Kapitel 56 "wichtigste Person"

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„Guten Morgen", die Krankenschwester von gestern kommt mit einem Frühstückswagen rein. „Morgen", ich gähne ausgiebig und betrachte dann mein Frühstück. „Also, nach dem Frühstück kommt der Doktor vorbei und entscheidet darüber, ob Sie entlassen werden", klärt sie mich auf. Ich nicke und bestreiche mein Brötchen, anschließend kommt auch endlich der Doktor. „Hallo, also Katharina", er drückt meine Hand, „nach einem Blick in deine Krankenakte, bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass eigentlich nichts dagegen spricht dich heute zu entlassen. Die Nacht ist gut verlaufen und du hast keine Beschwerden gezeigt." „Okay, danke", ich nicke und stehe vom Bett auf. Nachdem der Arzt die letzten Untersuchungen durchgeführt hat und wieder verschwunden ist, ziehe ich mich um und rufe Ben an. Kurz danach gehe ich zur Theke und checke aus. „Guten Morgen", Ben steht bereits ganz cool an der Wand angelehnt, mit einer Sonnenbrille auf der Nase, vor dem Klinikum. „Hallo", sage ich. Er nimmt mir die Tasche ab und wir laufen gemeinsam zu seinem Auto. „Wie war die Nacht?",erkundigt er sich sofort. „Naja, ganz gut. Nur die Infusion hat gestört", ich reibe mein Handgelenk, an dem bis eben noch ein Nadel gesteckt hat. „Ich soll dir von deiner Mama gute Besserung sagen", er legt meine Tasche in den Kofferraum und setzt sich dann neben mich, „und von Stella." Ich stöhne auf: „Na klar, soll die sich einfach wieder verziehen." „Willst du immer noch beleidigte Leberwurst spielen?" „Ben, das hat nichts mit beleidigte Leberwurst zu tun. Was sie abgezogen hat, geht nun mal gar nicht", erkläre ich es ihm nun schon zum hundertsten mal, "ich kann ihr einfach nicht verzeihen, mein Herz will, aber mein Kopf hat eine Blockade." „Aber irgendwann musst du mit ihr reden. Da wird dich doch von innen auffressen und du wirst deine Wut nie loswerden können, du wirst nie abschließen können. Du bist kein Stück besser als sie, ihr seid beide so dickköpfig", das hat er jetzt nicht ernsthaft gesagt. Ich schnappe nach Luft. „Du kannst mich mal", ich springe aus dem Wagen, nachdem er vor unserer Einfahrt hält. Sowas werde ich mir doch nicht anhören. Pff!  Wie kann er es wagen, mich mit Stella zu vergleichen. Sie hatte eine schönes Leben und musst nie das durchmachen, was ich musste. Nach einem kurzen Spaziergang, der mich leider nicht wirklich beruhigt hat, schließe ich die Haustür auf. „Kat?", ruft mir Ben aus dem Wohnzimmer entgegen. Ohne ihm zu antworten, laufe ich an ihm vorbei und die Treppen hoch in mein Zimmer. Diesen Spruch „du bist nicht besser als sie" hätte er einfach nicht bringen dürfen. Er weiß, wie sehr er mich damit verletzt und hat es doch getan. „Kat?", es klopft an meiner Tür. „Verschwinde", klaffe ich und starre wieder die Decke an. „Du bist immer noch sauer", seufzt er und fährt sich über das Gesicht. „Gib mir einen Grund warum ich das nicht sein sollte?", antworte ich schnippisch und werfe ein Kissen gegen die Wand. „Es tut mir leid. Ich weiß, dass es falsch war dir das an den Kopf zu werfen", er setzt sich zu mir ans Bett, „nur ich weiß, dass du Stella schrecklich vermisst und sie dich ebenfalls. Nur ihr beide seid solche Sturköpfe." Schlagartig unterbreche ich ihn: „Du weißt gar nichts Ben, gar nichts. Und wenn dann ist sie die Sturköpfige in unserer Familie. Ich habe es ja versucht, aber sie hat mir nur wieder gezeigt, wie viel Ingnoranz und Arroganz in ihr stecken." „Oh Kat", stöhnt Ben auf, „okay, lassen wir das Thema sein. Es bringt nicht, dieses sensible Thema weiter zu diskutieren. Du musst es schließlich wollen und zwingen kann ich dich ja leider nicht mehr. Es tut mir leid, dass ich dich vorhin so angeschnauzt habe, es war einfach nur die Situation. Du bist mir ans Herz gewachsen, dass ich nicht riskieren kann dich durch einen Fehler zu verlieren. Ich liebe dich, als wärst du schon immer ein Teil meiner Familie. Und ich will die erste Person sein, die immer und zu jeder Zeit für dich da ist. Ich hoffe du weißt das!" Ich schlucke und drehe meinen Kopf zu Seite. Man, wie soll man nur bei so lieben Worten noch sauer sein? Ben gibt sich Mühe und er war immer für mich da, mehr als meine Familie. Ich war eine Fremde für ihn und dennoch hat er es sich zur Aufgabe gemacht, mich zu beschützen. Warum stoße ich einfach jeden von mir?!  „Ich sehe du brauchst noch Zeit. Mehr als mich zu entschuldigen kann wohl im Moment nicht tun. Es tut mir leid, ich weiß wie schwer das Thema für dich ist. Komm einfach runter, wenn du bereit bist wieder mit mir zu sprechen", er steht auf und blickt mich an, dann bewegt er sich zur Tür. „Ben warte", sage ich schnell, ohne das mein Kopf realisiert was meine Mund da gerade macht, „ich verzeihe dir. Mir tut es auch leid, wie ich reagiert habe. Nur... ach egal. Du bist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und ich will dich auch nicht verlieren." Ich stehe auf und umarme ihn fest. Ben lächelt und drückt mir einen Kuss auf den Kopf. (BILD)

Yeah, ich bin wieder da. Endlich!! Sorry, das soooo lange nichts mehr kam. Aber ich finde einfach keine Zeit mehr weiter zu schreiben.

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