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Am späten Abend liegen alle in ihren Betten. Ich rolle mich eng in meine Koje. Schon seit einer halben Stunde schreibe ich mit Kelly. Sie erzählt von zu wenig Schokolade im Haus und einer Spinne, die sie vom Duschen abhält. Da habe ich es hier echt besser. Aber gut zu wissen, dass Kelly gut zu Hause angekommen ist. Und das Problem mit der Spinne muss eben warten. >Benutze doch den Staubsauger, der steht draußen.<, schreibe ich. Für einen Augenblick schließe ich meine Augen. Doch schon eine Sekunde später erscheint eine Nachricht von Kelly auf dem Display. Ich habe Kopfschmerztabletten gefunden, aber den Staubsauger nicht.<, antwortet sie. Ich grinse. War ja klar. >Hey, die Tabletten behalte ich mal. Ich weiß ja nicht, mit welchem Kater ich dann nach unserer Feier aufwache.< Ich lächle. Gute Idee. >Übertreib es bloß nicht. Was wollt ihr überhaupt trinken? Ich hörte auch was von Alkohol.<, frage ich. Lange sollte ich aber nicht mehr schreiben. Auch Zauberer brauchen ihren Schlaf. Ich schätze, sogar ganz besonders, denn sonst zaubern sie vielleicht Fehler. >Alkohol? Ach, nur ein bisschen was. Was davon und hiervon. Ich bin mal gespannt, denn die Jungs haben eingekauft. Sven und Fabian sind echte Partylöwen.<, leuchtet es schon auf meinem Handy. Partylöwen? Aha. >Pass bloß auf dich auf. Möchte dich irgendwie nicht verlieren...<, tippe ich. Und schnell noch eine >Gute Nacht!< hinterher. Dann fallen mir auch schon die Augen zu. So müde bin ich schon lange nicht mehr gewesen. Morgen wird, glaube ich, ein guter Tag. Wenn man Interviews und den Papierkram abzieht. Außerdem steht auch noch ein bisschen Englisch auf dem Programm. Die Shows sind zwar erst im Herbst, aber man kann ja nicht früh genug anfangen. Und ein bisschen angefangen zu üben haben wir ja schon, unser Englisch ist auch nicht so schlecht, aber perfekt bestimmt auch nicht. So träume ich in der Nacht von unseren Show. Die beiden in Frankfurt. Und unser Tanz. Den ich wieder mit Kelly tanze. Hoffentlich.

Als ich am Morgen aufwache sehe ich, dass sie mir geschrieben hat. >Montagmorgen. Auf in die Schule. Ich freue mich.< Ihre nicht vorhandene Motivation spürt man mehr als deutlich. Ich lächle. Wo sind wir heute eigentlich? Ich glaube, wir wissen nichts über den heutigen Tag. Mit ebenso fehlender Motivation steige ich aus dem Bett, mache mich fertig für eine Runde zum Joggen und danach dusche ich mich. Ziehe mich an und finde Zeit für eine Nachricht an Kelly. >Touralltag. Ohne dich. Langweilig.<, schreibe ich sie an. Auch wenn sie Schule hat. Bitte lieber Gott, lasse diesen Tag schnell zu Ende gehen. Manchmal scheint das ja doch zu helfen, zu beten. Der Tag vergeht tatsächlich recht schnell. Schon ist es wieder Abend. Die Interviews und komischen Sachen, die eh keiner versteht, sind halbwegs gemacht. Ein leichtes Abendessen und dann geht es auch schon wieder ins Bett. Nach Bier und diversen Snacks, bringt das Ruckeln des Busses heute keinen ruhigen Schlaf, eher das steigern der Übelkeit. War wohl ein bisschen zu viel durcheinander. Lange Gespräche und Schreiberein werden es nicht mehr. Morgen ist schon Dienstag. Darauf folgen Mittwoch und Donnerstag. Aber morgen gibt es wieder Papierkram. >Gute Nacht, Engel<, schicke ich noch eine Nachricht an Kelly. Schon will ich das Handy wegelegen, als schon eine Antwort eintrudelt. Wow, das ging ja schnell! >Warum Engel?<, kommt es zurück. Ich lächle. >Naja, da gab es doch mal ein Sprichwort. Engel sehen oft wie Menschen aus. Sie haben keine Flügel, aber ein gutes Herz. Und es gibt auch nur noch zwanzig Engel. Zehn schlafen schon friedlich auf ihren Wolken, neun Spielen noch ein bisschen und dann bleibt ja einer übrig. Du hast ein gutes Herz und ich bin mir sicher, der letzte Engel, der liest das hier gerade.<, schreibe ich. An meinen Engel. Und es kommt nichts zurück. Ich warte. Sekunden Minuten. Ich bin doch nicht ungeduldig. Und da! Eine Nachricht. Eine längere. >Ach du, ich bin doch gar kein Engel.< Engel sind auch bescheiden! >Aber du bleibst für immer mein Teddy! Wegen deinen Augen. Diese Nussbraunen Augen. Sie verfolgen mich einfach jedes Mal, wenn ich meine schließe. Davon komme ich nicht weg. Als könnte ich sie nie vergessen. Möglicherweise, weil ich das nicht will.< Dann ist Ende. Ich schmunzle. Süß. Das war wieder mal total gefühlvoll. Wir können mehr als uns nur necken und fertig machen. Genau! Wir sind auch süß. Mein Handy leuchtet wieder auf. >Okay, Schluss mit diesem Gefühlschaos. Sonst bist du morgen total weichgekocht!<, lese ich. Ich lache. Das ist meine Kelly! Wir necken uns noch ein bisschen und ich schlafe tatsächlich viel später ein, als ich es wollte. Kellys Schuld!

Anam Cara ~ Ehrlich Brothers FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt