Kapitel 40

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Nächster Tag
Maxis Sicht

Der Plan war simpel.

Hinfahren - Ware gegen Geld - Abhauen

Nichts, wo man sich hätte Sorgen machen müssen. Und dennoch klebte mir Naty bis zur Haustüre am Hintern und wollte mich nicht gehen lassen.

"Was ist, wenn du nicht wieder kommst?", waren ihre Worte.

Erzählt hatte ich ihr, dass es nur ein Geschäftstreffen sei und sie nichts zu befürchten hatte.
Aber naja... Frauen.

Ich hatte sie letzten Endes vom Sicherheitspersonal in unser Schlafzimmer tragen lassen müssen. Sonst hätte ich wahrscheinlich nie in den schwarzen Van einsteigen können.
Nun saß ich hier. Schwer bewaffnet. Gedanklich ging ich noch einmal alles durch.

"Maxi?"

Meine Augen fixierten Broduey. Ich musste ein wenig schmunzeln aufgrund des falschen Bartes, den er trug.
Wir alle hatten unser Aussehen extra für die Reise in die USA geändert, um nicht erkannt zu werden.

"Alles okay?", fragte Broduey.

Ich nickte: "Warum fragst du?"

"Du hast so gedankenverloren ausgeschaut", meinte er, während er an seiner Waffe rumschraubte.

"Ich hab nur an ein paar Dinge gedacht", sagte ich.

"Deine Frau?", fragte er mit einem wissenden Grinsen.

Nickend musste ich ebenfalls Lächeln.

"Keine Flirtereien dahinten", mahnte Tomás, welcher auf dem Beifahrersitz ruhte.

Ich rollte die Augen und äffte ihn gedanklich nach.
Diego - unser Fahrer - blieb kurz darauf vor einer alten, abgelegenen Lagerhalle, welche wir am Vortag gründlich abgecheckt hatten, stehen.

"Viel Glück", wünschte er uns, da er die ganze Zeit im Auto bleiben sollte, im Falle es gehe etwas schief und wir müssten schnell abrücken.

Wir nickten alle anerkennend und stiegen aus. Meine Wenigkeit hatte es nicht weit, denn ich sollte, wie es sich bei der gestrigen Besprechung herausstellte, am Wagen bleiben und den Jungs in der Halle Zeichen geben, falls etwas Auffälliges zu sehen war.

Wie es sich gehörte stand ich brav am Wagen, jederzeit bereit zu schießen. Mein Bruder stellte sich am Eingang der Lagerhalle auf und ging dort in Stellung. Tomás, der die Koffer gefüllt mit reinem Kokain trug, war zwischen Broduey und León. Meine beiden Freunde gingen zuerst rein und sicherten das Gebäude. Sie nickten Tom zu, als Zeichen, das er sicher eintreten konnte.
Ab diesen Moment sah ich die drei nicht mehr.

Natürlich hatte die Halle auch Fenster doch diese waren so dreckig, dass man wirklich nichts dahinter sehen konnte.

Ich widmete mich wieder meiner Aufgabe, als ich Autos hörte. Drei Stück an der Zahl, sie parkten einige Meter vor unserem Van. Aus dem Mittleren stieg ein Mann mit einem langen, schwarzen Mantel, sowie Sonnenbrille aus mit einem silbernen Aktenkoffer. Es folgten eine Horde bewaffneter Handlanger.
Sie verschwanden alle in der Lagerhalle.

Ich blickte zu meinem Bruder, welcher immer noch an seinem Posten am Eingang war und misstrauisch in die Halle blickte.
Gerade, als ich meinen Blick abwenden wollte, hörte ich Schüsse. Sofort entsicherte ich meine Waffe und wollte in die Lagerhalle laufen, als unsere drei Teamkollegen rausrannten.
Irgendwas war schief gelaufen.

Federico schoss in die Halle und rannte dann selbst zum Wagen. Die Tür des Vans war immer noch geöffnet, dennoch setzte sich der Wagen in Bewegung. Ich joggte zum Auto und sprang hinein, kaum war ich drinnen schon wurde die Tür geschlossen. León half mir auf die Beine, ich öffnete das Sonnendach und schoss auf die Autos, die uns verfolgten.

Die Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt