Save me Badboy!

Kapitel 14 "Zickenkrieg"

Erst am späten Abend kommen wir wieder in dem Internat an. Lara hat bisher kaum mit mir gesprochen, ist mir auch egal. „Ey hast du Bock noch rüber zu kommen?", Chase lehnt an unserer Tür. „Okay", ich blicke zu Lara, die das nicht wirklich zu interessieren scheint und folge ihm. „Hey Ash", ich setze mich zu ihm aufs Bett und greife in die nur halbvolle Chipstüte. „Und Zayn?" „Komm erst morgen wieder", sagt Chase. Ich liege bäuchlings auf einem der beiden Betten und zocke ein Game auf meinem Handy und lache mich mit den beiden Jungs über irgendwelche Memes kaputt. So schlimm sind sie dann auch nicht, wie ich am Anfang gedacht habe. Dann muss ich bei den beiden im Zimmer eigeschlafen sein, denn als ich aufwache, habe ich immer noch die gleichen Klamotten wie vom Vortag an. Die beiden Jungs schlafen noch, der eine auf der einen Seite des Bettes und der andere auf der gegenüberliegenden. Leise stehe ich auf, um sie nicht zu wecken und schleiche mich aus dem Zimmer. „Guten Morgen", ich gähne und schenke Lara dann ein Lächeln, die auf ihrem Sessel sitzt und mich nicht beachtet. „Was ist los? Was ich habe ich dir denn getan, dass du mich so behandelst?", sage ich vorwurfsvoll. „Ich glaube Jannik hat Recht. Ich habe dich immer in Schutz genommen und gesagt du bist anders als die anderen Mädchen, aber da habe ich mich wohl geirrt. Wer hat hier gesagt er kann die Machos nicht ausstehen? Du! Und wer ist gestern lieber mit denen mitgegangen und ist nachts nicht hier gewesen? Genau, auch du! Jannik hat immer gesagt, du bist bestimmt auch eine von diesen Schulbitches, die sich von denen durchvögeln lässt, mittlerweile fange ich an ihm zu glauben" Geschockt sehe ich sie an, bevor ich erst realisiere, was sie gerade gesagt hat. „Jannik hat das gesagt? Das stimmt doch nicht, nur weil ich mich gut mit denen verstehe. Und es ist verletzend, dass du genauso denkst. Ich und eine Bitch, Girl rede dir das nur ein, jeder weiß doch wer hier die größere Bitch ist", schreie ich sie an und knalle die Tür hinter mir zu. Draußen zünde ich mir erstmal eine Zigarette an und sehe wie Ben die Auffahrt hochfährt. Shit, der wollte ja heute kommen. Aber von meinem Motorrad ist nichts zu sehen! „Wolltest du nicht aufhören mit dem rauchen?", fragt er vorwurfsvoll. „Wo ist mein Motorrad?", sage ich aufgebracht und ignoriere seinen Vorwurf. „Es tut mir leid, aber es war nicht mehr da, angeblich hat es deine Mutter verkauft, da sie dachte du brauchst es nicht mehr", erklärt er mir. „Scheiße", ich boxe gegen die Mauer, „mein Tag ist ja nicht schon scheiße genug." „Möchtest du reden?" Ich nicke, mit Ben zu reden tut mir immer gut. „Aber vorher will ich eine Umarmung", ich kuschele mich in sein Shirt, wie ich ihn vermisst habe. Sein Geruch, seine liebevolle Art und die Ruhe, die er ausstrahlt. „Gehen wir in mein Zimmer, dann reden wir", ich löse mich und laufe vor. Mitten im Gespräch platzt Lara rein, blickt erst mich, dann Ben und wieder mich an. „Ist das deine Mitbewohnerin?", erkundigt er sich daraufhin. „Ja, das war sie!", antwortet Lara für mich. Fragend sehe ich sie an. Was soll das denn heißen? Sie schnappt sich ihre Reisetasche, schmeißt dort ein paar Sachen rein und geht wieder ohne ein weiteres Wort. Dann muss ich Ben auch noch alles erklären. Am frühen Nachmittag macht er sich dann auch wieder auf den Weg nach Hause. „Komm bald wieder", winke ich ihm noch nach.

„Na ihr zwei! Wie war der Ausflug?", es ist Montag und Noah wartet wie immer vor den Schulgebäude auf uns. „Beschissen", klafft Lara und geht mit schnellen Schritten voraus. „Habt ihr Stress?" „Keine Ahnung Noah", ich atme tief ein und erzähle ihm dann was am Freitag passiert ist, „und dann hieß es auf einmal ich bin eine Bitch, nur weil ich mit Chase und Ash befreundet bin. Seit dem spricht sie nicht mehr mit mir." „Hä, so kenne ich die gar nicht. Das kommt bestimmt von Jannik", gibt mir Noah recht. Von weitem sieht man schon, wie Lara ihre Zunge in Janniks Hals steckt. Wer ist denn jetzt bitteschön hier die größere Bitch von uns beiden! In der Cafeteria redet dann schließlich Noah ziemlich heftig auf Lara ein, denn die schrumpft immer weiter in sich zusammen. „Hey Kat, es tut mir voll leid, wie dich behandelt habe", sagt sie zerknirscht. „Schon gut", ich umarme sie, sofort erhellt sich ihre Miene, „aber es kann nicht sein, dass du mir einfach so verzeihst. Wir werden am Freitag was zusammen unternehmen, nur du und ich. Wir backen was und machen dann eine Karaoke Nacht. So einen richtigen Mädelsabend..." „Klingt super", ich nicke begeistert, ich habe sowas zwar noch nie gemacht, aber es hört sich ziemlich lustig an. Kurz darauf gongt es wieder zum Stundenbeginn. „Chemie", stöhne ich und raffe meine Sachen zusammen. „Viel Spaß euch", flötet Noah, der Glückliche hat jetzt Musik, das ist wesentlich interessanter als irgendwelche chemischen Formeln. „Jetzt schnell", drängt mich Lara, zusammen flitzen wir den langen Gang entlang. Dann wie aus dem Nichts lande ich auf meinen Knien. „Ups", höre ich Zayn kommentieren, dieses Arschloch hat mir nicht ernsthaft ein Bein gestellt. Wütend rappele ich mich auf und drücke ihn gegen die Schließfächer. „Das war erst der Anfang Süße, ich mache es dir nicht so leicht mit Chase und Ash befreundet zu sein", sagt er finster. Ich balle bereits eine Faust. „Kat, lass es, er will doch das du ihn verprügelst und dann fliegst", Lara zerrt mich weg. Doch ich reiße mich los und drücke meine Hand in seinen Hals. „Wag es ja nicht dich mit mir anzulegen, jetzt hast du Glück, aber morgen Nachmittag ist keine Lara da, die mich aufhalten kann", fauche ich und lasse ihn los. „Kleines, dieser kleine Sturz war erst der Anfang", mit diesen Worten dreht er sich um und verschwindet. „Verpiss dich", klaffe ich die gackernde Bitch neben uns an. „Alles okay?", besorgt sieht mich Lara an. „Lara nichts ist okay, du weißt gar nicht was für einen Fehler ich soeben begangen habe", rufe ich und stapfe wütend voraus. „Wie soll ich dich denn verstehen, wenn du dich in Schweigen hüllst", sie lässt sich auf einen Stuhl fallen. „Ich brauche Zeit", murmele ich. Kurz vor Eintreffen der Lehrerin tauchen Zayn, Chase und Ash auf. Während die anderen beiden mit einem einfachen „Hey!" zu ihren Plätzen verschwinden, beugt sich Zayn zu mir runter und flüstert in mein linkes Ohr: „An deiner Stelle würde ich mich zurückziehen, ich kann für nichts garantieren." Ein Schauer überfährt meinen Rücken. Nach Chemie haben wir Herr Moses in Musik. „Zayn, hörst du mir zu?", ruft Herr Moses ihm zu, „ich habe mir mal deine Noten angeschaut, wenn du noch eine gute Note in Musik haben willst, musst du eine Präsentation über einen Sänger machen, nur so kannst du noch etwas nach oben kommen." „Aber doch nicht alleine", ruft er aufgebracht. „Du kannst auch gerne einen Partner haben, der wird dann selbstverständlich keine Note darauf bekommen, außer die Person besteht darauf", erklärt der bärtige Musiklehrer. „Wenn ich mir einen aussuchen darf...", Zayn lässt den Blick durch die Klasse schweifen, über die lachenden und desinteressierten Schüler hinweg und bleibt dann bei mir hängen. Es sieht mir direkt in die Augen und das macht mir Angst. Nein bitte nicht! „Katharina, die ist doch so gut in sowas", verkündet er mit eine hinterlistigen Grinsen. „Würdest du das mit ihm machen, es würde ihm sehr helfen und dir selbstverständlich auch" Ich nicke zerknirscht. „Dann heute in zwei Wochen", legt er den Termin fest. Am Ende der Stunde rausche ich aufgebracht aus dem Musiksaal zu Zayns Auto. „Soll ich dich heute mitnehmen?", Zayn schiebt sich einen Kaugummi in den Mund. „Nein!", rufe ich sauer, „ich möchte wissen, was dein scheiß Problem ist?" „Mein Problem bist du und ich werde nicht aufhören dich immer und immer mehr zu zerstören, bis du ängstlich in einer Ecke liegst und um Gnade winselst" Ich stelle mich direkt vor ihn und blicke in seine kalten blauen Augen: „Du bist doch krank! Ich werde vor dir nie Angst haben."

An der Bushaltestelle ist Lara nicht mehr zu sehen, das heißt ich habe den Bus verpasst. Na ganz toll! „Ich kann dich mitnehmen", ein silbernes Auto hält vor mir. „Du bist ein Schatz Noah", flöte ich und springe auf den Beifahrersitz. „Hast wohl den Bus verpasst", lacht er, während er den Motor startet. „Es gab noch was zu klären", antworte ich knapp und starre aus dem Fenster. „Danke fürs Bringen", ich schlage die Tür zu und laufe in unser Zimmer. „Wo warst du?", Lara blickt mich mit finsterer Miene an. „Das wollte ich dich grad fragen!", rufe ich aufgebracht. „Du bist einfach so rausgestürmt und nicht aufgetaucht, da bin ich losgefahren." „Du hättest auch warten können" „Auf dich! Natürlich ich warte auch Stunden auf dich, während du dich mit Ash und Chase vergnügst", schreit sie. „Schon wieder dieses Thema, ich dachte das haben wir geklärt. Ich bin verdammt noch mal keine Schlampe!" „Lara was ist hier los? Warum schreit ihr so? Man hört euch ja bis in die Waschräume", Jannik schiebt sich an mir vorbei und nimmt sie in den Arm. Ich könnte kotzen! So ein Heuchler. „Ich wusste doch, dass die psychisch gestört ist", Jannik zieht eine Augenbraue hoch. „Du kennst mich doch gar nicht!" „Katharina mit solchen Leuten wie dir will ich nichts zu tun haben" „Ich gehe jetzt besser, bevor ich meine Beherrschung verliere und ihm eine reinschlage", ich balle meine Fäuste und rausche ab. „Kat warte doch bitte! Das hat er so nicht gemeint", Lara rennt mir hinter her. „Lass mich", ich stürme raus und rauche erstmal eine. „Es tut mir leid, dass ich so ausgeflippt bin. Ich möchte einfach nicht das du verletzt wirst", sie lässt mich nicht aus den Augen. „Ich kann auf mich alleine aufpassen" „Das weiß ich. Steht unser Mädelsabend noch? Ich gehe sogar auf die Knie, wenn du das möchtest" „Das will ich sehen" Dann stellt sich Lara wirklich vor mir auf die Knie. „Oh gott, steh auf. Ich verzeihe dir ja schon", kichere ich und fasse mir an den Kopf.

Ob das noch gut geht zischen Lara und Kat. Werden sie trotz der Differenzen Freundinnen bleiben oder funkt Jannik dazwischen. Was wird der Mädchenabend bringen? Wie geht es nach der Drohung von Zayn nun zwischen den beiden weiter. Lasst mich wissen was ihr denkt!