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Mehr sagt er nicht, sofort mache ich das, was er gesagt hat. Julien sollte sich echt ein Beispiel an ihm nehmen. Auf ihn höre ich wenigstens. Kito grinst, sagt aber nichts. Ich denke wie das letzte mal fest an Liz. Der mir schon vertraute Sog kommt und mein Geist löst sich von meinem Körper. "Silver, er ist unruhig, bist du deshalb da?" begrüßt mich meine Schwester. Sie steht aufrecht gegen die Wand angelehnt. Ich nicke. Ein Lächeln zaubert sich auf ihr Gesicht.  Sie kommt einen Schritt auf mich zu. "Ist es endlich so weit?" Ich nicke erneut. Liz strahlt. "Ich bleibe solange bei dir, bis die Wachen kommen und dich befreien." verspreche ich ihr. Auf einmal knallt es oben, wow die waren ja schnell. Liz schaut aufgeregt zur Türe. "Bald darf ich dich wirklich sehen, bald darf ich Kiro sehen, er hat es mir versprochen." murmelt sie. "Scheiße, so wie ich aussehe darf mich doch keiner sehen." flucht sie und versucht mit ihren Fingern durch ihre Haare zu fahren. Ich lache auf, wenn sie nervös ist, redet sie anscheinend sehr viel "Keine Sorge, ich kenne jemanden der dir helfen wird" kichere ich und denke dabei an meine beste Freundin und Botschafterin der Feen. "Dann bin ich ja beruhigt, aber was ist mit mir. Ich weiß doch gar nicht wie ich mich verhalten soll. Ich bin doch eine Prinzessin, ich wusste noch nicht mal, dass es Vampire gibt, bevor das hier passiert ist." Ich unterbreche ihren Redeschwall. "Liz, ich habe seit drei Wochen Unterricht in Vampire-Regierung oder wie man das nennt. Wir werden es gemeinsam lernen. Außerdem ist das schlimmste der Tanzunterricht und das musst du nachher bestimmt nicht zeigen" Erleichtert seufzt sie. "Ich bin einfach so aufgeregt. Ich weiß noch nicht mal wie lange ich hier bin. Ich bin damals aus dem Heim ausgezogen und hatte noch nicht mal lange eine eigene Wohnung. Das Geld hat gerade mal ausgereicht für das Nötigste. Mein Job in diesem Blumenladen war auch schön, ich mochte Mrs. Denvers, sie hat mir Kaffee am morgen gegeben" erzählt meine Schwester. Erstaunt fordere ich sie mit einem nicken auf mir mehr zu erzählen. "Wir hatten zu zweit immer viel zu tun, deshalb haben wir uns die Aufträge geteilt. Mein Job an dem Tag war es ein Strauß weißer Rosen an ein Hotel zu liefern. Ich habe mir nichts dabei gedacht, ich habe mir sogar noch ausgemalt welcher glücklichen Person ich diesen Strauß übergeben würde. Der Auftraggeber hatte extra eine offene Karte verlangt. *Herzlich Willkommen zurück, deine Familie* stand drauf. Als ich im Hotel angekommen war, bin ich sofort zu dem besagten Zimmer gelaufen. Ich habe geklopft und das nächste was ich mitbekommen habe war, als ich hier wieder aufgewacht bin. Der Strauß Rosen lag neben mir. Kein Wunder das die Familie von dem Typen keinen Kontakt zu ihm hatte. Die Rosen hätten sie sich schenken können, er ist immer noch krank im Kopf. Ich wünsche seiner Familie einfach nur, dass er nie wieder zurück kehrt" beendet Liz ihre Erzählung. "Aber der Typ ist doch ein Vampir?" rutscht es mir raus. "Kein Wunder, dass er keinen Kontakt mehr zu seiner Familie hat" knurrt Elisabeth. Wir warten nun schweigend, oben hört man nun schon das Stampfen von mehreren Leuten. "Du warst in einem Heim?" frage ich, damit die Stille verschwindet. "Ja, schon immer. In Berlin, ich bin dort aufgewesen bis ich 15 Jahre alt wurde. Danach habe ich mit Hilfe des Jugendamtes in die Ausbildung einer Floristin und hatte mein eigenes Zimmer" Ihr Blick schaut ins Leere. Sie vermisst die Zeit. Wem sage ich das denn, ich vermisse die Zeit auch. Meine Mum fehlt mir jeden Tag, meine alten Freunde, selbst meine Schule und meinen blöden Geschichtslehrer. Was sie gerade machen? Wahrscheinlich ihr Leben leben, wenn ich ihnen eines Tages mal erzählen werde, was alles passiert ist, sie werden es mir bestimmt nicht glauben. Würde meine Mum überhaupt mich sehen wollen. Ich bin ja nun ein Vampir, obwohl ich war auch schon damals einer, nur ich wusste es nicht. Was würde sie sagen, wenn ich ihr von Liz erzähle? Genau in diesen Moment unterbricht diese Person meine Gedanken. "Wie war es bei dir?" Ich muss nicht lange überlegen, ich fange an. "Ich bin in einem Haus mit meinen Eltern aufgewachsen. Hatte meine besten Freunde und als ich 15 Jahre wurde auch einen Hund. Wir waren zu viert, bis Ludmilla ein Vampir wurde und weg war. Es war für keinen für uns leicht, aber als ich 16 wurde ist das Leben normal weiter gegangen. An einem Morgen wurde ich von einem Geborenen als Vampir erkannt. Er hat mich ohne zu fragen an die Akademie gebracht, wo ich auch wieder meine alte Freundin getroffen habe. Ich merkte bald, dass die Stimme die ich manchmal hörte und mein Leben ein Geheimnis hatten. Ich habe von dir und unserer Mum geträumt. Als mir bewusst wurde, wer ich in Wirklichkeit war, wollte ich dich suchen gehen. Jedoch traute ich mich nicht etwas zu sagen. Es haben immer mehr mitbekommen, bis ich vor kurzem aufgeflogen bin. Seit dem habe ich Babysitter und Privatlehrer" Ich nicke. Ich habe alles wichtige gesagt. Eine Träne lief Liz Wange runter. Habe ich etwas falsches gesagt? War es, dass ich eine Familie hatte? "Entschuldigung, ich hätte nachdenken sollen" Sie umarmt mich. Ich merke dass es etwas anderes ist, was sie bedrückt. Das Wolkengefühl wenn ich sie umarme verschwand wieder, als sie sich neben mich setzt. Wie lange brauchen die eigentlich? "Ich habe auch von Mum geträumt. Anscheinend auch von dir, ich dachte das wäre ich gewesen, aber anscheinend warst das du. Mum sah dort so glücklich aus, ich war mich sicher das sie noch lebte. Aus diesem Grund bin ich überhaupt aus dem Heim gegangen. Ich hatte gehofft dass ich sie so besser finde. Ich bin aus dem Heim, weil ich meine Familie gesucht habe." Eine weitere Träne rollt ihr runter. "Die Schlange" rutscht mir heraus. "Welche Schlange?" Ich zeige ihr meinen Arm. "Diese Schlange hat vor etwa einem halben Jahr etwas gesagt. Die eine Schwester sucht die andere schon, die andere will sie suchen gehen. Sie hatte Recht. ich wusste nur nicht, welche ich war." Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht. In dem Moment geht die Türe auf, niemand anderes als Julien steht dort. Er sieht mich nicht. "Prinzessin kommen sie mit, sie sind nun in Sicherheit" sagt er professionell, jedoch vorsichtig und schaut dabei meine Schwester an, als ob sie ein scheues Reh ist. Liz steht auf und geht in seine Richtung. "Bis gleich Silv" ruft sie mir lachend entgegen. "Wie bitte? Silver?" verwirrt schaut er sich im Raum um, seine kalte Miene fällt kurz, jedoch hat er sie nach kurzer Zeit wieder. Ich lache und winke ihr, dann wende ich mich an Kito und denke fest an meinen eigenen Körper.

Hallöchen,
glaubt ihr sie schaffen es?
Eure SkyeClary
(∩^o^)⊃━☆*+:。.。

Moonshine AkademieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt