Little Mills

Kapitel 14

Ich ging zielstrebig auf die Gruppe Jungs auf dem Schulhof zu. Jeder hatte eine Zigarette in der Hand und sah damit so unheimlich bad aus. Die Mädchen, die bei ihnen standen, sahen mich mit einem abwertenden Blick an, worüber ich nur lachen konnte. Keine Ahnung, was sie sich von diesen Jungs erhofften, aber ich glaube kaum, dass ein Ausschnitt bis zum Bauchnabel und ein bisschen Wimpern klimpern ihre Badboywelt so erschüttert, dass sie sich ernsthaft auf solche Mädchen einlassen würden.
"Wenn das nicht die kleine Mills ist" lachte Ivan sofort, als er mich erblickte und ich könnte schwören sein lachen war echt. Ich glaube die gesamte Gruppe hatte kein wirkliches Problem mit mir, es lag an meiner Einstellung, die ich ihnen gegenüber dank Mills hatte. Und er hatte ja recht.
"Wenn das nicht die Badboys schlecht hin sind" lachte ich zurück, doch mein lachen war nicht echt. In mir kochte alles, aber ich konnte es gut verstecken. Ich stellte mich als wäre es das normalste der Welt zwischen Jaboc und Ivan, direkt gegenüber von Jace, der mich lächelnd musterte. Er hatte ja keine Ahnung.
"Jacob, du hast doch sicher eine Zigarette für mich, oder?" Ich setzte genau so einen Wimper-klimper-Blick auf, wie die ganzen anderen Tussen und versuchte mein Glück, indem ich seinen Arm berührte. Natürlich ging er darauf ein und steckte mir die Zigarette direkt in meinen Mund. Jace warf ich dabei keinen Blick zu, doch er starrte mich an und würde mich am liebsten mit seinem Blick töten.
Ohne etwas zu sagen ging ich zurück zu Mills, dessen Gesicht auch ein Fragezeichen hätte sein können. Meins hingegen war mit einem breiten Grinsen geziert.
"Das ist dein Plan? Du willst ihn eifersüchtig machen?"
"Scheint doch gut zu funktionieren." Ich zuckte mit den Schultern und rauchte zu Ende. Jace Blick bohrte sich immer noch direkt durch meinen Rücken, das wusste ich, doch es war mir egal. Er hatte kein Recht dazu. Er war hier das Arschloch.

Zu Hause verlief alles wie immer. Ben war immer unser kleiner Sonnenschein und Dad war mal wieder auf Arbeit. Meine Mutter und ich standen gerade in der Küche und bereiteten Essen zu, als sie wieder mal mit dem einen Thema anfing, was sie aller 4 Wochen ansprach. Jungs.
"Mäuschen, du kannst es mir ruhig sagen, wenn du wieder verliebt bist."
"Bin ich aber nicht, Mom. Ich würde es dir schon sagen."
"Du scheinst dich mit Jace ganz gut zu verstehen." sagte sie ganz beiläufig. Halt Stop, woher wusste meine Mutter so etwas? Hatte sie Kameras in meinen Sachen? Gott, bitte nicht.
"Woher weißt du, dass wir überhaupt miteinander reden? Du weißt, dass wir nicht wirklich Freunde waren."
"Ihr seid also Freunde?" Sie grinste siegessicher, weil sie diese Informationen aus mir heraus holte.
"Freunde vielleicht nicht direkt, aber wir reden miteinander. Aber das wird sich sicher bald wieder ändern. Ich kenne Typen wie Jace." Niedergeschlagen legte ich das Messer weg und lehnte mich gegen den Tresen. Jeder verdammte Typ erinnerte mich an den Schmerz, den ich dank Adam hatte. Und sowas wollte ich nie wieder erleben, weswegen ich nicht schwach werden durfte. Jace sollte wissen, dass man mit mir nicht alles machen kann, was man will. Und das würde er bald merken.