Kapitel 32

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Nächster Tag: Freitag
Camilas Sicht

Wo blieb er?
Seit geschlagenen drei Stunden sind Maxi und Co unauffindbar. Wir haben die Jungs mindestens zweihundert Mal angerufen, doch niemand geht ran.

Mitleidig sah ich zu einer, den Tränen nahestehenden, Naty. Momentan wurde sie von einer maßlos überforderten Violetta beruhigt. Doch trotz der feuchten Augen und dem stark pochendem Herz war Maxis Verlobte die schönste Braut, die ich je zu Gesicht bekam.

Ihre Schultern und die Oberarme waren durch einen dreiviertelarm, der aus durchsichtigem Stoff und weißer Spitze bestand, bedeckt, der obere Bereich des Kleides war ebenfalls aus Spitzenstoff, welcher im Hüftbereich mehr und mehr verschwand. Der Rest des Kleides war dicker, bodenlanger Tüll. 
Die dunklen Haare waren streng nach hinten gebunden und am Hinterkopf zu einer großen Blume zusammengesteckt.
In einfachen Worten: Sie sah aus wie eine Prinzessin aus einem Märchenbuch.

Im Gegensatz zu ihr, fühlte ich mich wie das hässliche Entlein.
Ein mintgrünes Kleid, welches kurz über den Oberschenkeln endete, schmückte meinen Körper. Es hatte nur einen Träger, der schräg über die rechte Schulter ging. Zudem war das Kleid im oberen Bereich mit funkelnden Strass Steinen versehen.

Seufzend setzte ich mich zu meiner Freundin.

"Es wird schon wieder gut. Er wird sicherlich gleich auftauchen. Du kennst doch die Jungs - Immer alles auf den letzten Drücker", versuchte ich Naty aufzuheitern, doch ich glaubte es ja nicht mal selbst, was ich da versuchte uns allen einzureden.

"Ich versuche nochmal bei den Jungs anzurufen", meinte Francesca hoffnungsvoll.

Zur selben Zeit
Maxis Sicht

Ein Nerv tötendes Klingen weckte mich aus meinen süßen Träumen. Müde öffnete ich meine Augen und mein Blick wanderte durch die Umgebung.

Die Damentoilette.

Meine männlichen Freunde waren an der gegenüberliegenden Wand eingeschlafen.

Letztendlich bemerkte ich Leóns vibrierendes Telefon, weswegen ich aufstehen und rangehen wollte, doch der kalte Metallring um mein Handgelenk hinderte mich daran.
Aus diesem Grund griff ich nach der Rolle Klopapier, welche sich in meiner Nähe befand und schmiss damit auf Lion. Dieser brummte genervt - und nach drei weiteren Rollen - war er endlich wach.

"Dein Handy", grummelte ich verschlafen.

Noch im Halbschlaf griff der Mexikaner nach dem nervenden Etwas.

"Hallo?", brummte er in den Hörer.

Während er telefonierte lehnte ich mich wieder an das Waschbecken.
Werde ich hier jemals raus kommen?

Camilas Sicht

"Und??? UND?? UND?!", schrie ich und hüpfte hektisch an Fran auf und ab.

"León sagte, dass es ein Problem gäbe und sie noch etwas bräuchten", meinte die Italienerin mit weit nach unten hängenden Mundwinkeln.

Sie sank zu Boden, wobei sich ihr, ebenfalls mintgrünes, Kleid mit weißer Spitze am Brustbereich etwas aufblies.

"Was soll das heißen 'noch etwas brauchen' ?", fragte Naty wütend.

Die kleine Spanierin stand auf und stöckelte wutentbrannt auf Fran zu.

"MAXI SOLL SEINEN HINTERN SOFORT HIERHER BEWEGEN! Jahrelang habe ich auf diesen Moment gewartet. Auf diesen einen Tag, an dem Maxi offiziell mein ist! An dem er keinen Rückzieher mehr machen kann, an dem alles perfekt sein sollte. Und diesen Tag lasse ich mir nicht durch irgendeine dumme On Beat Aktion kaputt machen!", brüllte Natalia mit erhobenen Zeigefinger und weit aufgerissenen Augen, wobei eines der beiden unaufhörlich zuckte.

Die Hoffnung stirbt zuletztWo Geschichten leben. Entdecke jetzt