Kapitel 48

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Ein paar Monate später
Violettas Sicht

"Und? Ist es schon so weit?", quiekte Naty aufgeregt und setzte sich mit ihrem Sohn neben mir auf das Sofa.

Ich schüttelte amüsiert den Kopf und meinte: "Nein, die Pressekonferenz beginnt erst in ein paar Minuten. "

"Ich bin so aufgeregt. Bis vor ein paar Monaten haben die Jungs nur Ärger gemacht und jetzt bringen sie bald ihr erstes Album heraus", schwärmte Natalia.

Gerade als ich ansetzen wollte etwas zu sagen, hörte ich Gebrüll aus einem der Zimmer.

Ich seufzte: "Bin gleich wieder da, muss mich schnell um die Babys kümmern. "

Ich stieg die paar Stufen hinauf, in Gedanken an die Geburt meiner Zwillinge.

Drei Monate zuvor

Erschöpft lies ich mich auf die Couch plumpsen und atmete erleichtert auf.

'Endlich sitzen', murmelte ich zufrieden vor mich hin.

Gerade war ich nachhause gekommen, da ich mich nicht wohl fühlte. Ich war hochschwanger, was meinen Gefühlszustand, sowie meine ständigen Nörgelleien erklärte und ich hatte nur sehr wenig Lust mit den Mädels, in der Bar, über die Farbe der Servierten zu diskutieren.
León war dort geblieben, um weiter mit seinen Freunden zu proben, was bedeute, ich hatte das ganze Haus für mich alleine.

Ich kuschelte mich in eine Ecke der Couch und zog mir die wuschelige Decke über den Körper. Geschwind schnappte ich mir die Fernbedienung, um mir eine Folge meiner Lieblingsserie zu gönnen. Doch das Glück sollte mir nicht lange gewährt sein, denn als das Intro der Show begann, läutete das Telefon.

Mit Mühe griff ich nach dem, am Tisch liegenden, Störenfried.

"Hallo?"

"Violetta!", ertönte die aufgeregte Stimme meines Bruders Maxi, "Naty bekommt ihr Baby!"

"Was?! Es ist doch noch viel zu früh!"

"Ich weiß, deshalb fahren wir gerade so schnell es geht ins Krankenhaus", erklärte Maxi besorgt, "León fährt uns, du musst deshalb ein paar Stunden alleine sein, ich hoffe das ist in Ordnung."

"Das werde ich schon überstehen", versicherte ich meinem Bruder, "Passt ihr nur auf euch auf. Ich drück' euch die Daumen."

Ich konnte es förmlich sehen wie sich ein kleines Lächeln auf Maxis Lippen schlich.
Wir verabschiedeten uns mit einem 'Ich hab dich lieb' und ich legte zufrieden auf.

Mein Bruder und Naty bekamen ihr erstes Kind. Ich konnte mich gar nicht genug für die beiden freuen, vor allem nach all dem, was sie hatten durchmachen müssen.

Aber genug damit, über ihren Nachwuchs konnte ich mich auch später noch freuen. Für mich hieß es jetzt erstmal Füße hochlegen und meine einsamen Minuten zu genießen.
Doch als die ersten Minuten meiner Lieblingsserie verstrichen, störte mich - wie so oft - ein nervenraubendes Klingeln.
Die Wut in mir unterdrückend, pausierte ich meine Serie und stampfte zur Tür. Mit voller Wucht riss ich diese auf und wurde sofort von Camila angerempelt.

"Als ich damals mein Kind bekommen habe, gab es nicht solch einen Aufstand!"

Ich packte meine ganze Wut ein einen Seufzer und beruhigte mich ehe ich die Türe schloss.

"Cami, ich wollte mich doch ausruhen. Hast du das nicht mitbekommen?"

Aber der Rotschopf schien mich gar nicht wahrzunehmen. Sie steuerte direkt auf die Küche zu und es brach aus ihr heraus wie ein Tsunami: "Ich fasse es einfach nicht! Alles ist in bester Ordnung und dann dreht sich plötzlich alles um sie! Ich meine, es ist ja schön und gut, dass sie ihr Baby bekommt, aber es muss doch nicht gleich halb Argentinien mit ihr ins Krankenhaus fahren! Und das ist nicht mal übertrieben! Von Broduey bis hin zu Ludmila! Alle mussten sie unbedingt mitfahren! Ich hab es doch damals auch alleine mit Broduey ins Krankenhaus geschafft, warum braucht Naty da gleich eine ganze Armee? Es wird ja schon keine Horde Zombies auftauchen, die sie fressen wollen."

Camila setzte sich mit einem krebsroten Gesicht auf den Barhocker in der Küche und schlürfte an ihrem mitgebrachten, schwarzen Kaffee.

Um meine körperliche Verfassung wurde sich natürlich mal wieder keine Gedanken gemacht. Die Kopfschmerzen, die ich schon den ganzen Tag über verspürte, wurden zu Minute von Minute stärker und Camilas Gebrabbel machte es mir nicht einfacher. Zudem machten mir meine Bauchschmerzen wirklich zu schaffen.

"Wir sind uns doch einig, dass das nicht in Ordnung geht, oder? Es reicht doch vollkommen aus, wenn Maxi sie begleitet und wenn es sein muss, dann eben noch jemand als Fahrer. Aber sieben Leute? SIEBEN! Ist sie die Queen von England?! Wahrscheinlich hätte die nicht mal so viel Leute um sich. Es ist doch nur eine Geburt eines Kindes. Es wird schon kein Alien-Mutant aus ihr herauskommen. Also, ich denke ja mal nicht, oder?"

Ich wollte gerade Camila beruhigen, als ich etwas an meinem Oberschenkel runterlaufen spürte.
Mein Herz fing schneller an zu schlagen, meine Augen weiteten sich und mein ganzer Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen.

"Camila", piepste ich ängstlich, "Ich glaube meine Fruchtblase ist gerade geplatzt."

Rückblick Ende

Der Rotschopf hatte damals ruckzuck reagiert und mich sofort ins Krankenhaus gebracht. León, welcher damals bei Naxi war, rannte sich in dem Gebäudekomplex halb zu Tode, um die Geburt seiner eigenen Kinder nicht zu verpassen.
Letzten Endes verlief alles nach bester Ordnung und ich konnte mich stolze Mutter zweier, gesunder Kinder nennen.

Ich legte meinen Kleinen nach dem Stillen wieder in sein Bettchen und ging zurück zu Naty.

Die Pressekonferenz zum Debutalbum der Band hatte schon begonnen, weswegen ich mich geschwind neben meine Freundin setzte.

"Denkst du die Jungs werden Erfolg mit dem Album haben?", fragte Naty ohne dabei den Blick vom Fernseher zu lösen.

"Denk doch einfach nur an die Zeiten im Studio. Hat On Beat damals irgendeine Aufgabe nicht mit Bravur gemeistert? Haben die Jungs sich nicht jedes mal richtig reingehängt, um die Besten zu sein? Um allen Schülern zu zeigen, wer das meiste Talent hat? Wer die Könige des Studios sind?"

"Du hast ja Recht, ich mache mir halt Sorgen um sie. Die Idee mit dem Unterrichten im Studio haben sie auch so schnell aufgegeben."

Sie hatte Recht, es dauerte nicht lange und die Jungs verloren den Spaß daran. Zugegebenermaßen gaben sie ihr Bestes bei dem Versuch, die musikalischen Fähigkeiten der Schüler auszubauen.

"Aber wir Mädchen sind doch auch nicht mehr im Studio. Das hat gar nichts zu bedeuten. Jetzt wo die Jungs so viel um die Ohren haben, müssen wir sie mehr denn je unterstützen. Wir helfen schon so oft es geht in der Bar aus, aber wir sollten auch ihren Rücken stärken, wenn sie sich für noch etwas Größeres entscheiden."

Mein Blick fiel auf den Fernseher. Ich sah wie León über das ganze Gesicht strahlte, als er die Fragen der Presseleute beantwortete. All die positive Energie, die in jedem ihrer Worte zu hören war, das Wissen ihrer Leidenschaft nachzugehen, das Gefühl endlich frei zu sein...

Man merkte es den Jungs an wie glücklich sie waren. Es war fast mehr als unmöglich daran zu glauben, die Jungs würden es nicht schaffen jeden in ihren Bann zu ziehen und damit Weltruhm zu erlangen. Das Schicksal von der On Beat-Band war quasi schon besiegelt. Ohne jegliche Zweifel würden sie die weltweite Nummer eins werden, Millionen von Alben verkaufen, auf ausverkauften Konzerten spielen. Sie würden es schaffen.

On Beat - Der neue Stern am Musikhimmel

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Hey Leute,
es ist echt lange her, als ich das letzte Mal was gepostet habe, aber wie dem auch sei: Heute ein neues Kapitel! 💃🎊🎉
Eigentlich war das ja eher nur eine Zusammenfassung, was in den vergangen Wochen bei unseren Lieblingen passiert ist, aber es hat euch hoffentlich trotzdem gefallen, denn es ist die Grundlage für das Drama, dass bald kommen wird. 😄🙈💕

Außerdem nähern wir uns sehr, sehr bald dem Ende des Buches (Und damit auch dem letzten Höhepunkt der Geschichte😂) zu
Ich versuche in jeder freien Minute, die ich finde, an den letzten Kapiteln zu schreiben und hoffe euch nicht all zu sehr zu enttäuschen 🙈💕

Vielen Dank fürs Durchhalten & bis zum nächsten Mal 😘💖

~YellowFluffyUnicorn ❤


Die Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt