Die Folter einer Irren

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P.O.V. Setsu


Als ich wieder zu bewusst sein kam, spürte ich, dass ich gegangen war.

Der Stofffetzen, der vor meine Augen gebunden war, versperrte mir die Sicht und ein Stoffballen in meinem Mund verhinderte, dass ich reden konnte.

Mein Herz schlug mir vor Angst bis zum Hals.

Ich war dazu noch auf einen Stuhl gefesselt, der bei jeder Bewegung bedrohlich quietschte.

Verzweifelt versuchte ich nach Hilfe zu schreien, doch alles was dabei heraus kam, war ein »Hhhfffwwww«.

Mit der Zeit merkte ich, dass es natürlich nichts brachte, weshalb ich es dann sein ließ.

Ich spürte, wie Tränen aus meinen Augen quollen.


Vermutlich wäre es einfach besser gewesen, mit den Anderen auf diese Achterbahn zu gehen.

Nur weil ich zu feige war, war ich nun hier gefesselt.

Es roch ein wenig moderig, ein wenig wie in einem Keller.

Plötzlich vernahm ich ein Geräusch, wie wenn eine schwere Tür ins Schloss fiel.

Dann hörte ich Schritte, vermutlich die einer Frau, die offensichtlich auf mich zu kamen.


»Na, jetzt bist du wohl gar nicht mehr so toll, Cheong Setsu!«, sagte eine Frauenstimme, wobei sie meinen Namen ausspuckte, als sei es das ekelerregenste wovon sie jemals gehört hatte.

Ich glaubte sie wieder zu erkennen. Es war die, die mich auch zusammengeschlagen hatte. 

Die Schritte liefen um den Stuhl herum, bis ich plötzlich an den Haaren zurückgerissen wurde.

Mein schmerzerfüllter Schrei wurde von dem Knebel in meinem Mund erstickt.

Nun rannten mir die Tränen an den Wangen hinab, als würden sie an einem Wettlauf teilnehmen.

Meine Kopfhaut schmerzte höllisch, selbst noch nachdem die Frau mich losgelassen hatte.

Ich spürte ihren Atem an meinem Ohr. Es machte mir Angst.

»Du hast bestimmt viele Fragen... Aber ich schätze Mal, die wichtigste davon ist erstmal, wo du überhaupt bist. Sagen wir es Mal so... Du bist an einem Ort, an dem dich niemand finden wird. Aber es wird ja auch niemand nach dir suchen! Mami und Papi sind ja tot! Arme kleine Setsu! Ganz alleine! Dachtest wohl, V zu zwingen mit dir zusammen zu sein, würde dir Aufmerksamkeit verschaffen?«, spottete sie.

Das mit meinen Eltern tat weh. Es war wie tausende an Messerstichen ins Herz. Tränen rannen meine Wangen hinab.

»Ich habe ihn nicht gezwungen!«, wollte ich rufen, doch durch den Stoffballen in meinem Mund kam bloß unverständliches Genuschel heraus.

»Haha, nicht einmal reden kannst du! Komm schon, verrate mir dein Geheimnis! Was hast du V geboten?«, fragte die Frau.

Ihre Stimme klang wie die, einer Irren.

Ich spürte, wie sie mir nicht sonderlich sanft das Stück Stoff aus dem Mund zerrte.

Direkt schnappte ich nach Luft.

»Ich habe Tae nie zu irgendetwas gezwungen, ihn nicht bestochen und ihm auch nichts geboten! Ich will keine Aufmerksamkeit;«, rief ich mit zitternder, kratzender Stimme.

Die Hand der Irren landete mit voller Wucht auf meiner Wange und hinterließ vermutlich einen riesigen Roten Abdruck.

»Die hast du auch nicht verdient, du kleine Schlampe!«, fauchte sie und zog mir erneut an den Haaren, was mich zum Aufschreien brachte.

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