Und der neue Tag lässt nicht lange auf sich warten. Schon morgens um Neun werde ich von Andreas aus dem Bett geschmissen. Ich jogge nur widerwillig mit ihm unsere lange Runde. Dabei ist Augsburg doch wirklich schön. Auch das Wetter ist fantastisch. Mit der passenden Musik im Ohr läuft es sich nach einer Weile auch doch bequem. Es ist halb zehn, als ich auf mein Handy schaue. Wir sind schon fast wieder an der Halle, da entscheide ich mich dafür, Kelly eine Nachricht zuschicken. >Guten Morgen. Bist du schon wach?<, schreibe ich und schicke ihr einen lieben Smiley hinterher. Dann packe ich mein Handy weg. Die Arbeit ruft und jeder Fehler hier kann große Folgen haben. So frühstücken wir, während das Team die einzelnen Probleme deutlich macht und erklärt. Gemeinsam versuchen wir zu einer Lösung zu kommen. Bei so vielen Menschen und Einwände gar nicht einfach, aber wir schaffen es schon irgendwie. >Ich bin schon lange wach. Du erinnerst dich doch daran, dass die jetzt mit der Physiotherapie anfangen wollen....<, lese ich später auf meinem Handy. Gerade als wir eine Pause vom ganzen aufbauen machen. >Ach ja, dann sei du mal schön fleißig. Hier denken alle an dich.<, antworte ich ihr. Dann treffe ich mich mit Andreas im Nightliner. In unserem Tourbüro besprechen wir noch ein paar Dinge und jeder kümmert sich um seine Mails. Mein Handy vibriert schon wieder. Doch Andreas bekommt das kaum mit. Kann ihm auch egal sein. Und ich schaue nach. >Danke. Du auch. Wo seid ihr heute?<, fragt sie. Ich lächle. „Schreibt ihr wieder?", mischt sich Andreas dann plötzlich doch ein. Ich grinse. „Quatsch, wie kommst du denn darauf?", lache ich. Doch er hat ja Recht. Ich habe ihn ja auch lieb. „Denk nur daran, dass wir gleich kaum Zeit mehr haben...", macht Andreas mich auf unseren straffen Zeitplan aufmerksam. Ich erinnere mich. Wir müssen noch so viel kontrollieren. Nachdem heute Mittag die Säge ein bisschen hakte und wir keine Generalprobe haben, müssen wir schauen, ob das gleich weg ist. „Schon klar...", antworte ich ihm. >Wir sind heute in Augsburg. Aber ich wäre auch gerne woanders.<, schreibe ich Kelly. Danach stecke ich mein Handy in die Hosentasche und mache mich mit Andreas nach draußen auf.
Wir checken die letzten Dinge, dann kleiden wir uns neu ein und gehen schon mal in die Maske. Es wird spät, als sich mein Handy meldet. >Wo wärst du denn jetzt gerne?<, möchte Kelly wissen. Ich lache. Tja, das wüsste sie gern. Wo möchte ich denn hin? >Keine Ahnung. Ich glaube, am Meer.<, tippe ich. Dann konzentriere ich mich wieder auf unsere Vorbereitungen. Auch wenn sich die Konzentration nicht lange hält. Schon starre ich wieder auf den Bildschirm. Sie hat geantwortet! >Ans Meer. Und Ausland. Weit weg von Zuhause.<, lese ich. Und ich nicke. >Genau, weit weg. Am Strand. Und wir beide gehen schwimmen. Was hältst du von den schönen Amerikanischen Stranden?<, frage ich. Bei dieser Vorstellung muss ich schmunzeln. Kelly und ich... Am Strand. Klingt gut. >Ich würde ja nach Amerika nur ungern. Obwohl, die haben schon schöne Strände...<, erreicht mich wenige Sekunden später Kellys Antwort auf meine. >Lass uns mal überlegen... Welche schönen Städte gibt es denn am Strand in Amerika?<, plane ich. Dann heißt es erst mal mit Andreas in die Maske, die letzten Feinheiten und schon stehen wir in Augsburg auf der Bühne. „Hallo Augsburg! Geht es euch gut?", rufen mein Bruder und ich von unserer Plattform. Wir springen hinunter und die Show geht los. Wohl bedacht, es ist alles nur eine Show. Aber es läuft. Und sogar bis zur Pause perfekt. In der Pause schnappe ich mir mein Handy. >Städte am Strand in Amerika? Ich habe gegoogelt.<, ist die erste Nachricht von Kelly. Doch sie hat schon direkt danach eine geschickt. >Ich habe gefunden: Florida, ist aber ein Staat. Da müsste man noch genauer suchen. Was mir aber auch ins Auge gesprungen ist, der Malibu Beach. Oder auch andere. Malibu sieht aber schon geil aus. Und es liegt an der Westküste. Das ist noch weiter weg.<,lautet schon die zweite Nachricht. Ich lache auf. Die ist ja süß. „Was hast du denn?", fragt mich Tina. Ich lächle. „Naja, ich muss...", überlege ich und plötzlich schlage ich mir gegen die Stirn. „Aber mal ganz schnell, Nein...", rufe ich und öffne Kellys und meinen Chat. >Wir können nicht nach Malibu! Da fliegt man hin!<, schreibe ich panisch und schicke viele Smileys hinterher. Tina lacht. „Ist sie jetzt schon vergeben?", erkundigt sie sich lachend. Aber das ist auch nicht weniger lustig... „Böse Tina...", grinse ich. Die Pause ist schnell vorbei und schon geht es weiter. Und das tut auch ganz gut. Zu wissen, dass es nicht stehen bleibt. Dass es weitergeht. Augsburg ist echt lustig. Auf der Bühne stehen macht wieder totalen Spaß. Andreas und mir misslingt nichts. Echt wunderbar. Und das Publikum steht auf. Sie klatschen. Uns zu Ehren. Wegen unserem Job. Und die Show ist vorbei...
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Anam Cara ~ Ehrlich Brothers FF
FanfictionJeder hat einen besten Freund, seinen Seelenfreund. Mit ihm ist man auf unzertrennliche Weise auf ewig verbunden. Eine solche Verbindung schenkt uns das Bewusstsein, verstanden zu werden. Und zwar genauso, wie wir sind - ohne uns verstellen zu mü...