Kapitel 22

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Hilflos schaute ich zu Kyle, Mills und Jess, die genau so versteinert waren, wie alle anderen auch. Es war so still, wie noch nie zuvor in dieser Schule.
"Komm schon, nur den einen Tanz." Er sagte es ruhig, nicht böse, nichts anzüglich, einfach nur freundlich. Kyle war der jenige, der mich in seine Richtung schubste und mich liebevoll anlächelte. Wieso zur Hölle tat er das? Ich stolperte förmlich in Jaces Arme und versuchte meine Sinne wieder zu erlangen. Schweigend fingen wir an zur Musik zu tanzen, wobei ich bedacht darauf war nicht in sein Gesicht zu sehen, da diese Situation mich eigentlich einfach nur anwiederte. Er hatte mich benutzt und tat so, als wäre nichts gewesen.
"Du kannst mich ruhig anschauen, vor ein paar Monaten konntest du nicht genug davon bekommen" Wie arrogant konnte ein Mensch bitte sein? Ich schaute immer noch weg und sagte nichts.
"Komm schon, kleine Mills. Wieso bist du mir böse?" Ich lachte abwertend. Was dachte er sich eigentlich?
"Wieso ich sauer bin? Das fragst du noch?" Ich löste mich von ihm und stand ihm nun gegenber, tatsächlich mit Tränen in den Augen und bereit ihm eine Standpauke zu halten.
"Der große Jace Hamilton kann sein kleines Erbsenhirn nicht mal anstrengen und darüber nachdenken, wieso ich sauer sein könnte? Du arrogantes, aufgeblasenes Arschloch. Ich dachte für einen kleinen Moment, du hättest irgendwo ein Herz, aber als Mills mir von deiner beschissenen Wette erzählte zerbrach der Traum ganz schnell." Er wurde blass und ging einen Schritt zurück.
"Du weißt davon?" flüsterte er fast.
"Natürlich weiß ich davon. Leider erst viel zu spät, sonst hätte ich niemals ein Wort mit dir gewechselt. Eine verdammte Wette! Wie konntest  du nur?"
"Du bist mehr für mich als eine Wette, was denkst du wieso ich die Gelegenheit nutze und mit dir tanzen wollte?"
"Jace, du hast sie nicht mehr alle, wirklich. Was du gemacht hast ist einfach nur erbärmlich gewesen und ich musste darunter leiden. Wie vielen von deinen Freunden hast du unter die Nase gerieben, dass du mich geflankt hast? Vielleicht weiß es auch schon die ganze Schule, keine Ahnung. Ich bereue es jedenfalls. Und so gut war es auch nicht, dass ich es nicht vergessen könnte."
Mit diesen Worten drehte ich mich um und sah das erste mal wieder in den Raum, der wieder komplett still war. Alle schauten mich mit offenen Mündern an und sabberten fast.
"Habt ihr nichts besseres zu tun, als dumm zu schauen?"
Kyle nahm mich an der Hand und ging mit mir nach draußen. Er schien angespannt zu sein, was ich verstehe.

-

"Was hat er gesagt?" Ich weinte in Kyles Armen. Mich sollte die Sache nicht so mit nehmen, da ich sonst auch nie wegen irgend etwas verletzt war.
"Er hat gefragt wieso ich sauer bin. Ich hab allen Grund sauer zu sein, ich war eine dumme Wette für ihn." Kyle fragte nicht weiter. Er kannte die Geschichte nicht, doch ich wusste er würde mich nicht drängen sie zu erzählen.
"Lass uns heim fahren, okay?"
"Nein, ich lass mir von ihm nicht den Abend kaputt machen." Entschlossen stand ich auf, zog Kyle an der Hand, und ging selbstbewusst zurück in die Halle. Diesmal schauten mich weniger an, als vorher, aber immer noch zu viele. Darunter natürlich auch Jace, der direkt auf mich zu kam, doch ich ihm nur meine Hand vors Gesicht hielt und weiter auf die Tanzfläche ging, die etwas überfüllt war. Dort fand ich Mills und Jess, die mich mitleidig anschauten, aber mich auf andere Gedanken brachten und sofort mit mir tanzten. Ich konnte das von vorhin zwar nicht vergessen, aber ich konnte es für ein paar Stunden verdrängen.

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt