Kapitel 39

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Die Wochen vergingen und alles lief wie immer ab. Jace und ich wuchsen zu einem wirklichen Dream-Team zusammen, was unseren Ruf als Traumpaar der Schule nur bestärkte. Bald war Weihnachten und es würde wie immer einen Weihnachtsball an unserer Schule geben, zu dem niemand wirklich gehen wollte, aber trotzdem alle da waren.
Jess war bereits in der 12. Schwangerschaftswoche und ich konnte ihre mini Kugel schon erahnen. Natürlich wusste es niemand bis auf Mills, Jace und ich. Ich durfte es Jace erzählen, weil Jess genau wusste, dass ich ein solches Geheimnis nicht für mich behalten konnte.
„Aber wehe du kommst jetzt auch auf dumme Ideen!" sagte Jace grinsend und legte seinen Arm um mich. Das war sein letzter Kommentar dazu. Natürlich wollte ich jetzt kein Kind bekommen, um Himmels Willen.

„Wenn du weiter so ne scheiße isst, frag ich mich, was in die heran wächst" lachte ich und deutete auf Jess' Teller, auf dem sich Nudeln, Bohnen und Kuchen befand.
„Hey, komm du mal in meine Lage, dann reden wir weiter."
„Das dauert noch paar Jahre." winkte ich ab und schon mit selbst ein paar Pommes in meinen Mund.
„Also, der Weihnachtsball ist nächste Woche und ich wollte wissen, ob ihr hin geht." meldete sich Mills zu Wort und schaute Jace und mich fragend an. Wir tauschten einen kurzen verzweifelten Blick, aber nickten dann.
„Wieso geht da eigentlich jeder hin, obwohl niemand Lust hat?" jammerte Mills und haute seinen Kopf leicht auf den Tisch.
„Babe, wir brauchen noch ein Kleid für dich." sagte Jace und grinste. Er wusste, wie sehr ich shoppen gehen hasste, aber er wollte mir unbedingt mein Kleid aussuchen.
„Wir gehen heute Nachmittag okay? Damit der Alptraum mal ein Ende hat."

Nach der Schule fuhren wir in ein Einkaufszentrum in der Stadt und steuerten direkt auf einen Laden voller Kleider zu. Innerlich stöhnte ich jetzt schon, ich war nicht für solche Kleider gemacht. Ich probierte bestimmt 10 Kleider in verschiedenen Farben an, doch nie war es 100% meins. In der dritten Kleiderrunde fand ich ein dunkelblaues, schulterfreies Kleid, welches bodenlang war. Am Brustteil war es eng gebunden, aber fiel ab der Taille locker herab. Das war mein Kleid.
„Wow." staunte Jace, als ich strahlend aus der Kabine kam und mich vor ihn stellte. „Du bist perfekt." hauchte er und küsste mich sanft. In diesem Moment schwirrten tausende Schmetterlinge durch meinen Bauch.
„Ich geh schon mal bezahlen, während du dein Kleid anstecken lässt okay?" Ich nickte und stellte mich auf ein kleines Podest, damit die Schneiderin die Länge abstecken konnte.
„Hey Sexy!" rief jemand, was mich auf den Ausgang blicken ließ. Zwei Jungs in meinem Alter betraten den Laden und schauten mich anzüglich an. „Schon ein Date für den Abend in diesem Kleid?" „Du kannst auch direkt heute mit zu uns kommen, wenn du willst, süße."
„Ich bin keine Süße und nicht interessiert." gab ich gelangweilt von mir.
„Ach komm schon, so schlimm sind wir nicht." grinste der eine.
„Sie ist nicht interessiert, habt ihr doch gehört." Jace klang mehr als aggressiv und warf den beiden einen tötenden Blick zu.
„Und wer ist dieser Hampelmann hier?" Der eine von den Jungs schubste Jace leicht nach hinten. Oh Gott, das artet gleich aus.
„Ich glaube ihr geht jetzt besser" sagte Jace ruhig und baute sich etwas auf.
„Ich denke deine kleine Freundin kommt mit."
„Ich denke nicht." Und innerhalb einer Sekunde landete Jaces Faust im Gesicht des einen. Der andere kam sofort dazu und wollte Jace weg zerren, doch keine Chance, Jace war stärker und schneller als beide.
„Jace! Verdammt, hör auf!" schrie ich, doch er hörte nicht auf mich. Ich drängte mich zu ihm durch und wollte ihn ebenfalls weg ziehen, was ein Fehler war. Er rammte mir mit voller Wucht seinen Ellenbogen ins Gesicht, worauf hin ein knacken zu hören war. Ich fiel zu Boden und hielt mir meine blutende Nase. Jace hatte mir die Nase gebrochen. Mittlerweile waren Securitys des Einkaufszentrums da und hatten die Jungs auseinander gezerrt. Jace schaute mich schockiert an.
„Babe, es tut mir leid. Es tut mir so leid. Ich ..."
„Spar es dir!" fauchte ich und ging zurück in die Kabine, um mich umzuziehen. Das Kleid war voller Blut, na toll, das konnte niemals gereinigt werden. Ich zog es aus und steckte es ein, bezahlt hatte es Jace ja.
Ich verließ die Kabine, entschuldigte mich bei der Verkäuferin und ging an Jace vorbei aus dem Geschäft.
„Babe, bitte warte, lass mich das erklären. Es tut mir leid!" rief er mir hinterher, doch es war mir egal.
Auf direktem Weg fuhr ich ins Krankenhaus, damit meine Nase gerichtet werden konnte. Ich hatte kein einziges Mal in einen Spiegel geschaut, doch ich wusste, sie war gebrochen.
Jace Hamilton hatte sich nicht im Griff und mir meine Nase in einer sinnlosen Schlägerei gebrochen. Ich war sowas von sauer.

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt