Kapitel 43

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Nächster Tag
Federicos Sicht

"Nein, das geht nicht!", brüllte ich meinen Zimmergenossen an.

"Doch, tut es!", schrie er zurück.

Dies ging schon eine ganze Weile so. Wir sind auf das Thema 'Geschwister'  gekommen und stritten darüber, wie wir die Beziehung der beiden zerstören konnten. Tomás war der Meinung, sein Bruder sollte mit meiner kleinen Luna Schluss machen, da es so besser für alle beteiligten wäre.
Ich hingegen war da komplett anderer Meinung.

"Luna ist ein sehr kleines, zerbrechliches Mädchen. Sie würde es nicht aushalten, wenn Simón mit ihr Schluss macht", gab ich zu verstehen.

"Führ' dich doch nicht so auf! Sie kommt schon drüber hinweg", winkte Tom ab.

"Warum kann Luna nicht mit deinem Bruder Schluss machen?", fragte ich.

"Weil das seine Ehre und sein Ego verletzen würde", meinte Heredia abwehrend.

"Ach, komm schon. Das ist doch überhaupt nichts!", brummte ich.

"Ah ja? Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Frau sich plötzlich von dir scheiden lassen möchte?", motzte Tom mich an.

"Weil sich Francesca auch jemals von mir trennen würde", lachte ich herablassend.

"Vielleicht sieht sie jemand attraktiveren", grinste Tomás gehässig.

"Ach ja?!", ich schubste Tomás gegen die Zimmertür, "Und wen?!"

Heredia knallte mit voller Wucht gegen die Türe, welche zuvor noch einen Spalt geöffnet war. Man hörte wie jemand zu Boden fiel, das seltsame daran war, es war nicht Tomás.
Als hätte er meine Gedanken gelesen, öffnete Tom verwirrt die Tür zu unserem Zimmer. Es sah so aus, als hätte er einen Geist gesehen, da er die Tür sofort wieder zudrückte.

"Was ist?", fragte ich stirnrunzelnd.

"Clement", flüsterte er schon fast.

"WAS?!", rief ich und riss die Tür auf.

Der Franzose lag bewusstlos am Boden, mit einer etwas größeren Platzwunde an der Stirn, was vermutlich von dem Zusammenstoß mit der Tür kam.

Ich kratzte mich nachdenklich am Hinterkopf und fragte: "Und jetzt?"

"Wir können ihn ja schlecht hier liegen lassen. "

"Willst du ihn mit ins Zimmer schleppen, oder was?"

"Hast du eine andere Idee?"

Ich seufzte. Tomás hatte Recht. Leider.

"Du an den Händen, ich übernehme die Füße. "

Gehorsam packte ich den bewusstlosen Franzosen an den Händen und trug ihn mit Tom ins Zimmer. Nachdem die Tür geschlossen war, überlegten wir weiter.

"Und jetzt?", wiederholte ich mich.

"Vielleicht rufen wir die An-", weiter kam Heredia nicht, da es an der Tür klopfte.

"Room Service!"

Auch das noch!
Hektisch sahen wir beide uns um.

"Wohin mit ihm?"

Suchend blickte ich mich im Raum um: "Unters Bett?"

Mein Komplize nickte und half mir den Kerl dort zu verstecken.

"Come in!", riefen wir, als wir fertig waren.

Eine ältere Dame kam mit unserem Abendessen hereingerollt und servierte es auf dem Tisch im vorderen Teil des Raumes. Wir blieben an Ort und Stelle und warteten bis die Frau mit dem Servierwagen das Zimmer verließ. Nachdem die Angestellte außer Sichtweite war, wollte Tom gerade die Tür schließen, als On Beat reinkam.

Die Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt