"Wie jetzt ihr habt euch nicht geküsst? Bist du sicher, dass das auch wirklich du warst?" Jess konnte es nicht glauben, dass ich wirklich sowas wie ein Date im Bett mit Jace hatte, ohne ihn anzufassen. Irgendwo konnte ich sie ja auch verstehen, ich meine ich hatte zu oft zu schnell solche dinge angefangen, doch ich stand auch dazu. Aber bei Jace war das irgendwie anders, ich hatte nicht den Drang unbedingt intim mit ihm zu werden, ich wollte einfach nur bei ihm sein. Ich wollte es nicht mit Sex kaputt machen, was eigentlich lächerlich klingt, wenn man unsere Vergangenehit vor einem halben Jahr anschaut.
"Jess, weißt du, es ist einfach anders, als bei allen anderen. Ich mag ihn wirklich."
"Das hast du über meinen Bruder auch gesagt." mischte sich Mills ein und machte mir direkt ein schlechtes Gewissen. Er hatte recht, ich hatte das selbe über Kyle gesagt.
"Ich mag Kyle ja auch. Aber wir haben beide festgestellt, dass wir nicht zusammen passen, falls dir was entgangen ist" giftete ich ihn direkt an, was er nur mit einem Augenrollen quittierte. Was sollte das auf einmal?
"Du bist jetzt ruhig, Schatz. Lauren kann ihre eigenen Entscheidungen treffen und sie weiß wohl am besten, was sie fühlt." setzte sich Jess für mich ein, was mich wirklich erstaunte. Sie gab Mills zwar oft wiederwort, aber sie tauschten einen Blick, der mehr als nur eine kleine Zickerei bedeutete. Ich würde später nachfragen, wenn ich einen der beiden allein treffen würde.
"Wir lassen euch jetzt mal allein, ich denke das ist genau das, was ihr wollt."
"Wir?" Fragend schaute ich Jess an, die Mills, welcher ziemlich genervt aussah, an der Hand nahm und vom Stuhl hoch zog. Keine Sekunde später ließ sich Jace neben mich auf den Stuhl fallen, was mich hochschrecken ließ.
"Kleine Mills, freut mich dich heute zu sehen."
"Idiot." Ich schlug ihm leicht auf die Brust, während er mich angrinste und seinen Arm um meine Stuhllehne legte.
"Was hältst du davon, wenn wir heute Abend essen gehen?" fragte er mich, nachdem wir uns eine Weile unterhielten. Mir stockte kurz der Atem, doch binnen einer Sekunde lächelte ich Jace genau so an, wie er mich, was ein eindeutiges Ja war, welches von einem nicken unterstützt wurde. Er fragte nicht wie früher, als er davon ausging, dass wir uns auf ein kleines Sextreffen einigten. Nein, er schaute mich so an, als wäre er ein kleines glückliches Kind und das machte mich auch irgendwie glücklich.
"Gut, dann ist das unser erstes offizielles Date."
Noch ehe ich was sagen konnte, stand er auf, wuschelte mir durch meine Haare, lachte leise und ging an den Tisch seiner Freunde, die mich alle fragend anschauten, aber auch grinsten. Was war hier bitte los? Wer war ich auf einmal, dass ich mich auf Jace Hamilton einließ? Wer war er, dass er mit mir auf ein ernsthaftes Date ging? Und wieso zur Hölle grinste ich die ganze zeit wie eine bekloppte?Am Abend stand ich vor meinem Spiegel und musterte mein Outfit. Ich hatte mich nicht besonders aufgebrezelt, da ich der Meinung war, dass ich das nicht brauchte. Klar hatte ich mich wie jeden Tag geschminkt und ich hatte auch ein schlichtes Kleid mit langen Ärmel und einer Strumpfhose an, aber es war eben nichts besonderes. Da wir bereits Winter hatten, zog ich noch meinen Mantel an und meine Winterschuhe, mit etwas Absatz.
"Lauri wo hin?" fragte mich Ben, der gerade aus dem Wohnzimmer in den Flur gekrabbelt kam. Ich nahm ihn hoch und wollte ihm gerade antworten, als es klingelte. Mit Ben auf dem Arm machte ich Jace die Tür auf und wurde direkt angestrahlt. Seine Augen funkelten förmlich.
"Na, kleiner Mann, darf ich deine Schwester mitnehmen?" Ben verbrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge und umarmte mich. Manchmal konnte er wirklich zuckersüß sein.
"Ah, Jace, ich hab dich lang nicht gesehen!" rief meine Mutter, die aus der Küche kam, um mir Ben abzunehmen. "Ich wünsch euch einen schönen Abend!" Ich ging zur Tür hinaus und schloss diese, während ich mich Jace gegenüber stellte.
"Hi." bekam ich raus, während ich ihn anschaute.
"Hi, schöne Frau." grinste er und hielt mir seinen Arm hin, in den ich mich einhängte.
"Wohin gehen wir?"
"Planänderung. Wir gehen nicht essen, ich zeig dir was." Und so stiegen wir in sein Auto ein und fuhren bestimmt 30 Minuten aus der Kleinstadt raus. Wir kamen auf einem Parkplatz außerhalb an, der auf einer kleinen Erhöhung lag. Man konnte wunderbar auf die Stadt blicken, was mich schon sprachlos machte. Doch Jace ging zum Kofferraum und holte eine Tasche heraus.
"Was ist da drin?"
"Lauren, du bist viel zu neugierig." Er nahm die Tasche in die eine und mich an die andere Hand und lief mit mir einige Meter. Es war bereit dunkel, als wir den kleinen Weg entlang liefen, weshalb ich durch die Bäume nicht viel erkannte. Doch als wir zum stehen kamen, blieb mir fast der Atem weg. Es war ein komplett zugefrorener See auf einer Lichtung, die zur Stadt hin offen war und man somit die schönen Lichter sah. Es war fantastisch.
"Wow, Jace, das ist ... Wow!" brachte ich nur raus und strahlte ihn an. In der Tasche waren natürlich Schlittschuhe, die wir uns sofort anzogen und los liefen. Wir beide waren keine Anfänger darin, weshalb wir einfach in Ruhe unsere Runden drehten und dabei lachten. Ich weiß nicht, wann ich das letzte man so unbeschwert gewesen bin.
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Little Mills
Genç Kurgu"Lass dich auf dieses Abenteuer mit mir ein, du wirst es nicht bereuen." "Das weiß ich, kleine Mills." - "Du Schwein! Wie konntest du nur! Eine verdammte Wette!" - "Du bist mehr für mich als eine dumme Wette!" "Beweis es mir." - "Er kann nicht li...