Kapitel 15

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"Partyalaaaaarm" schrie Jess in mein Ohr, als ich am Freitag nach der Schule nach Hause gehen wollte. Wie konnte sie nur immer so gute Laune haben? Ach ja, sie hatte das perfekte Leben mit Mills. Nicht, dass ich ihnen das nicht gönnen würde, im Gegenteil, aber meine Laune war nicht wirklich auf dem Hochpunkt diese Woche.
Mein Plan Jace eifersüchtig zu machen, ging etwas nach hinten los, wie ich feststellen musste. Ich versuchte mein Glück weiterhin beim flirten mit Ivan und Jacob, doch Tiffy, das Betthäschen der Schule, saß nun Tag täglich auf der Mauer neben Jace und lachte über alles, was er sagte. Und er beachtete mich kein Stück. Irgendwie tat es weh, dass ich ihm tatsächlich so egal war, aber was hatte ich erwartet? Er hatte mich benutzt, wie alle anderen vor mir auch und ich dummes Ding war darauf reingefallen. Ich würde mir das wahrscheinlich nie verzeihen, aber Mills hatte wieder einmal recht.
"Ich hab keine Lust auf Party, Jess." murrte ich und lief weiter.
"Du hast nie Lust, man muss dich immer überreden. Adam ist auch nicht da, versprochen."
Adam hatte ich fast vergessen. Er war die ganze Woche nicht in der Schule, was es wenigstens etwas erträglicher machte. Trotzdem war ich immer noch innerlich aufgewühlt wegen all den Sachen, die passiert sind.
"Ist mir egal, ob Adam nicht da ist. Ich geh nicht mit und Schluss."
"Auch nicht wenn ich dir sage, dass ein Special Guest kommt?" Ich wurde hellhörig und sah Jess fragend an.
"Mills Bruder kommt dieses Wochenende in die Stadt!" rief sie freudig, was mir direkt ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Mills Bruder Kyle war 3 Jahre älter als wir und nach der Schule direkt in eine andere Stadt gezogen, da er es hier satt hatte, was ich nur zu gut nachvollziehen konnte. Ich hatte bei weitem nicht so ein gutes Verhältnis zu ihm, wie zu Mills, aber trotzdem mochte ich ihn sehr und war froh, wenn ich ihn 2 mal im Jahr sehen konnte.
"Okay überredet. Aber verlang nicht von mir, dass ich auch noch Spaß hab!" lachte ich und umarmte Jess kurz, bevor sich unsere Wege trennten. 

Meine Musik ging auf einmal aus und ich erschrak, als plötzlich eine ziemlich wütende Person vor mir stand.
"Kauf mir neue, wenn du sie schon immer durchschneiden musst" giftete ich ihn an und schob mich an ihm vorbei.
"Was soll das mit Ivan und Jacob?"
"Was soll was?" fragte ich provokant und lief einfach weiter, bis sich Jace wieder in meinen Weg stellte. Ich schaute ihn nur kalt an und verschränkte meine Arme.
"Du weißt genau, was ich meine. Sind das deine nächsten Bettgeschichten oder was?" Ich konnte nicht anders, als zu lachen.
"Jace, nicht jeder Mensch ist so wie du. Ich hab irgendwo noch ein bisschen Würde." Mit diesen Worten schob ich ihn aus dem Weg und ging schnell davon. Von meinem Lachen war jedoch nicht mehr viel übrig und Tränen liefen über mein Gesicht. Jetzt wusste ich, wie Jace von mir dachte und es machte mich fertig. Es hat ja nicht gereicht, dass Adam mir damals einen schlechten Ruf eingehandelt hat, nein Jace muss das selbe tun. 

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"Du zeihst ein Kleid an und Schluss. Kyle kommt nur 2 mal im Jahr, da kannst du auch gut aussehen." Jess versuchte immer mal uns beide zu verkuppeln, was nie im Leben klappen würde. Trotzdem willigte ich ein und holte mein kurzes Schwarzes aus dem Schrank. Es war nicht zu kurz, sondern hörte kurz über meinen Knien auf und lag komplett eng an. Irgendwie liebte ich dieses Kleid, auch wenn ich eher der Hosentyp war.
Nach einer Stunde fertig machen, standen Jess und ich vor Mills' Haus und warteten auf die beiden Jungs. Als sie heraus traten rannte ich direkt auf Kyle zu und fiel ihm um den Hals. Er erwiederte die Umarmung genau so stark wie ich udn drehte mich noch dazu im Kreis.
"Ich hab dich auch vermisst, kleine" flüsterte er, als er mich los ließ
Zusammen fuhren wir zu dem Club und hatten eine Menge Spaß. Kyle erzählte, was er alles erlebte und dass er tatsächlich nach New York gezogen ist, um dort als Redakteur zu arbeiten. Ich wusste von seiner Leidenschaft fürs Schreiben, aber hätte niemals mit so etwas gerechnet.

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Nach 2 Stunden ausgiebigem Tanzen mit den dreien und ein paar Drinks war ich völlig fertig und setzte mich lachend an einen der Tische, die am Rand standen. Kyle kam zu mir und stellte einen neuen Drink vor mir. Wir unterhielten uns bestimmt eine Stunde über alles möglche, während Mills und Jess sichtlich angetrunken auf der Tanzfläche knutschten, was das Zeug hält. Kyle war ein wirklich lieber Mensch, was mir jedes Mal wieder auffiel.
"Also, Lauren, wer ist der Typ, der mich mit seinem Blick töten will, weil ich mit dir rede?" fragte Kyle lachend und deutete auf eine Ecke hinter mir. Ich drehte mich mit Schwung um und wäre fast vom Stuhl gefallen, als ich in die wohl schönsten Augen der Welt schaute, die mich mit einem undefinierbaren Blick musterten.
"Das, mein lieber Kyle, ist ein riesiges Arschloch, dem ich es irgendwie heimzahlen muss." sagte ich und drehte mich schnell wieder in Kyles Richtung.
"Wie wäre es damit?" Ich konnte gar nicht so schnell denken, da beugte sich Kyle über den Tisch und legte seine Lippen auf meine. Und ich erwiderte den Kuss sofort. Was zur Hölle passierte hier gerade?

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt