Kapitel 26 "alle sorgen sich um Kat"

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„Ben, ich brauche dich!"

„Sorry, ich musste noch zu einer Zeugenaussage ins Gericht, was ist passiert?", höre ich seine warme Stimme. „Ich habe scheiße gebaut", flüstere ich. „Inwiefern?" „Kannst du kommen, ich schaffe das nicht alleine", schluchze ich ungewollt auf, aber seine Stimme holt die tiefsten Gefühle in mir hervor. „Sag mir erst was du angestellt hast" Ich atme einmal tief durch: „Ich habe einen Jungen verprügelt." „Ich bin morgen da", antwortet Ben nur, „aber bitte bleib ruhig, ja!" „Ja versuchs", ich schiebe das Handy wieder in die Hosentasche und laufe zurück zum Park.

Zayns Sicht:

Ey Lara diese miese Schlange, wenn die Kat noch einmal zu nahe kommt, ich schwöre, ich breche ihr alle Knochen. Ich sehe noch wie Kat zum Ausgang rennt. Schnell wähle ich Ashs Nummer: „Hey, nein nichts ist klar. Kat ist grad voll ausgerastet, sie hätte fast Lara zusammengeschlagen. Ja! Sie ist jetzt weg, vermutlich in den Park. Schau mal ob du sie da findest und bleib bei ihr. Ich will sie jetzt nicht alleine lassen, wer weiß auf was für Ideen sie kommt. Ja später erzähle ich es dir genauer. Danke, hast was gut bei mir." Das ist schon mal erledigt, jetzt muss ich mich noch um Lara kümmern. Ich straffe meine Schultern und gehe wieder zurück in die Sporthalle. „Na, ist deine kleine Freundin weggerannt?", Lara rümpft die Nase. „Halt deine Fresse und wenn du ihr noch einmal zu nahe kommst, bekommst du es mit mir zu tun", knurre ich. „Was, bist du jetzt etwa ihr Beschützer? Was ist denn aus Zayn geworden, dem die Gefühle der Mädchen egal sind?", sie verschränkt ihre Arme vor der Brust und reckt den Hals. „Halt dich einfach fern von ihr, du tust ihr nur unnötig weh" „So machen wir mal weiter", die Lehrerin kommt mit einem Tee zurück und scheucht wieder alle auf die Plätze, „wo ist Katharina?" „Ihr gings nicht gut, sie ist gegangen", antworte ich schnell. Diese 15 Minuten stehe ich auch ohne sie durch.

„Dann bis nächste Woche", die Lehrerin nimmt sich ihre Tasche und marschiert raus. Langsam erhebe ich mich und schlendere an den Stuhlreihen vorbei. „Zayn", Lara taucht neben mir auf, „ich wollte dich nur wissen lassen, dass sich Kat noch auf eine gewaltige Welle bereit machen kann. Das war erst der Anfang. Sie hat Jannik verprügelt, dann soll sie jetzt leiden, bis sie selber geht oder sich was zu Schulden kommen lässt und fliegt." In ihren Augen blitzt etwas Unheimliches auf. „Mir kannst du nicht drohen", sage ich eisig und beschleunige meinen Gang. Aber Kat muss jetzt bewacht werden, ganz klar. Sie kann sich zwar selber verteidigen, aber so extrem, wie Jannik aussah, das ist nicht gut. Es wäre schade, wenn sie die Schule verlassen müsste. Entschlossen wähle ich Ashs Nummer: „Keine langen Fragen, wir treffen uns in 15 Minuten im Loft, ruf Noah und Chase an." Nach etwa einer halben Stunde sitzen wir alle versammelt in der alten Lagerhalle. Zwei auf der Couch und Chase auf dem Hängestuhl. Ich bin der Einzige der nicht sitzt, sondern laufe nervös hin und her. „Und was ist jetzt?", Ash ergreift als erstes das Wort. „Wir müssen auf Kat aufpassen", breche ich mein Schweigen. „Das kann sie doch alleine", lacht Chase. „Ja, indem sie andere Leute verprügelt. Habt ihr gesehen wie Jannik aussah, er rennt immer noch mit nem blauen Auge rum und Lara, die wollte sie auch verprügeln", antworte ich. „Warum eigentlich?", Noah schaut mich erwartungsvoll an. Schnell erzähle ich was passiert ist. „Ach du scheiße", Ash fährt sich fassungslos über sein Gesicht. „Ja, sie kann nicht alle verprügeln und sie hat momentan so einen Hass auf Lara, da würde ich ihr alles zu trauen", füge ich hinzu und erzähle ihnen noch von der Drohung von Lara. „Die reitet sich immer weiter da rein", seufzt Noah. "Chase, Ash schaut im Internat bitte auf sie", bitte ich. „Mach dir keine Sorgen, wir kümmern uns drum", Chase steht auf, „wenn du mich entschuldigst, ich habe noch was vor." „Jo, ich gehe dann auch mal", Noah klatscht mich ab. „Du machst dir ja ziemlich viele Gedanken um sie, obwohl sie dir angeblich egal ist", Ash sieht mich mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck an. „Natürlich, ich kenne sie lange und ich will sie nicht so sehen, so gewaltbereit. Ich stehe ja nicht auf sie oder so, es ist einfach nur so, dass ich gerne hinter ihre Fassade schauen würde", antworte ich ihm so ehrlich, wie noch nie was dieses Thema angeht. „Wieso willst du ihr eigentlich nicht helfen?" „Ich habe nur auf die Frage gewartet", stöhne ich, „sie will nicht das ihr helfe." „Kein Wunder, so scheiße wie du sie immer behandelt hast", lacht mein bester Freund auf. „Ja ich weiß, mittlerweile bereue ich es auch, wenn ich sehe wie schlecht es ihr geht. Ich kenne dieses Gefühl, wenn du in einem Rausch bist und immer wieder auf eine Person einschlägst. Und ich kenne die Konsequenzen, ich will ihr das ersparen" ich kann nicht länger verleugnen, dass sie mir egal ist, denn das ist sie nicht. Sie bedeutet mir sogar mehr als mir lieb ist und das ist nicht gut. „Hör zu, du wirst dahinter kommen, warum sie so ist, gib ihr Zeit. Weißt du, mir ist schon öfter aufgefallen, dass sie nur so reagiert, wenn man sie als Bitch beleidigt oder ihre Familie, besonders ihre Mutter beschimpft", wirft Ash in den Raum, dem ich nur zustimmen kann. Ein weitere Grund, warum ich hinter ihre Fassade schauen will. Es nervt mich, nicht zu wissen was mit ihr geschehen ist und ob ich etwas dazu beigetragen habe. „Ich fahr dann mal", Ash verabschiedet sich mit einem Faustschlag und verschwindet in der Abendsonne. Erstmal muss ich mich auspowern, um auf andere Gedanken zu kommen. Ich ziehe meine Boxhandschuhe an und schlage mehrmals auf den Sandsack ein. Nach einem harten Training beschließe ich dann auch nach Hause zu fahren.

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