Kapitel 46

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Zum hundertsten Mal schaute ich den Instagram Beitrag von ihr an. Sie waren wieder ein Paar.
Jace hatte mich innerhalb von 4 Wochen vergessen und war wieder mit seiner Exfreundin zusammen. Ich hätte es wissen müssen, er ist und bleibt ein Arschloch.
„Er tut mir einfach nur leid. Er hat keine Ahnung, was er damit für einen tollen Menschen aus seinem Leben gestrichen hat." versuchte Jess mich aufzubauen.
„Ich hasse ihn." murmelte ich nur zurück und ließ mich auf mein Bett fallen.
„Ich hasse ihn. Ich hasse ihn. Ich hasse ihn."
„Wir hassen ihn beide." Jess nahm meine Hand und lächelte mich an.

-

„Am Freitag steigt eine Party bei mir. Ihr seid alle eingeladen." grinste Adam und lehnte sich an unseren Tisch.
„Klar, weil ich total bereit bin zum Party machen." sagte Jess leicht genervt. Ich lachte leicht und bekam dafür einen Tritt von ihr zurück.
„Ich komm auf jeden fall. Ich muss mal wieder unter Leute."
„Genau das wollte ich hören!" Adam gab mir noch ein high five und verschwand wieder zu seinen Freunden. Ich war bereit wieder raus zu gehen. Wieso sollte es mir noch schlecht gehen? Jace war abgehakt. Jace wer?
„Wer passt denn dort auf dich auf, wenn wir nicht da sind?"
„Ich denke ich schaff das allein, Mills. Ich bin schon ein großes Mädchen." Wir drei lachten und genossen die letzten Minuten unserer Pause.
Jace und ich waren Meister im ignorieren und das tat mir tatsächlich gut. Ich erwischte mich zwar oft, wie ich ihn versuchte unauffällig anzusehen, aber ich musste nicht mit ihm reden. Wir gingen uns einfach gekonnt aus dem Weg. Das änderte sich die ganze Woche nicht.
Freitag Abend klingelte ich viel zu früh an Adams Tür, da mir zu langweilig zu Hause war. Ich hasste es allein mit meinen Gedanken zu sein.
„Was machst du denn schon hier? Du bis mindestens ne Stunde zu früh."
„Ich wollte dir helfen." sagte ich lachend und umarmte Adam. Wir räumten alle Gegenstände, die kaputt gehen konnten weg und bauten in der Küche eine kleine Bar auf. Am Ende war trotzdem noch viel zu viel Zeit übrig, bis die anderen Leute kommen sollten.
„Es tut mir leid."
„Was tut dir leid, Adam?"
„Das mit Jace. Mein früheres Verhalten. Einfach alles. Du hast das nicht verdient." Er schloss mich in seine Arme und so blieben wir eine gefühlte Ewigkeit stehen. Es tat gut zu wissen, dass ich in Adam jetzt einen guten Freund gefunden hatte. Wer hätte jemals gedacht, dass das möglich ist?

Keine Stunde später war das Haus gefüllt und wir tranken schneller, als uns gut tat. Ich hatte das erste mal seit langem wieder richtig Spaß und konnte ernsthaft lachen. Vielleicht lag es auch am Alkohol, aber ich verspürte das erste mal keinen Schmerz und das war fantastisch.
„Noch eine Runde!" rief ich und füllte alle shot Gläser, die mir entgegen gehalten wurden. Keine Ahnung der wievielte es war.
„Ich denke du solltest langsamer trinken, sonst kann ich dich in einer Stunde zum Klo bringen." lachte Adam. Ich schlug ihm gegen die Schulter.
Seine Ansage brachte natürlich überhaupt nichts, da ich wenig später wirklich ziemlich betrunken war. Ich setzte mich auf die Veranda die an die Haustür angrenzte und stützte meinen Kopf auf meine Hände. Holy shit war mir schlecht. Alles drehte sich in meinem Kopf und ich hatte das Gefühl hin und her zu schwanken. Ich vernahm ein Lachen eines Mädchens und eines Jungen. Sie kamen näher. Ich hob meinen Kopf um zu sehen, wer nun vor mir stand, doch ich konnte nichts mehr sehen außer ein sich drehendes Bild. Das mit dem Kopf anheben war keine Gute Idee. Ich beugte mich vor und kotzte drauf los. Direkt auf die Füße des Mädchens. Nicht irgend welche Füße. Die Füße von Jaces Freundin.

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt