Kapitel 41 "nichts als die Wahrheit"

3.6K 105 17
                                    

Vielen Dank für 400 Leser!!

Kurz vor einem Waldabschnitt hält sie an. Jetzt wird es mir klar, der Platz. Langsam komme auch ich zum Stehen, lasse den Motor ausklingen und warte auf ihren nächsten Schritt. Sie stellt das Motorrad ab und schmeißt den Helm auf den Sitz, dann rennt sie los. Okay einfach hinterher. „Kat warte", brülle ich, doch sie reagiert nicht. „Ich weiß doch, dass etwas nicht stimmt, wie lange willst du noch vor deinen Problemen davonlaufen", rufe ich in ihren Rücken. Endlich wird sie langsamer und bleibt dann schließlich vor der Hütte stehen. „Was sollte das, du kannst nicht einfach abhauen und das mit meinem Motorrad", fahre ich sie an. „Wenn du hier bist, um mich zu nerven, kannst du dich gleich wieder verpissen", sagt sie ohne sich umzudrehen. „Du bist in meinem Revier Babe", lache ich, aber bereue es gleich wieder. Ich sollte mal meine Zunge zügeln! „Dann werde eben ich gehen", sie dreht sich um und will im Wald verschwinden. Schnell greife ich ihre Hand: „Nein, war nur ein Witz." „Mir ist gerade nicht nach Witzen", sie lässt sich hinter dem Haus auf eine Bank fallen.

" „Mir ist gerade nicht nach Witzen", sie lässt sich hinter dem Haus auf eine Bank fallen

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

„Erzähl was ist los, warum bist du abgehauen?", ich setze mich mit etwas Abstand zu ihr. Sie runzelt die Stirn. „Du kannst mir vertrauen", füge ich noch hinzu. Aber sie schüttelt den Kopf. „Ich kann nicht, okay", schreit Kat plötzlich und rauft sich die Haare. „Beruhig dich, verdammte scheiße was ist bloß passiert, du bist doch nicht ohne Grund einfach so weggelaufen?", ich greife nach ihrem Ellenbogen und versuche ihren Blick zu fangen. „Mein Leben ist scheiße, da hast du es. Wolltest du das hören, fühlst du dich jetzt besser? Ja Jannik und jeder Mensch hatte recht, mein Leben war beschissen. Bist du nun zufrieden?", sie versucht sich loszureißen, dabei entsteht ein kleines Gerangel. Keiner will nachgeben! „Lass mich los", brüllt sie hysterisch. „Erst, wenn du mir deine wahre Geschichte erzählst", ich fange ihren Blick ein und dieser zeigt so viel Schmerz, dass mein Herz mitleidet. „Meine Mutter ist mit mir und Stella umgezogen, weil sie erfahren hat, dass mein Vater zurück in der Stadt ist. Meine Mutter war deswegen richtig sauer und wollte einfach nur weg", sie schluckt all ihren Schmerz hinunter, aber sie muss gar nicht mehr so taff tun, denn das musste sie schon viel zu lange. „Dein Vater?", ich reiße meine Augen auf, ich wusste nichts von ihrem Vater, ihre Mutter hat erzählt er ist vor vielen Jahren ums Leben gekommen. „Ja, er hat meine Mutter sitzen lassen, nachdem sie erfahren hat, dass sie mit mir schwanger ist. Dann sind wir umgezogen, dennoch hat diese Begegnung meine Mutter so dermaßen runtergezogen. Sie hat angefangen Drogen zu nehmen, zu saufen. Stella hat dann schnell die Fliege gemacht und ich saß da mit meiner trinkenden Mutter. Ein junges Mädchen, was sich selbst und ihre trinkende Mutte versorgen musste. Dann hat sie Marc kennengelernt und alles wurde schlimmer. Sie hat mir erzählt, dass sie mich eingentlich abtreiben wollte, mein Vater aber dagegen war und sie jetzt die ganze scheiße am Hals hat. An meinem achtzehnten Geburtstag wurde ich dann letzendlich rausgeschmissen. Marc, also ihr Freund, hat mich geschlagen, mich angefasst. Seitdem bin ich so wie ich bin", erzählt sie mit erstickter Stimme. In meinem Kopf herrscht einfach Leere, ich habe keine Ahnung was ich dazu sagen soll. Aber da ergreift sie wieder das Wort: „Ich hab dann Maik, Jake, Lou und Mila kennengelernt, die haben mich so richtig in den Abgrund gezogen. Aber ich dachte, sie wären meine Familie, weil sie das gleiche Schicksal erlitten haben und mich verstehen konnten. Du suchst dir  Freunde, die so sind, wie du. Bis Diego in mein Leben trat, er gab mir den ersten Lichtblick, aber Liebe kann man das nicht nennen. Ich meine verletzt man jemanden, den man liebt? Er hat mir gezeig, wie schön Liebe sein kann, aber ich konnte es nie erwiedern. Aber wie auch immer, dieser Marc hat meine Mutter ins Koma geprügelt und dann stand fest ich möchte nur noch hier weg. Die Einzigen zu denen ich noch Kontakt habe sind Diego und Ben. Ben war der Einzige dem ich wirklich vertraut habe und es immer noch tue. Er hat mich durch diese schlimme Zeit begleitet und mir den richtigen Weg gezeigt." „Kat, das das tut mir leid", ist das Einzige, was ich rausbekomme und dafür könnte ich mich selber prügeln. Sie wischt sich eine Träne weg. „Es ist okay zu weinen, du warst lange genug stark. Zu lange!" Sie schaut kurz auf und heult los. „Meine Mutter hat getrunken und Stella hat mich in dieser Situation alleine gelassen. Nie hat sie sich gemeldet, nie. Weißt du eigentlich wie scheiße es ist, am Telefon zu erfahren, dass deine Mutter im Koma liegt und dieses Arschloch noch frei herumläuft, weil sie so dumm ist und keine Anzeige erstattet", ruft sie aufgebracht. Ich bin wirklich nicht der beste, wenn es ums trösten geht. Behutsam streiche ihr über den Rücken. „Zayn, ich will das einfach vergessen und abschließen", schluchtzt sie und fährt sich frustriert durch die Haare, „aber jeder erinnert mich daran. Deine Eltern, Lara, Jannik." Ihr Weinen nimmt ab, dann atmet sie tief ein: „Zayn, du bist der einzige der mich jetzt noch retten kann." Ich starre sie an. „Ja, es klingt absurd, aber du bewirkst etwas, dass mich runter kommen lässt. Bitte lass mich nicht alleine", Kats verquollenen Augen sehen mich schmerzlich an. „Ich werde dir immer helfen. Ich bin für dich da Kleines, ich werde dich immer beschützen", ich umarme sie, dabei vergrabe ich meine Hände in ihren Haaren und sie krallt sich an mein Shirt. „Aber bitte, verletz mich dabei nicht. Das wurde ich schon zu oft", schluchtzt sie in mein Shirt. Das könnte ich niemals, sage ich in Gedanken. Wenn ich das jetzt ausspreche, bin ich die übelste Pussy, also lasse ich es lieber. Sie beruhigt sich langsam wieder und löst sich von mir. Dann legt sie ihren Kopf auf meine Schulter und ist auch wenig später eingeschlafen. Ich hebe vorsichtig ihren Kopf an und lehne ihn an die Hauswand. Mittlerweile ist es dunkel geworden und spürbar kühler ist es auch. Ich stehe auf und strecke mich einmal. Dann trage ich Kat ins Haus und lege sie auf das Bett. Nachdem ich mich vergewissert habe, dass sie schläft, ziehe ich mir meine Jeans aus und lege mich daneben.

Ich werde durch das Klingeln meines Handyweckers wach, schnell stelle ich ihn ab und werfe einen Blick auf Kat. Sie schläft so friedlich, so süß. Ich fahre ihr durch ihre verstrubbelten Haare. „Hör auf mich anzustarren", murmelt sie plötzlich und dreht sich auf die andere Seite. Ich starre sie erst an und wende dann beschämt den Blick ab. Wenig später streckt sie sich und richtet sich auf. „Wie spät ist es?", fragt sie gähnend. „Sieben, wir haben also noch genug Zeit" Sie nickt und lässt sich wieder zurück fallen. Um halb acht machen wir uns dann auf den Weg zum Auto und fahren zur Schule. „Zayn?", kurz vor dem Eingang greift Kat nach meinem Arm. „Mh?", ich drehe mich zu ihr. „Erzähl niemanden was davon", sie schaut zu mir rauf. Ich nicke, würde ich eh nicht machen. Das geht niemanden etwas an! „Geh schon mal vor, ich muss noch was erledigen", ich bleibe vor dem Klassenzimmer stehen. Sie sieht mich fragend an, sagt aber nichts und verschwindet rein. Ich straffe meine Schultern und mache mich auf den Weg ins Direktorat. Die Sekretärin bitte mich rein. „Der Direktor kommt gleich" Man ich war hier schon ewig nicht mehr. Ich betrachte den alten Holzpult vor mir und die unzähligen Regale mit Büchern und Ordnern. Es riecht etwas modrig und nach altem Holz. Früher saß ich hier fast jede Woche, doch seit Kat da ist, irgendwie gar nicht mehr. Ich hatte auch schon ziemlich lange keine Bitch in meinem Bett. Ich habe das Verlangen danach verloren, Kat in meiner Nähe zu haben bewirkt so viel mehr, als die mir mit einmal Sex bieten könnten. „Hallo Zayn, was führt dich zu mir?", der Direktor reicht mir die Hand und setzt sich dann auf seinen Drehstuhl. „Es geht um folgendes..."

So die Bombe ist geplatz. Was denkt ihr will Zayn von dem Direktor? Und wird er ihr helfen?

Save me Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt