Epilog

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P.O.V. Setsu

Da saßen wir nun.
Ich mittlerweile stolze Neunzig Jahre alt.
Und neben mir Tae.

Unser beider Blicke waren auf den weiten Horizont gerichtet.
Die Abendsonne spiegelte sich im Wasser des Meeres und die gesamte Szenerie war in wunderschön goldenes, oranges Licht getaucht.

In der Ferne konnte man noch ein paar vereinzelte Segelboote erkennen, die aber alle auch so langsam wieder den Rückweg zum Strand antraten, denn bald würde es dunkel werden.

»Es ist wirklich wunderschön hier«, murmelte ich, während ich meinen Kopf an die Schulter meines Mannes legte.

»Ja, das ist es«, lächelte Tae und legte den Arm um mich.

Es war ruhig hier.
Außer leises Rauschen der Wellen, ein paar Möwen [A/N: Justin Seagull? o.O], dem Wind, welcher durch die Blätter der hier wachsenden Pflanzen fuhr, und weit entfernte Motorengeräusche hörte man nichts.
Keine Menschen. Keine Stimmen.
Äußerst entspannend.

Die Stille wurde dann allerdings von dem Vibriationsgeräusch meines Handys unterbrochen.
Lächelnd betrachtete ich das Bild, das unsere Enkelin Na-young, Tochter von Taemin uns geschickt hatte.

Darauf war unsere Urenkelin Setsu zu sehen. Sie hatte sie nach mir benannt, was mich jedes Mal wieder mit Stolz erfüllte.

»Darf ich das Bild auch mal sehen?«, fragte Taehyung lächelnd.

Ich reichte ihm mein Handy.
Kaum sah der Setsu Jr. breitete sich wieder das niedliche viereckige Grinsen in seinem Gesicht aus.

Selbst jetzt noch, nach beinahe Siebzig Jahren, sah ich in ihm den Mann, der mir an meinem ersten Arbeitstag geholfen hatte, als ich klischeehaft das Glas Wasser über meine Bluse gekippt hatte. Den Mann, der anfangs nie allzu glücklich darüber war, wenn ich mich mit anderen Männern traf. Den Mann, der Licht in das Dunkel meiner Welt gebracht hatte. Den Mann, der mit mir die Tochter meiner besten Freundin aufgezogen hatte.

Und genau dieser Mann gab mir nun mein Handy zurück, nahm meinen Kopf in seine Hände und sah mir tief in die Augen.

»Kim Setsu, wir haben es geschafft. Wir haben nicht nur unser Leben wundervoll machen können, sondern auch das von anderen. Wir bleiben in Erinnerung«, sagte er.

»Ja... Wir haben das beste aus dem Leben gemacht, was man hätte tun können«, meinte ich und sah ihn an.

Auch wenn mittlerweile zahlreiche Falten sein Gesicht zeichneten, war er noch immer einfach unfassbar gutaussehend.

»Wenn jetzt eine Fee kommen würde und mir sagen würde ich hätte drei Wünsche frei«, begann ich.
»Ich würde mir auch nichts wünschen können«, beendete Tae meinen Satz.
Ich lächelte ihn glücklich an und strich ihm sanft über die Hand.

Es war vermutlich unser letzter Urlaub.
Aber wir waren eben alt und hatten bereits Vieles gesehen, viele Menschen kennengelernt, viele Entscheidungen getroffen.
Doch ich bereute nichts davon.

Unsere Blicke richteten sich wieder auf den wundervollen Sonnenuntergang. Gerade berührte die Sonne den Horizont und das Wasser glitzerte.
Es war wirklich eine fast schon magische Stimmung.

Tae gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
Wir waren wirklich glücklich.
Wunschlos glücklich.

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