an nichts, außer den Namen, erinnern kann!“
Angela schaute sie ernst an: „Elva? Wo ist dein Mal?“
„Es müsste da sein, es ist immer da!“ 
Angela holte einen Spiegel und hielt ihn Elva ins Gesicht, tatsächlich, das Mal war weg. 
„Aber…wie kann das sein…?“, flüsterte sie leise. 
„Ich weiß es nicht, aber beschreibe mir bitte diese Person.“
„Sie hatte goldene Augen, strahlend golden, war relativ groß, trug aber einen Kapuzenmantel, sodass ich ihre Haare nicht sehen konnte… “
„Hm… Ich habe einmal gehört, dass sich eine Elfe so nannte, nachdem ihr Gefährte im Krieg gegen die Drachen gestorben war, es ist schon ewig her… aber andererseits Elfen sind unsterblich, vielleicht war es dieselbe… Nur was wollte sie und welchen Grund hatte sie dir dein Mal zu nehmen…“
Beunruhigt lief Angela auf und ab, da wurde leise die Tür aufgestoßen und ein  außergewöhnlich großer Kater schlich herein. 
„Angela, du weißt das goldene Augen nur diese einen Wesen da haben…“, sprach er. 
„Aber Solembum, diese sind doch ausgestorben, Galbatorix hat auch dafür gesorgt… Natürlich könnten sie auch überlebt haben… Vielleicht sollten wir mal wieder auf Reisen gehen mein Lieber. Bald wird etwas geschehen, ich spüre es…“
„Elva, ich werde jetzt gehen um weiter an meinen Socken  gegen kichernde Schweine zu stricken, aber ruf mich wenn du Hilfe brauchst.“
Damit verschwand Angela und auch Solembum ging seines Weges.


Murthag und Juron erreichten Petrovya mittags, die Drachen brüllten einmal laut und landeten im Hof des königlichen Gebäudes. Ein Stallmeister kam her, zusammen mit einem Diener. 
„Ich grüße Euch, Herr Murthag und auch euren Novizen. Was kann ich für Euch tun, edler Shurtugal?“
Murthag war verwirrt wie dieser Mann ihn begrüßte, antwortete aber dann: „Wir würden gerne mit König Orrin sprechen, er ist doch hier oder?“
Eifrig nickte der Mann: „Ja, ich werde euch beiden gleich zu ihm bringen, falls er nichts zu tun hat.“
Dann herrschte er den Diener an, zu einem von Orrins Wachen zu gehen und fragen lassen ob der König Zeit hatte. Eilig verschwand der Junge. 
„Und sonst noch etwas? Vielleicht auch für euren Drachen oder des Novizens Drachen?“
Murthag fragte Dorn, doch dieser wollte selbst jagen gehen und erhob sich deshalb mit Sandar in die Lüfte. 
„Wenn Ihr erlaubt, eurer roter Drache ist schön anzusehen, genauso wie der Rotgoldene, aber auch sehr furchteinflößend…“
„Danke, aber ich habe eine Frage… Wieso behandelt ihr mich nicht wie Abschaum?“
„Nun, erstens seid Ihr ein Drachenreiter und ihr habt geholfen Galbatorix zu töten…“
In diesem Moment kam der Diener wieder und erklärte, dass er sie zu Orrin führen würde. 
Nun standen sie vor der Tür des Audienzsaales. 
„Juron, warte hier. Ich werde dich dann hereinholen, bleib aber wachsam!“
Juron nickte und legte seine Hand auf den Schwertgriff.
Murthag atmete tief durch und betrat den Raum.
Auf einem vergoldeten Thron, den Orrin zweifellos hier her schaffen lassen hatte, saß der König Surdas. In einer Hand hielt er einen Kelch mit Wein und die andere Hand ruhte auf seinem Oberschenkel.
Murthag neigte leicht den Kopf, er war diesem König nichts verpflichtet.
Da ergriff Orrin das Wort: „Murthag Morzanssohn, na eine solche Überraschung das Ihr mich besucht. Was verschafft mir die Ehre?“ Er sprach leicht höhnisch, aber Murthag ließ sich nichts anmerken, dass er verärgert war, stattdessen erwiderte er ruhig: „ Eure Majestät, mir wurde gesagt, Ihr hättet die Handelswege zu Nasuadas Reich  abgebrochen und euch von uns Reitern losgesagt…“
„ Lassen wir doch diese Förmlichkeiten. ich werde euch meine Gründe erklären, auch wenn es eigentlich meine Entscheidung ist.... Wenn meine Händler zu den Städten außerhalb meines Reiches ziehen, wurden sie aufs übelste beschimpft und zwischenzeitig auch ausgeraubt. Das konnte sich Surda natürlich nicht bieten lassen und somit habe ich die Wege und die Verständigung abgebrochen.“
„Gut, aber ich bin mir sicher wenn du mit Nasuada reden würdest, würde sie etwas ändern.“
„Tja, aber will sie die Leute etwa dazu zwingen, im Geheimen können die es ja trotzdem tun, versteht ihr? Und sie ließ keine meiner Boten zu sich und ignorierte meine Kontaktversuche mit dem Spiegel, kann ich denn da was dafür? Nein, seht ihr, sie hat das alles erzwungen.“
„Nun, dann müsste ich möglicherweise mit Nasuada reden…“ Murthag wusste, dass Orrin log, denn Nasuada war zu ehrlich um so etwas zu tun, außerdem hatte sie eigentlich nichts gegen Orrin. 
„Ja das solltest du!“
Murthag nickte und meinte dann: „Gut, aber ich bin nicht nur deswegen hier… Da gäbe es auch noch eine Sache wegen uns Reitern zu klären…“
Er drehte sich um und holte Juron in den Raum, dieser machte eine leichte Verbeugung, da er ja noch kein voll ausgebildeter Reiter war und somit vom Reiterrang her weiter unten als Murthag war.
„Noch ein Reiter?“, fragte Orrin mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Ja und es ist genau der den ihr verbannt und wegen dem ihr euch von uns losgesagt hat.“
Juron blickte stumm zu Boden, er wusste nicht was er tun sollte.
Auf einmal jedoch lachte der König auf, ein lautes, schallendes Gelächter. 
„Aber, aber… hahaha, das ist, hahaha, da muss Eragon etwas missverstanden haben…“
„Er zeigte mir das Gespräch zwischen euch, er konnte dabei nicht lügen…“
„ Aber wieso habt ihr dann diesen Jungen mitgebracht, wenn ich ihn doch verbannt habe?“, kicherte Orrin immer noch. 
„ Nun, wir hatten den Eindruck, dass du  die Verbannung nicht so ernst gemeint hast und wollten deshalb noch einmal mit dir reden…“
„ Völlig richtig, ich war zu diesem Zeitpunkt etwas erzürnt… Junge, wie heißt du?“, antwortete Orrin und sprach auf einmal Juron an.
Dieser stammelte: „Juron, Majestät…“
„Gut, gut und du kamst aus dem Pöbel?“
„Ja, Herr.“
„Dürfte ich deinen Drachen einmal sehen oder ist er im Moment nicht hier?“
Juron blickte fragend zu Murthag, der jedoch anscheinend nichts dagegen hatte. Dann sandte der junge Reiter seinen Geist nach Sandar aus und wusste einen Augenblick später, dass die beiden  Drachen gerade von  der Jagd zurückgekehrt waren. 
„Selbstverständlich, Majestät.“
Orrin erhob sich und ging zu Juron und Murthag, die ihn zu den Drachen führten. 
Zwei Wachen folgten ihnen, diese waren Orrins Leibwache.
Etwas außerhalb der Stadt lagen die beiden Giganten und schienen zu schlafen, als sich jedoch die fünf Personen näherten, öffnete der Größere der Beiden die Augen und durchbohrte Murthag mit seinen Blicken. 
„Ich wollte schlafen, das habe ich dir doch gesagt!“
„ Ach Dorn, der König wollte Sandar sehen und wenn es unserer Sache hilft, dann müssen wir das akzeptieren, und sollte ich ihm das abschlagen, nur weil mein Roter schlafen will?“
„Jaja, hab’s kapiert.“, grummelte Dorn.
Währenddessen hatte sich Sandar erhoben und Dorn stand nun auch auf. 
Orrin schüttelte den Kopf und betrachtete Sandar. 
„ Ein prächtiger Drache, dass muss ich schon sagen. Auch du Juron scheinst dich gut zu entwickelt haben und einen edlen Charakter zu haben, wenn dich dieser Rotgoldene erwählt hat. Wie heißt du Drache?“
„Sandar…“, sagte dieser und Juron übersetzte.
Orrin nickte, da sprach Murthag ihn an. 
„Nun, er ist jetzt eben nur noch ein Drachenreiter, was er jetzt auch wäre, wenn er vorher adlig gewesen wäre..."
Orrin nickte nur und Murthag wusste, dass er den König nicht dazu bringen konnte sich zu entschuldigen. 
„Dann ist diese Sache nun aus der Welt geschafft? Surda lässt sich wieder von uns Reitern unterstützen?“
„Selbstverständlich.“
„Gut, zum Glück ist hier nichts Schlimmes passiert oder?“
Der König schüttelte den Kopf: „Nein, die Magier haben bis jetzt auch noch keine großen Probleme bereitet… Aber sie fälschen Münzen und nun ja, dass muss irgendwie gestoppt werden, aber wie?“
„Wir könnten das ja mal mit Nasuada besprechen…“,  meinte Murthag nun, auch Eragon hatte gemeint, dass das notwendig sei.
Juron stand immer noch still neben seinen Drachen, da sprach ihn der erfahrene Reiter an: „Juron, du kannst dich wenn du möchtest hier etwas umschauen, und mach später bitte eine Meditierübung und lese deine Lektüre weiter, wir sind hier nicht zum Spaß…“ 
Im Geist warnte ihn Murthag noch: „Sei auf der Hut, ich traue Orrin nicht ganz.“
„Ja, Meister.“ Und Juron ging wieder zurück in Richtung Stadt. 
„Gibt es hier in Surda etwas neues Orrin? Oder in der Umgebung? Irgendwelche Ungewöhnlichkeiten?“
„Nein, Surda war ruhig, ein paar Mal gab es zwar Anhänger Galbatorix, aber diese haben wir in ein Gefängnis getan…“
„Dürfte ich sie verhören?“
„Nun ja… Die meisten sind wieder frei, da sie eingesehen haben wie böse er wirklich war…“
„Hmm…“
„Und gibt es etwas neues bei euch Reitern…?“
„Nun, wir haben schon mehrere große wilde Drachen, Saphira und Firnen haben ihr Junges vor ein paar Tagen bekommen, wie Eragon mir erzählte… Ein junges Drachenmädchen… Und ich habe vor, eine Stadt zu bauen, auf Samaerno, der Reiterinsel.“
„Ach wirklich? Hm… Und wer kann dort alles hin ziehen? Vermutlich nur die Reichen, für die Armen wäre so eine Reise viel zu teuer…“
Doch Murthag schüttelte energisch den Kopf: „Nein, nein… Natürlich muss man etwas Geld ausgeben um hin zu kommen, aber nicht viel. Es wird mehrere kleinere Reisegruppen geben, für diese muss man natürlich etwas Geld hergeben, jedenfalls bringen sie dich dann sicher zum Hafen, von wo aus mehrere Schiffe unterwegs nach Samaerno segeln werden. Dort wird auch unser Handelspartnerhafen sein. Diese Truppen dürfen doch auch durch Surda?
„Natürlich, und wann habt ihr vor diese Gruppen in die Welt zu schaffen? Das dauert doch sicherlich…“
„ Wir, Juron und ich, werden Bewerber suchen, für eine kleine Gruppe, so als Test. Diese begleiten wir dann nach Hedarth, von wo aus ein Elfenschiff zu den Reitern fahren wird. So beginnt dann unsere Stadt. Normalerweise werden die Wachen aber einfach Soldaten aus den verschiedenen Völkern sein, mit einem Magier in jeder Reisegruppe. Proviant wird die Gruppe gemeinsam sammeln und jagen und die Wächter werden bezahlt, dazu dient eben das Geld der Gruppe. Alle werden meistens unter freiem Himmel schlafen und es dürfen mindestens 50 Leute sein, sonst dauert der Weg zu lange und die Nahrung ist zu wenig. Der Anführer der einzelnen Teams wird immer davor die Route mit seinen Vorgesetzen besprechen, den die gesamte neue Gilde vorher gewählt hat.“
„Gut geplant. Es ist schon recht spät, kehren wir wieder zurück. Du und dein Schüler könnt gerne mit mir zu Abend essen.“
„Danke vielmals, aber wir sind alle recht erschöpft von der Reise und werden uns lieber ausruhen.“
„Verstehe… Dann auf Wiedersehen, aber ich würde gerne morgen mit euch beiden und Nasuada reden, bezüglich der Magier.“
Murthag und der König trennten sich und der Reiter holte, als er in seinem Zimmer war, einen Spiegel aus seinem Gepäck und kontaktierte Eragon. Er erzählte ihm, was er heute so erfahren hatte und, dass sie morgen über die Magier reden würden. 
„ Wir sollten trotzdem noch ein Auge auf Orrin werfen, es ist etwas merkwürdig, dass er so schnell klein beigegeben hat, wo er doch sonst so stur ist. 
Zu den magisch begabten Personen, man könnte eine Schule aufmachen, in der die jungen und auch etwas älteren Magier von Elfen oder sehr erfahrenen Zauberern ausgebildet werden. Was hältst du davon Murthag?“
„Schon, aber erstens wo finden wir die Lehrer, wieso sollten sich Leute melden, sie müssen es nicht, und wo würde diese Schule gebaut?“
„ Dann wird es eben Gesetz, dass man sich dort zumindest melden und eine kleine Grundausbildung ablegen muss. Der Anführer dieser Magier könnte mit dem wahren Namen der Alten Sprache herausfinden, wer alles Magie beherrscht… Aber vielleicht ist das dann wieder zu viel Kontrolle… Zum Ort, ich hätte Samaerno vorgeschlagen, aber ich denke dort wäre dann zu viel Magie an einem Platz… Hm ich werde mir etwas überlegen… Wenn du Leute für unsere Stadt suchst, suche auch außerhalb Surdas nach Leuten, vielleicht findest du dann sogar einen Platz für diese Schule… Wenn du die Auswanderer dann mit Juron und Sandar nach Hedarth gebracht hast, fliege doch auch wieder hierher zu uns… Ich werde Sensea Bescheid geben wegen der Stadt. Nun ich muss jetzt aufhören, mögen die Sterne über dich wachen Bruder.“
Sensea war die Elfe, die zusammen mit Murthag die Stadt plante. 
Auch Murthag verabschiedete sich vom Anführer der Drachenreiter und legte sich dann in sein Bett, während er noch mit Dorn plauderte. Er war zu erschöpft zum Essen und rief deswegen keinen Diener, damit dieser ihm etwas brachte.
Juron rief sich einen Diener, der ihm ein kleines Abendessen brachte, bestehend aus Brot, Wein und einem Aufstrich, sowie etwas Fleisch. Danach wusch er sich noch und ging schließlich auch zu Bett

Eragon 5 - Neue Anfänge #Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt