Der erste Arbeitstag

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P.O.V. Setsu


Nervös strich ich die nicht vorhandenen Falten meiner weißen Bluse glatt.

Dann sah ich zum gefühlt hundertsten Mal in den Spiegel.

Meine langen hellbraun gefärbten Haare fielen seidig über meine Schultern.

Glücklicherweise hatte ich es geschafft meine Augenringe mit Concealer zu überdecken.

Andernfalls wäre das an meinem ersten Arbeitstag wohl eher suboptimal gewesen.

Wer wollte schon eine Mitarbeiterin haben, die komplett müde, erschöpft und traurig aussah?

Ich setzte ein Lächeln auf.

An meinen fast schwarzen Augen konnte man nun auch kaum noch erkennen, wie qualvoll die letzten Wochen für mich gewesen waren.

Ich nahm meine Tasche und meine Jacke, ging aus der winzigen Wohnung heraus und schloss die Tür ab.

Glücklicherweise war das Gebäude des BigHit Entertainments gerade Mal zwei Straßen weiter.

Denn dort würde ich ab jetzt arbeiten und ein eigenes Auto hatte ich nicht.

Ich ging die unzähligen Treppen nach unten zur Haustür und öffnete diese.

Direkt schien die Sonne mir ins Gesicht, was mich etwas mehr lächeln ließ.

Dann machte ich mich auf den Weg zu meinem neuen Arbeitsplatz.

Ein Teil von mir fragte sich, ob ich überhaupt geeignet für den Beruf war.

Doch es war meine letzte Chance gewesen, schnell an einen relativ gut bezahlten Job zu kommen.

Seit meine Mutter vor wenigen Wochen verstorben war, musste ich mich selbst versorgen.

Mein Vater war an Krebs gestorben als ich gerade einmal zwei Jahre alt gewesen war und meine Großeltern hatte ich nie kennengelernt. Und irgendwie waren alle in meiner Familie Einzelkinder gewesen, ich dementsprechend inklusive.

Nun war meine beste Freundin Mina meine einzige Vertraute. Der einzige Mensch, der mir noch viel bedeutete. 


Wenige Minuten später kam ich beim Entertainment an.

Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich mehr als eine Viertelstunde zu früh dran war.

Hoffentlich machte das nichts.

Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich die Glastür öffnete und eintrat.

Zielstrebig lief ich auf das Büro von Mr Bang Si-Hyuk zu und klopfte an die Tür.

»Herein!«, hörte ich meinen neuen Vorgesetzten von innen rufen.

Gut, er war schon da.

Ich öffnete lächelnd die Tür und trat ein.

»Guten Morgen!«, grüßte ich schon fast schüchtern und verbeugte mich leicht.

»Ah, Ms Cheong, sie sind aber früh dran! Ihnen auch einen guten Morgen!«, lächelte mein Boss mir zu.

»Vielen Dank«, gab ich zurück.

»Ich werde Suji Bescheid sagen, dass sie dich hier herumführt, dir alle vorstellt und so weiter. Möchten sie auch ein Bonbon?«, fragte er und deutete auf die Schale, die auf seinem Schreibtisch stand.

»Sehr nett, aber nein, vielen Dank, ich habe gerade erst gefrühstückt«, lehnte ich ab.

»Suji! Kommst du bitte kurz? Das hier ist Cheong Setsu, eine neue Angestellte. Kannst du sie herumführen und sie einweisen und so weiter?«, bat Mr Bang eine Frau, die gerade an der Tür vorbei laufen wollte.

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