Kapitel 6

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Nächster Tag: Donnerstag
Federicos Sicht

Mein erster Arbeitstag.
Ich war total aufgeregt, versuchte jedoch dies nicht so offensichtlich erscheinen zulassen. Francesca hatte mir Klamotten rausgesucht, in denen ich aussah wie ein Rentner auf seinem Weg in die Kirche.
Kurz vor Arbeitsbeginn fuhr ich mit Diego, Ludmi und Fran zum Studio. Dort angekommen machten wir uns erstmal auf den Weg ins Lehrerzimmer.

"Aufgeregt?", fragte mich Didi, während er seine grau-gestreifte Krawatte glatt strich.

Augenrollend blickte ich ihn an und schenkte ihm mein 'Ist-das-nicht-offensichtlich-Blick'.

Er zwinkerte mir zu und widmete sich dem Gespräch zwischen Ludmi und Fran. Nervös nippte ich an meiner vierten Tasse Kaffee und ging nochmals durch, wie ich mich meinen Schülern vorstellen möchte.
Es dauerte nicht lange und Gregorio kam zu uns.

"Morgen"

Wir begrüßten ihn ebenfalls und hörten ihm gespannt zu.

"Diego wird euch euren Stundenplan geben. Falls irgendetwas unklar sein sollte, steht er euch gerne zur Verfügung. Viel Spaß bei eurem ersten Arbeitstag. "

Gregorio nickte uns lächelnd zu und verließ wieder den Raum. Irgendwie dachte ich da würde mehr kommen.
Wir bekamen unsere Stundenpläne, ich hatte das große Glück gleich in der ersten Stunde anfangen zu müssen. Meine Ludmi hingegen durfte die ersten beiden Stunden noch entspannen.

Ich verteilte Abschiedsküsse und machte mich auf den Weg zum Tanzsaal. Dort setzte ich mich auf den Stuhl und wartete auf meine Schüler.

Nach einigen Minuten trudelten die ersten ein. Nach und nach füllte sich der Raum und als ich mir sicher war, dass niemand mehr kommen würde, überprüfte ich die Anwesenheit. Dazu stellte ich mich vor die Klasse und las die Liste, welche ich bekommen hatte, von oben nach unten vor und machte ein Häkchen bei denen hin, die da waren.

"Sacoche Marcel"

"Anwesend", sagte ein blonder Junge direkt vor mir.

"Indécis Jan "

"Ja", grinste ein großer, braunhaariger Junge weiter hinten im Raum.

"Dröllner Daniela"

"Jap", rief ein aufgeregtes Mädchen und lächelte mich mit großen Augen seltsam an.

"Gonzales Lilly"

"Hier", meinte ein Mädchen mit blonden Locken, welche zwischen ein Haufen Jungs stand.

Schmunzelnd setzte ich einen Hacken hinter ihren Namen auf der Liste und fuhr fort.

"Heredia Zoey"

Der Nachname kam mir irgendwie bekannt vor, doch ich konnte ihn im ersten Moment nirgends einordnen. Ich sah in die Klasse und wiederholte mich: "Heredia Zoey?"
Wie es aussah fehlte die Schülerin. Fing ja gut an.
Genervt über den Fauxpas der Schülerin machte ich ein Kreuz neben ihren Namen und fuhr fort.

"Pelz Amelie. "

"Vor Ihnen!", quietschte ein Mädchen mit glatten, blonden Haaren direkt vor meiner Nase und winkte mir erfreut zu.

Grinsend und zugleich mit kopfschüttelnd hackte ich sie ab, anschließend schmiss ich mein Klemmbrett auf den Tisch.

"Also Schüler", begann ich meine erste Unterrichtsstunde, "Ich bin-"

"Hallo!", rief ein schwarzhaariges Mädchen und kam vollkommen unbekümmert in das Klassenzimmer.

Ich sah sie verdutzt an, was sie recht schnell bemerkte.

Die Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt