|34|Keine Welt war perfekt, so schön sie auch schien🍀

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"Harry, Hey! Ganz ruhig, pschht.", flüsterte Louis beruhigend in Harry's Ohr und streichelte seinen Rücken. Der Lockenkopf weinte weiterhin still vor sich her, nur leise Schluchzer verließen seinen Mund, während er erschöpft in den Armen des Kleineren hing. Langsam ging Louis in die Hocke und schlussendlich setzte er sich in den Schneidersitz, um den Grünäugigen auf seinen Schoß zu setzen, was etwas merkwürdig aussah, da Harry soviel größer war.

Eine Zeitlang saßen die beiden einfach nur auf dem Boden, hielten sich gegenseitig im Arm. Es war egal, dass Harry eigentlich eher 'der Mann in der Beziehung' war, dass er eigentlich eher der stärkere von ihnen war. In einer Beziehung war es wichtig, dass es nicht nur einen gab, der immer umarmt wurde und jemanden, der immer umarmte. Beide sollten mal im Arm genommen, getröstet werden.
Jeder hatte mal eine Zeit, in der man schwach war, einfach im Arm gehalten werden wollte. Egal, wie groß, stark, mutig man war, manchmal brauchen Menschen nunmal jemanden der einen still umarmte und somit auch ohne Worten zeigte, dass man einfach da war.

Nach einiger Zeit, in der die Sonne langsam wieder unterging, machten sich alle drei wieder schweigend auf den Weg nach Westen, zum Greifenclanlager.

(A/N Ich hab übrigens im letzten Kapitel völligen Bullshit gelabert von wegen 'Zayn läuft Richtung Norden' nein, er läuft Richtung Westen also in die selbe Richtung wie Louis, Harry, Niall! :D Sorrehh ^^)

Jeder hing irgendwie seinen Gedanken nach, die sich meistens um Zayn drehten. Louis bereute es, den Schwarzhaarigen so angeschnauzt zu haben, auch, wenn er es irgendwie verdient hatte. Und auch der Lockenkopf rechts neben ihm hatte Schuldgefühle, als er an den Streit in der Höhle dachte. Er wusste wie schwer Zayn sich bei diesem Thema mit 'Liebe' und 'Gefühlen' tat und trotzdem hatte er ihn angeschrieen. Aber so war es nunmal in Naturia und auch auf der Erde so. Menschen gehen nunmal, manchmal erst langsam, aber auch oftmals schnell und unvorbereitet. In Naturia starben viele Menschen recht früh, meist wegen Kämpfen oder wilden Tieren, der Tod war ein ständiger Begleiter hier und Harry hatte schon viele Freunde im Kampf fallen sehen, doch trotzdem. So unvorhersehbar und plötzlich, dann auch noch Zayn. So wunderschön und anders Naturia auch schien, diese und auch keine andere Welt war perfekt.

~*~

Während Harry, Louis und Niall sich weiterhin schweigend und bedrückt auf den Weg begaben und Liam mit Milou gerade anderweitige Probleme hatte, wurde Zayn gefühlt 10 Jahre älter, seiner Meinung nach.

Für ihn waren bereits Jahre vergangen, wo er in der Dunkelheit der Schlucht entlang Wanderwege, dabei waren es gerade mal knapp zehn Minuten.

Dadurch, dass die Schlucht scheinbar unter der Erde endlos weiter verlief, war Zayn's einzige Lichtquelle seien selbstgemachte Fackel. Er humpelte ziemlich stark und seine Kopfschmerzen hatten sich noch nicht gelegt, doch trotzdem biss er einfach die Zähne zusammen und lief, oder eher humpelte, tapfer weiter.

Manchmal hatte er das Gefühl, dass sich die Wände der Schlucht bewegten, manchmal verschwamm auch seine Sicht etwas und er fühlte sich, als hätte er fünf Krüge Alkohol auf ex runtergekippt. Ob das alles jetzt wegen seiner Kopfverletzung oder bereits erste Wahnvorstellungen waren konnte er nicht sagen.

Spätestens als er nach weiteren zwanzig Minuten leise Stimmen hörten, die ihn riefen, wusste er, dass es vermutlich eher das zweite von beidem war.

"Okay, Zayn. Ganz ruhig. Jetzt werd bloß nicht verrückt.", murmelte er vor sich hin und kniff mehrmals kurz die Augen zusammen.

"Zayn. Zayn. Zayn.", die Stimmen wurden lauter, deutlicher. Der Schwarzhaarige schüttelte mehrmals seinen Kopf, versuchte wieder richtig zu Verstand zu kommen.

"Zayn, hilf mir.", nur zu gut kannte er diese Stimme. Selbst unter tausend verschiedenen würde er sie immer wieder erkennen. Sein allerliebster Teddy. Sie klang so echt und so real, als würde er direkt neben ihm laufen, ihn anlächeln oder seinen typischen 'halt die Fresse und lass mich doch endlich in Ruhe'-Blick drauf haben, den Zayn nur allzu gut kannte.

"Zayn.", erneut die Stimme des Braunhaarigen, diesmal direkt hinter ihm und so klar und deutlich, dass Zayn's Nackenhaare sich aufstellten und ihm eine Gänsehaut über den Körper fuhr.

Ruckartig drehte er sich um und starrte direkt in die dunkelbraunen Augen Liam's. Sie sahen so wunderschön aus, wie die eines Rehs. Zayn stockte der Atmen, als er seit gefühlten Jahren endlich wieder diese unendlich scheinenden Augen blickte.

"Liam.", die Stimme des Schwarzhaarigen war so dünn, zerbrechlich und leise, dass er selbst seinen eigenen Worte fast schon überhörte. Mit offenem Mund starrte er durchgängig seinen Gegenüber an, der ziemlich zugereicht aussah. Von Wunden, Kratzern, blauen Flecken, Blut und Dreck übersät. Seine Kleidung komplett verschmutzt und zerrissen, als hätte ihn ein gesamtes Wolfsrudel angegriffen. Doch trotzdessen hatte dieses Funkeln in seinen Augen nicht nachgelassen und auch ein kleines, liebevolles Lächeln hatte er auf seiner aufgeplatzten Lippe. Nur ein paar Meter von ihm entfernt, stand sein heißgeliebter Teddybär und wurde von dem Schein der Fackel beleuchtet.

"W-Was ist passiert?", fragte Zayn leise trat vorsichtig einen Schritt auf den etwas Größeren zu, hatte Angst, dass er jeden Moment wieder verschwinden würde.

Eine Antwort bekam er nicht, wortlos ging er weiterhin auf ihn zu, wollte ihn am liebsten umarmen und nie wieder loslassen.

Dem sonst so knallhartem und lässigem Zayn traten Tränen in die Augen, als er Liam so... zerstört sah. Er machte sich nichtmal die Mühe, sie überhaupt wegzuwischen, weshalb sie von seiner Wange zu seinem Hals hinunterliefen, doch es war ihm egal.

Fast war er bei Liam angekommen, als dieser von jetzt auf gleich verschwand. Dawn's Gestalt rannte durch Liam's hindurch, weshalb dieser verschwand, und rannte mit erhobenem Schwert und Kampfgebrüll auf ihm zu.

Zayn wich schnell zur Seite aus und zückte wie von selbst ebenfalls sein Schwert, drauf gefasst, von seinem neuen Erzfeind angegriffen zu werden.

Doch nur er blieb allein zurück. Kein Liam, kein Dawn, nur Zayn, der immer noch verwirrt von dem gerade Geschehenem sein Schwert wieder wegpackte.

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- 999 Wörter

Holy Moly ich hab's geschafft und konnte heute noch updaten :D

Over and Out!

Vik xx

Naturia🍀 - Larry/Ziam AU*Abgeschlossen*(German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt