Kapitel 60 "falsche Schlange"

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Während ich am nächsten Morgen gemütlich mein Brötchen esse, hupt es draußen und es klingelt stürmisch an der Tür. Ben hat heute sehr früh das Haus verlassen und ich bin alleine. „Welcher Spinner ist das jetzt wieder?", ich rolle die Augen und trotte im Schlafanzug zur Tür. „Was gibt's?", frage ich Zayn genervt. „Du bist ja immer noch nicht fertig!", stöhnt er und lehnt sich an die Wand. „Wir haben noch Zeit", erwidere ich schnippisch. „Wir haben schon viertel vor", grinst er. Ich reiße die Augen auf: „Fuck, normal kümmert sich Ben um das Zeitmanagement." Ich sprinte hoch, ziehe mich in windeseile um und schnappe meine Tasche. In der Küche schnappe ich mir noch mein halbes Brötchen, schiebe es zwischen die Zähne und schlüpfe in meine Schuhe rein. „Kommst du jetzt?", ich eile zum Auto. „Mach langsam wir haben erst halber", er grinst dreckig. „Du mieses Arschloch", ich schlage ihm gegen die Brust. „Ich wollte halt auch was zum lachen haben", Zayn verschränkt die Arme. „Gleich werde ich was zum lachen haben, wenn ich dich wie damals auf dem Boden trete, erinnerst du dich?", ich stelle mich direkt vor ihn und blicke an ihm hoch. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände und drückt mir einen Kuss auf die Lippen: „Würdest du dich eh nicht trauen." „Und wie ich mich das trauen würde", klaffe ich und steige zu ihm ins Auto.

„Hey Zayn, du musst dann wohl Kat sein", Travis gibt uns die Hand und ich nehme auf dem Stuhl platz. „So das sind also deine Motive?", er betrachtet die beiden Bilder, die ich mitgebracht habe und fängt an zu zeichnen. Als er mit der Vorlage fertig ist, tunkt er die spitze Nadel in die Farbe und sieht mich an: „Bereit?" Ich nicke und umklammere Zayns Hand. „Und los geht's", Travis setzt die Nadel an und beginnt mit dem Tattoo. Am Anfang pickst es sehr, aber nach und nach lässt der Schmerz ab und ich freue mich richtig auf das Tattoo. Nach drei Stunden, die ich auf dem Stuhl verbracht habe, sind wir auch endlich fertig. „Also, die Tattoos müssen jetzt noch zwei Tage ruhen, am besten danach immer mit Creme eincremen und dann müsste alles gut gehen", erklärt Travis, während er die Folien drumbindet. „Tschüss und vielen Dank", verabschieden wir uns und treten aus dem Laden wieder aus. „Omg, danke", ich drücke Zayn einen Kuss auf die Lippen und betrachte meine Tattoos, „die sind so gut geworden." Zayn nickt lächelnd und steckt die Hände in seine Hosentaschen. „Ist alles okay?", ich sehe ihn fragend an. „Jaja", nickt er abwesend. „Ich merke doch das was ist. Sags mir bitte", ich greife ihn am Arm. „Du checkst es nicht, ich will nicht darüber reden", giftet er mich an und verschränkt seine Arme. „Was ist dein fucking Problem. Wir sind zusammen, dann redet man darüber", rufe ich aufgebracht. „Du willst wissen was los ist?", brüllt er. Ich nicke energisch. „Damm dreh dich um", er rollt die Augen. Ohne große Erwartungen drehe ich mich um und meine Augen fallen bei dem Anblick fast aus. Ash knuschend mit Lara. Ich könnte kotzen! „Wa... warum?", bringe ich nur heraus. „Ich weiß es nicht, das ist ein verlogenes Schwein", zischt Zayn. „Sag das nicht, ihr wart mal beste Freunde", ich greife nach seiner Hand. „Du sagst es, waren. Er hat sich verändert", Zayn kickt ein Steinchen beiseite. „Aber warum, er liebt doch Liz?", auf meinem Gesicht bildet sich ein großes Fragezeichen. "Liebe ist ein mächtiges Wort", ich sehe Zayns angespannten Kiefer. Ich knipse noch schnell ein Beweisfoto und folge dann Zayn. Ash bekommt morgen eine heftige Ansage von mir, aber sowas von.

Am nächsten Schultag stürme ich wütend in die Jungsumkleide. „Verpiss dich", brüllen sie und halten ihr bestes Stück zu. „Bei euch gibt es nicht viel zum weggucken", zische ich und zerre Ash mit mir, „mitkommen." „Warte ich bin nur in Boxer", ruft er. „Mir scheißegal, Zungen kannst du ja auch in Hälse stecken", fauche ich. „Warte was?!", verwirrt zieht er sich sein Shirt an. „Denkst du ich habe deine kleine Knutscheinlage mit Lara gestern nicht gesehen?", ich halte ihm das Foto unter die Nase. „Fuck", er haut sein Gesicht gegen die Schließfächer, „ich war voll dicht!" „Du hast mir gesagt, wie sehr du doch Liz liebst und jetzt hast du nicht mal die Eier ihr das zu sagen und vögelst die nächst beste Bitch?", schreie ich, „weißt du eigentlich wie sehr du Liz damit verletzt? Du hast verdammte scheiße nochmal mit Lara geknuscht!" „Was!?", eine geschockte Liz steht hinter uns. Ich reiße die Augen auf, das hätte sie jetzt nicht mitbekommen sollen. „Siehst du was du gemacht hast", fährt mich Ash an. „Ich! Du musstest doch unbedingt deine Lust stillen", schreie ich. „Das kann dir doch egal sein", brüllt er zurück. „Ist es mir aber nicht, sie ist meine beste Freundin", klaffe ich. „Hört auf beide", brüllt Liz mit ihrer letzten Kraft, bevor sie wegrennt. „Arschloch", fauche ich Ash zu und renne ihr hinterher. „Liz", ich umarme sie. „Warum, warum? Warum tut er mir das an?", schluchzt sie auf, "ich bin so dumm, mich in ihn zu verlieben. Es war doch klar, dass er so eine wie mich nicht mal anschauen würde." „Rede dich nicht schlecht, wir kriegen das hin, gemeinsam", ich streiche ihr über den Rücken. „Das denke ich nicht" „Was willst du Lara?", ich blicke sie genervt an, die hat gerade noch für das perfekte Drama gefehlt. „Hast du ihr etwa nicht erzählt, dass du genauso wie ich mit Ash geknuscht hast", sie zieht eine Augenbraue hoch. „Was!", ungläubig blickt Liz hoch. „Ja, frag sie doch", Lara lacht auf, wirft ihre Haare nach hinten und verschwindet. „Das hatte einen anderen Grund", schreie ich. „Kuss ist Kuss", kichert sie. „Stimmt das?" „Liz, es ist anders als du...", fange ich an. „Stimmt das oder nicht Kat", brüllt sie. „Ja", ich senke meinen Kopf. „Du Miststück", brüllt sie drauflos, „du hast mich eiskalt angelogen. Warum, ich dachte wir wären Freunde!" „Sind wir auch", ich greife nach ihrer Hand. „Fass mich nicht an. Komm nie wieder in meine Nähe, wie kannst du nur", sie springt auf und ist weg. „Du Verräterin", schreie ich Lara auf dem Parkplatz entgegen. „Was, ist eure schöne Freundschaft etwa vorbei?", sie grinst hinterhältig. „Du gehörst in die Hölle, du falsche Schlange. Nur weil du keine Freunde hast, musst du nicht die der anderen zerstören", ich komme immer mehr auf sie zu. „Mädchen schlägt man nicht" „Jungs schlagen Mädchen nicht, ich schon", ich balle meine Hände zu Fäusten, „und diesmal ist es nicht nur eine Drohung." „Kat hör auf", Zayn zieht mich von hinten weg. „Lass mich los", schreie ich. „Lass sie, das ist doch nur ihr Ziel", er nimmt mich hoch und schleift mich zum Auto. „Aber jemand muss ihr mal eine Lektion erteilen", brumme ich und atme schwer ein und aus. „Aber nicht so", er startet den Motor und fährt ins Loft. „Willst du was trinken?", er setzt sich aufs Sofa. „Nein", ich lasse mich neben ihn fallen und schnaube immernoch. „Was ist passiert?" „Liz weiß von dem Kuss" „Von?" „Lara und Ash und Ash und meinem", ich schlucke meinen Schmerz runter, „sie hat mich Miststück genannt, auch zurecht." „Im Moment sind wir alle ein bisschen gereizt. Ich denke wir brauchen einfach Pause und Abstand", er zieht mich zu sich ran, „sie beruhigt sich schon." „Das dachte ich bei Lara auch, aber sieh was aus ihr geworden ist" „Liz ist aber anders. Ich kenne Liz seit ich hier wohne", Zayn fährt mir durch die Haare. „Und dennoch hast du sie täglich fertig gemacht, dass sie weggegangen ist?", ich sehe meinen Freund misstrauisch an. „Ich habe mich mächtiger und cooler gefühlt dadurch. Außerdem habe ich meinen eigenen Schmerz damit vertuscht. Mein Motto war immer, wer Schwäche zeigt, geht unter", er sieht mir tief in die Augen, „aber egal, wie geht's Stella eigentlich?" Der wunde Punkt ist getroffen. „Könnt ihr mich nicht mal mit dem Thema in Ruhe lassen", schreie ich, „ich will sie nie wieder sehen und nicht über sie sprechen." „Shtt, alles gut. Ich wollte dich nicht aufwühlen", er steht ebenfalls auf und streicht mir über die Haare. „Aber du musst dich wieder mit ihr versöhnen, tu das doch für deine Mutter. Ich stehe dir auch bei", er drückt mir einen Kuss auf die Stirn, „ich liebe dich." „Ich dich auch", ich kuschele mich an ihn.

Es tut mir soooooooo unendlich leid. Ich hatte die letzten Wochen einfach keine Motivation und keine Ideen. Aber ich werde sie zu Ende schreiben, das verspreche ich.

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