Kapitel 13

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Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da lag ich schon auf dem Boden und hatte mir meinen Kopf am einem Tischbein gestoßen. Adam schlug auf Jace ein, beziehungsweise versuchte es, doch für Jace war er ein Kinderspiel auszuweichen und Adam mit Leichtigkeit eine Falle zu stellen, um ihn nur mit einem leichten Schlag zu Boden zu bringen. Das war definitiv keine Errungenschaft, die man von zu vielen Pausenschlägereien davon trug. 
"Fass sie noch einmal an und du bist tot." Jaces Gesicht war zum Boden geneigt und nur wenige Zentimeter über dem von Adam, welcher sich die Nase hielt, die angefangen hatte zu bluten. Ich lag immer noch wie in Schockstarre neben dem Stuhl, auf dem ich vor wenigen Augenblicken noch saß und schaute dem Spektakel zu. Adam sagte nichts, sondern schaute Jace mit einem Todesblick an, der selbst mir Angst machte, obwohl ich nicht gemeint war. 

"Komm, wir gehen." Ich nickte und nahm Jaces Hand, die mir auf half. Schweigend verließen wir die viel zu stille Cafeteria unter den Blicken von so ziemlich fast allen Schülern der Schule. Wieso zur Hölle war mir diese Aufmerksamkeit unangenehm? Sonst störte es mich auch nicht. 
"Tut dir dein Kopf weh?" fragte Jace, als wir in seinem Auto saßen. Ich schüttelte nur den Kopf und schaute aus dem Fenster, während wir zu ihm fuhren. Komischer Weise macht mir das nicht einmal etwas aus, ich genoss seine Nähe gerade. Durch ihn hatte ich keine Angst mehr vor Adam. 

"Kakao für die Dame" lächelte Jace und setzte sich neben mich auf sein Bett. 

"Wo hast du gelernt dich so zu verteidigen?" fragte ich direkt gerade aus und schaute ihn eindringlich an, doch er zuckte nur mit den Schultern. Natürlich hatte er mir etwas zu verheimlichen. "Wieso hast du mich hier her gebracht?" Wieder keine Antwort während er noch immer den Boden anstarrte, doch seine Miene war weich. "Wieso kümmert es dich überhaupt, was Adam mit mir macht? Das ganze letzte Jahr hab ich dich kein Stück interessiert." Nun sah er mir ins Gesicht.

"Du hast mich nicht interessiert? Wer hat dir das denn erzählt? Ach nein, lass mich raten, es war Mills." Ich nickte. "War klar, dass er das tut." 

"Was habt ihr für ein Problem miteinander? Ich dachte ihr wart mal Freunde?" 
"Früher vielleicht. Und nenn es nicht gleich Freunde. Wir haben uns in der Schule gut verstanden, aber mehr auch nicht." 
"Mills hat mir nie erzählt, wieso ihr euch gestritten habt."
"Wegen dir." Ich schaute ihn schockiert und gleichzeitig belustigt an. Wegen mir? Wieso zur Hölle sollten sie sich wegen mir streiten, ich kannte Jace zu dem Zeitpunkt noch gar nicht und er mich ebenso wenig. 

"Wegen mir?" 
"Ich hab schon zu viel gesagt. Wenn du ausgetrunken hast, fahr ich dich nach Hause." Auf einmal war die Stimmung total im Keller, er sagte nicht mehr und starrte einfach nur auf den Boden, bis meine Tasse leer war. Schweigend gingen wir zu seinem Auto und er fuhr mich nach Hause. Ohne ein Wort zu sagen stieg ich aus und schlug die Tür zu. Wieso auch immer er auf einmal ein Problem hatte, es hatte irgend etwas mit Mills zu tun und genau ihn wollte ich jetzt sehen. 

"Du kannst nicht erwarten, dass er sich auf einmal in deinen Super-Traumboy verwandelt, nur weil er dir Adam vom Hals hält. Das hat er schon für andere Mädchen getan um den Retter zu spielen."
"Ach ja? Deswegen sagt er zu Adam, dass er ihn umbringt, wenn er mich noch einmal anfasst?" Mills seufzte und schaute mich eindringlich an. Ich wusste, dass er sich nur Sorgen macht, aber wenn er mir nicht die Wahrheit über den Streit zwischen Mills und ihm sagen würde, dann würde ich nicht nachgeben und stur bleiben. 

"Du weißt genau, dass ich es dir nicht erzählen will" sagte er, als hätte er meine Gedanken gelesen. 

"Bitte Mills, ich finde das wichtig. Immerhin geht es um mich."
"Woher weißt du das?"
"Jace hat es mir gesagt. Aber mehr nicht." Er schüttelte den Kopf und fuhr sich einmal mit seiner Hand übers Gesicht. 

"Okay, ich erzähle es dir."

Als Mills Jace erzählte, dass ich auf die Schule der beiden wechseln würde, wollte Jace ein Foto von mir sehen. Darauf hin hatte er eine Wette mit seinen Freunden abgeschlossen, dass er mich vor allen anderen rumkriegen würde und ich sein Betthäschen sein sollte. Wer mich zuerst knackte hatte gewonnen. Mills bekam davon recht schnell Wind und tickte natürlich aus. Seit dem hatte er Jace so gut wie keinen Meter an mich heran gelassen, damit ich nicht eines der Betthäschen wurde und als Wanderpokal unter den Jungs herum ging. 

"Deswegen hasse ich ihn so sehr. Er sieht dich nur als Objekt um seinen Spaß zu haben, mehr interessiert ihn nicht." Ungläubig starrte ich ihn an, bevor Tränen anfingen über mein Gesicht zu laufen. Wieso zur Hölle tat er das? Wieso benutzte er mich so? Es fühlte sich an, als hätte mir jemand einen Ast mitten in meine Brust gesteckt und würde ihn permanent drehen. 
"Eine Wette.." nuschelte ich vor mich hin, als ich in Mills Armen lag. Er wollte mich nur beschützen, damit genau das nicht passierte. 
"Als du gesagt hast, dass du mit ihm geschlafen hast wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Genau das wollte ich nie und deswegen hab ich dich immer von ihnen fern gehalten. Es tut mir so leid." Er streichelte mir meinen Kopf und beruhigte mich langsam. 

Meine Trauer wandelte sich jedoch schneller, als ich dachte in Wut um. Ich hatte einen Plan. 

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt