Kapitel 24 "Plötzlich nett"

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Immerhin haben die beiden mich jetzt auch gesehen und schlendern zu uns rüber, scheiß drauf was die anderen denken.

„Na", sie lassen sich neben uns fallen, Ash greift sich einige Pommes. „Ey", rufe ich aufgebracht, wenn es um Essen geht, da verstehe ich echt keinen Spaß. Provozierend nimmt er sich noch welche. „Wo ist den euer Boss geblieben, dürft ihr denn ohne ihn raus?", necke ich die beiden. „Hat zu tun", antwortet Chase mit einem dreckigen Grinsen. Bah, warum habe ich eigentlich gefragt, wenn er nicht da ist, hat er eh immer ein neues Betthäschen. Ich könnte kotzen! Brennt sein Schwanz denn noch nicht? Du bist doch bloß eifersüchtig! Oh hallo kleine Stimme in meinem Kopf, von dir habe ich ja schon lange nichts mehr gehört. Danke für deinen tollen Beitrag, aber jetzt verpiss dich wieder in die hintere Ecke meines Gehirns, wohin ich dich schon vor Monaten verbannt habe. Demnächst wirst du wieder öfter von mir hören. Du rufst mich nämlich immer nur dann hervor, wenn du dir besonders viele Gedanken um jemanden machst und einen Rat brauchst. Pff, du bist nur eine kleine abgestorbene Zelle in meinem Gehirn. Abgestorben! Halt die Klappe, ich werde nicht mit mir selber diskutieren. Ich fand dich schon damals lästig und jetzt erst recht. „Kat?", Noah wedelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht. „Ja?", ich schüttele meinen Kopf leicht. „Hast du uns zugehört?" „Hä, bei was?", ich blicke fragend in die Runde. „Hast du Bock auf Pizza nachher?", Chase sieht mich schmunzelnd an, „das ist jetzt das dritte mal, dass ich dich das frage." „Ähm, ja von mir aus", ich runzele die Stirn und greife mir die letzte Pommes. „Boah war das lecker", stöhne ich und stütze mich hinten auf meinen Armen ab. „Gehen wir noch ins Wasser?", fragend blickt Ash in die Runde. „Jo", Chase und er streifen sich das Shirt ab und joggen los. „Kommst du auch?", Noah hält mir seine Hand hin. „Ne später vielleicht. Will mich lieber ein bisschen sonnen", winke ich ab. „Okay", er joggt den anderen beiden hinterher, dann tauchen sie in das klare Wasser ein. Ich blicke in die Ferne, die Sonne glitzert im Wasser und umhüllt alles mit ihren hellen Lichtstrahlen. In der Ferne spielt eine Musikbox und ich kann ein Kinderlachen wahrnehmen. Ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wann ich das letzte mal so glücklich war. Das letzte mal, mh, lass mal nachdenken. Als du bei Zayn warst!? Ich rolle die Augen, halt die fresse. Ich wedele mit meiner Hand, als wolle ich eine lästige Fliege verscheuchen, dabei ist es nur die Stimme in meinem Kopf. Bling! Oh neue Nachricht. Es ist Diego.

D: „Hey!"

K: „Was gibt's?"

D: „Du wirst nie erraten wen ich gerade getroffen habe!!"

K: „Sag einfach, du weißt ich hasse Ratespielchen", schreibe ich genervt zurück.

D: „Stella!"

K: „Meine Stella?"

D: „Jap deine Stella"

Ich sauge scharf Luft ein. Stella ist meine Schwester, die ich das letzte mal gesehen habe, als meine Mutter im Koma lag. Eigentlich dachten wir, wir könnten einen Neuanfang starten, aber nein, sie hat mir mal wieder gezeigt, wie egoistisch sie ist. Nachdem wir umgezogen sind, ist sie zu meinem Dad abgehauen und hat mich mit meiner trinkenden Mutter allein gelassen. Hat sich nie gemeldet und jetzt tut sie, als wäre nie etwas gewesen.

D: „Sie hat nach dir gefragt"

K: „Soll die sich einfach wieder in ihr Kaff verpissen. Muss jetzt auch off bey"

Ich sperre mein Handy und blicke stumm gerade aus. Warum, warum muss sie immer auftauchen? Vor allem jetzt, wo ich doch anfange, wieder so glücklich zu sein! Aber weitere Gedanken kann ich mir nicht mehr machen, denn die Jungs kommen wieder auf mich zugelaufen und schütteln sich wie Hunde. „Hört auf", quietsche ich, als unzählige kalte Wassertropfen auf meinem warmen Bauch landen. Alle drei lachen und lassen sich zu mir auf den Boden fallen. „Hier", Ash zieht eine Packung Chips aus seinem Rucksack. „So lässt es sich leben", grinse ich und lege meinen Kopf auf Noahs Schoß. „Ey Kat, an welcher Schule warst du eigentlich vorher, dass wollte ich dich schon die ganze Zeit fragen" „Chase ich bin gar nicht von hier", antworte ich und schließe meine Augen. „Wie spät ist es eigentlich?", ich blicke in Noahs funkelnd blauen Augen. „18 Uhr", antwortet er, mit Blick auf sein Smartphone. „Wollen wir langsam gehen, ich bekomme hunger auf Pizza" „Wartet kurz. Zayn will auch noch vorbeikommen, dann gehen wir zusammen", Chase hebt seinen Kopf vom Handydisplay. „Ja gut okay! Und wann?" „Halbe Stunde ca. er will sich noch frisch machen"

Save me Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt