Kapitel 38

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Ich hatte Jess bereits 10 Minuten in meinen Armen, doch sie weinte immer weiter. Mills daneben schaute einfach wortlos auf den Boden und überlegte.
„Seit wann wisst ihr das denn?" fragte ich leise.
„Seit heute morgen. Ich hatte schon eine Vermutung und habe Freitag schon einen Test gemacht, der aber negativ war. Ich wollte nur abklären, wieso ich meine Tage nicht bekommen hab zum Frauenarzt und sie hat mir aber bestätigt, dass ich schwanger bin."
Das erklärt, wieso Jess Freitag mitgetrunken hat.
„Wollt ihr es denn behalten?" fragte ich nach weiteren Minuten der Stille. Beide nickten nur, was mir irgendwie ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
„Ich weiß, dass du grade grinst" sagte Jess und löste sich ebenfalls grinsend aus meiner Umarmung.
„Sorry, aber du weißt, dass ich Babys liebe."
„Schatz, wir schaffen das schon irgendwie. Wir können beide noch unseren Abschluss machen und dann suche ich mir eine Arbeit, damit wir bisschen Geld haben."
„Ich bin immer bereit fürs babysitten, darauf könnt ihr auch zählen." Es folgte eine unserer berühmten Dreierumarmungen, die auch eine gefühlte Ewigkeit dauerte. Meine zwei Chaoten.

-

Jess ging zwei Tage später wieder zur Schule, worauf hin wir wieder komplett waren. Sie hatten es beide ihren Eltern erzählt, die nach einem kurzen Schock auch beide ihre Unterstützung zusicherten, was die ganze Lage sichtlich entspannte.
Wie immer saßen wir in der Mittagspause zu dritt an unserem gewohnten Tisch und regten uns über die Mathearbeit auf, die wir vor ein paar Minuten geschrieben hatten.
„Als ob wir das jemals wieder bräuchten. Kurvendiskussion, wer denkt sich sowas aus?" stöhnte ich und legte meinen Kopf auf dem Tisch ab.
„Ach komm, so schlimm war's nicht." sagte Mills lachend. War ja klar, dass Mister Oberschlau das sagte. Er kassierte dafür einen bösen Blick von Jess und mir. „Ich sag's ja nur." kommentierte Mills diesen Blick und kippelte mit seinem Stuhl nach hinten. Keine Sekunde später lag er samt dem Stuhl auf dem Boden und hielt sich seinen Hinterkopf. Jess und ich brachen in schallendes Gelächter aus. Es war das witzigste, was hätte passieren können.
„Der schlaue Travis Mills hat die Künste des Kippelns wahrscheinlich doch nicht so drauf, wie er dachte." sagte ich und lachte weiter. Mittlerweile lachte auch die ganze Cafeteria.

Nach der Schule verließ ich Händchen haltend mit Jace die Schule und verabschiedete mich von meinen und seinen Freunden.
„Willst du mit zu mir kommen?" fragte Jace grinsend und zog mich noch bevor ich antworten konnte zu seinem Auto. Wir saßen noch nicht mal richtig drin, da fing er an mich zu küssen und mit seiner Hand mein Tshirt hoch zu ziehen.
„Hier auf dem Parkplatz? Das ist selbst für dich geschmacklos." lachte ich und schubste ihn leicht weg. Schnell fuhren wir zu ihm und ich rannte lachend vor ihm weg zur Haustür, doch Jace war schneller und drückte mich mit dem Rücken an die Tür.
„Nicht so schnell, kleine Mills."
„Du hast mich lang nicht mehr so genannt."
„Eigentlich müsste der Name auch geändert werden in kleine Hamilton."
„Wir sind nicht verheiratet, Jace." Stürmisch drückte er erneut seine Lippen auf meine und schloss nebenbei die Tür auf. Wir stolperten hinein und Jace nahm mich direkt hoch und ging mit mir ins Wohnzimmer.
„Meine Mom ist noch arbeiten, wir haben sturmfrei." Noch bevor der Satz ausgesprochen war, war meine Hose schon offen. Da hatte wohl jemand Lust. [...]
Ich hatte gerade mein Tshirt wieder über den Kopf gezogen, da öffnete sich die Haustür und Jaces Mutter kam herein.
„Hey, Mom." begrüßte Jace sie mit einem Kuss auf die Wange und zog mich in sein Zimmer. Ich begrüßte sie ebenfalls und ging mit. Wenn sie nur wüsste, was wir grade im Wohnzimmer gemacht haben, würde sie sicherlich nicht so lachen. Aber genau diese Art liebte ich an Jace, seine Liebe für Adrenalin und die Chance erwischt zu werden.

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt