Kapitel 9 "DAS hätte nie passieren dürfen"

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(Model - Selena Gomez)

„Komm schlag mir auch eine rein. Vielleicht fliegst du dann ja endlich. Wir haben nichts getan", provoziert mich Chase weiter.

„Ach nein und die Sache mit der Spinne! Was war das?", mischt sich nun auch Noah ein. „Ach komm das war doch schon lange fällig! Wer sich mit den Kings anlegt, muss halt fühlen. Ich kann nichts dafür, dass die bei so einer kleinen Spinne gleich einen Heulkrampf bekommt", lacht Chase hinterhältig. „Du willst anscheinend liebend gern Bekanntschaft mit meiner Faust machen. Sie kann es nämlich schon gar nicht mehr abwarten, dich kennenzulernen", knurre ich und schubse Chase voller Wucht gegen die Wand. „Kat lass ihn, lass dich nicht provozieren", beruhigend legt Noah seine Hände auf meine Schultern. „Dein Glück, dass Noah hier ist", zische ich noch und lasse ihn nach hinten plumpsen. „Hier!", ich drücke Noah meine Tasche und meine Jacke in die Hand, „ich muss mich abreagieren!" Ohne noch einmal hoch zuschauen, laufe ich mit schnellen Schritten nach draußen. Gerade als ich meine Zigarette anzünden will, klingelt mein Smartphone. Ich ziehe es aus meiner hinteren Hosentasche und drücke es gegen mein Ohr. „Was ist Ben?", ich klemme mein Handy zischen Schulter und Ohr ein, um mir meine Zigarette anzuzünden. „Ich wollte mal wissen, wie es dir geht?", seine Stimme kling so warm, gleichzeitig aber auch voller Sorgen. "Hier ist es scheiße", schnaube ich und ziehe an der Zigarette. „Rauchst du wieder?", Besorgnis spiegelt sich in seiner Stimme. „Ich will das ja auch nicht mehr, aber es beruhigt mich", murmele ich und nehme einen weiteren Zug. „So schlimm?" „Mehr als das. Bis auf paar Einzelne sind hier nur asoziale Machos, die denken sie sind die geilsten" „Ich komme ja in zwei Tagen vorbei, um dein Motorrad zu bringen, da können wir ja reden", seine Stimme klingt gleichzeitig so nah, aber auch so fern. Wie gern würde ich jetzt bei ihm sein, er wüsste was zu tun ist. „Ich freu mich schon!" Bevor ich mich wieder reinbegebe, atme ich ein letztes mal tief ein. Von Chase ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Besser so! „Geht's wieder?", besorgt sehen meine Freunde mich an. Ich nicke kaum merkbar. „Ich habe kein Bock", murmele ich und vergabe den Kopf in meinen Armen. Ab morgen beginnt unsere Strafarbeit und das ausgerechnet mit Cheerleadertraining. Neben den Musicalleuten, sind Cheerleadergruppen die zweit schlimmsten einer High School. Den ganzen Tag laufen sie in ihren kurzen Röcken in der Schule rum und wackeln mit dem Hintern. Ich frage mich sowieso immer, warum sie ihre bescheuerte Uniform den ganzen Tag anhaben müssen. Als wenn jemand plötzlich kommt und sagt ihr müsst aufs Feld. In der Spielwoche kann ich das irgendwo noch nachvollziehen, da machen die Promo, aber ansonsten bleibt es für mich ein Rätsel. „Das wird schon! Und bei den Musicals bin ich ja dann auch da", muntert mich Lara auf. „Und wenn nicht, dann lässt du ihn eben deine Faust spüren. Bekanntschaft hat er ja schon mit ihr gemacht", neckt mich Noah. „Meine Sicherungen sind durchgebrannt", rechtfertige ich mich. Ich weiß selber, dass sowas nicht hätte passieren dürfen. Nicht bei meiner Vergangenheit! Ich hatte es Ben doch versprochen! „So die Pflicht ruft", Lara steht langsam auf und streicht ihr Top glatt. Interessiert hebe ich den Kopf. „Sie mich nicht so an, ich helfe hin und wieder meiner Schwester in ihrer Boutique", sie schnappt sich ihre Tasche und drückt mich, "bis nachher." Wenn sie über ihre Schwester spricht, spüre ich so eine Leere in mir. „Mit wem hast du telefoniert?", Noah sieht mich interessiert an. „Ein Bekannter", sage ich knapp und schneide das Thema ab. „Du redest nicht wirklich über die letzten Jahre und deine Familie, kann das sein?" „Noah, ist doch egal", plötzlich verspüre ich so eine Müdigkeit, meine Augen brennen und fallen jeden Augenblick zu. „Ich will dir doch nur helfen", Noah streicht mir über die Haare. „Wenn du mir helfen willst, sprich dieses Thema nie mehr an", ich lasse meinen Kopf auf seine Beine sinken und schließe meine Augen. Noah hält mit der einen Hand sein Handy und scrollt rum, während die andere angenehm durch meine Haare fährt. Ich verspüre ein leichtes kribbeln an der Kopfhaut und merke wie gut es tut, mal nicht das taffe, unerreichbare Girl spielen zu müssen. Irgendwann muss ich dann auch eingeschlafen sein.

Was haltet ihr bisher von der Story, schreibt es in die Kommis.

Save me Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt