Kapitel 3

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Am nächsten Morgen kamen Mills und ich viel zu spät in der Schule an, da wir beide verpennt hatten. Die dritte Stunde hatte bereits begonnen, als wir auf den Schulhof Richtung Eingang rannten. Zur meiner Überraschung standen Jace und seine Jungs draußen in der Raucherecke und machten sich keine Gedanken über den Unterricht. Sie bekamen lediglich einen kurzen Blick von mir ab, der sofort von Jace aufgefangen wurde und er sein typisch kokettes Lächeln aufsetzte. Wie ich es liebte. Trotzdem rannte ich einfach weiter und platzte mit Mills direkt in den Unterricht von Frau Huth, unserer Englisch Lehrerin.
"Ey sorry Frau Huth, wir haben voll verpennt."
"Say it in english, please."
Wie schauten uns an, verdrehten die Augen und entschuldigten uns auf Englisch, bevor wir unsere gewohnten Plätze hinten rechts einnahmen.

"Frau Huth nervt mit ihrem 'say it in english' scheiß. Als würde sie kein Deutsch verstehen." Genervt rollte ich mit den Augen und zog an meiner Zigarette. Unser zu spät kommen wurde lediglich mit einem strengen Blick unseres Schulleiters gestraft, was wir aber gewohnt waren. Wenn Mills bei mir schlief verpennten wir regelmäßig.
"Na, ist die kleine Mills endlich wach?" Schon bei seiner Stimme stellten sich meine Nackenhaare auf.
"Verpiss dich, Jace."
"Man, Mills. Entspann dich doch mal. Ich will nur mit klein Mills reden."
Ich verschränkte die Arme und versuchte so unbeeindruckt wie möglich zu wirken.
"Ich warte drinnen." sagte Mills genervt.
"Was wolltest du gestern fragen?"
"Wieso ich diesen beschissenen Spitznamen habe." Wie auch seine Freunde gestern, fing Jace an zu lachen.
"Ach weißt du, das ist ein Ding zwischen Mills und mir. Aber wieso interessiert dich das?"
"Mills meinte ich sei nicht 'euer Beuteschema'. Stört mich ja nicht, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass mein Spitzname damit zusammen hängt."
Nachdenklich musterte Jace mich, was ihn noch heißer aussehen ließ.
"Wie wärs damit, kleine Mills. Du gehst mit mir am Samstag ins Flowers. Als Verabredung. Und dann erklär ich dir vielleicht alles."
Eine Verabredung mit Jace Hamilton? Jedes Mädchen wollte genau diese Chance haben, doch wie Mills sagte. Ich war keine von diesen billigen Dummerchen.
Ich ging einen Schritt auf ihn zu, sodass ich unmittelbar vor ihm stand und schaute ihm intensiv in die Augen.
"Auch wenn dein Angebot sehr verlockend klingt" begann ich und fuhr mit meinem Zeigefinger seine Brust entlang. Die fühlte sich übrigens sehr gut an. "Muss ich leider passen. Verabredungen sind nicht meine Liga." Sein kokettes Lächeln trug er immer noch auf seinen Lippen und er leckte sich einmal darüber. Wieso zur Hölle musste er so heiß sein?
"Ich steh eher auf Abenteuer" schloss ich noch an und drehte mich um. Ich konnte Jaces Blick auf mir spüren und ich musste sagen, dass es mir unglaublich gut gefiel. Dennoch würde ich den Spieß nicht umdrehen. Ich war diejenige, die den Ton angab, nicht anders herum.

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Jace scheint doch nicht so abgeneigt zu sein, wie Mills sagte. Doch was steckt dahinter? Vielleicht kommt im Flowers die Wahrheit ans Licht.

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt