Little Mills

Kapitel 18

Die Vorbereitungen für den Maskenball liefen schon auf vollen Touren und Jess hatte mich tatsächlich dazu überreden können mit zu machen. Auch wenn sich meine Motivation sehr in Grenzen hielt. Ich fand diese Sache eigentlich einfach nur lächerlich, dass man eine Maske tragen MUSSTE. Den Großteil der Leute würde man trotzdem erkennen, wenn man nicht zu betrunken oder high ist.
Die letzten Wochen in der Schule hatte ich nicht viel Zeit über mein Leben nachzudenken, da alle Lehrer der Meinung waren noch irgend eine Klausur zu schreiben oder ein Projekt zu starten. Deswegen hatte ich meine wertvolle Zeit mit lernen verbracht oder Mills und Kyle geholfen in seine neue Wohnung einzuziehen. Seine Familie freute sich enorm, vor allem Mills. Jace und Adam hatte ich größten Teils aus meinem Gehirn verbannt, auch wenn ich mir immer noch einen Plan für den Ball überlegen musste. Ich musste mit beiden fertig werden und das machte mir Angst. Adam würde hier hoffentlich das kleinere Problem darstellen, da er sich in letzter Zeit auch sehr zurückhaltend verhielt. Keine Ahnung, ob das gut oder schlecht war, aber ich genoss es. Jace schaute ich nicht einmal mehr an und er tat es mir gewisser Maßen gleich. Manchmal merkte ich nur seinen Blick im Rücken, aber nie einen direkten Blick, wenn ich in unmittelbarer Nähe war. Verstanden hatte ich dieses Verhalten zwar nicht, aber so konnte ich mich auf bessere Dinge konzentieren.

"Hast du eigentlich endlich mal ein Date für den Ball?" fragte Jess ganz leise, als wir irgendwelche Aufsteller in der Aula bastelten.
"Ich bin eine unabhängige Frau und Dates sind nichts für mich. Ich komm auch allein klar."
"Man Lauren, ich mein es doch auch nur gut. So kannst du dir ungebetene Gäste vom Hals halten." Ich wusste, dass sie auf Adam und Jace hindeutete, aber ich reagierte gar nicht weiter. Ich würde allein gehen, das stand fest.
"Wie auch immer, wir sehen uns heute abend bei Kyle, okay?" Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und ließ mich ernsthaft mit der Arbeit allein. Mills stand grinsend vor der Tür und zwinkerte mir nur zu. Danke, ihr beiden. Macht euch ruhig einen schönen Tag, während ich die Arbeit machen konnte.
Kyle hatte heute eine kleine Einzugsparty, auf die wir natürlich eingeladen waren, aber bis dahin waren noch gut 6 Stunden Zeit, die ich sinnvoll mit 5 anderen Schülern beim basteln verbrachte. Ich ging allein meinen Gedanken nach, bis sich ein Mädchen neben mich setzte, welche ich nur flüchtig vom sehen kannte. Ich glaube sie war ein Jahr unter mir.
"Du bist Lauren, richtig?"
"Richtig, und du bist?"
"Franziska, aber nenn mcih Franzi. Ich wollte dich nur Fragen, was zwischen Jace und dir läuft?" Okay, das kam unerwartet.
"Was soll da sein?" fragte ich unbeeindruckt und malte weiter.
"Naja, vor ein paar Wochen habt ihr viel Zeit miteinander verbracht, das war das Gesprächsthema schlecht hin an unserer Schule." Na toll, das auch noch.
"Also, Franziska", ich nannte sie mit Absicht bei vollem Namen, "Zwischen Jace und mir lief nie was und es wird auch nie etwas laufen. Was auch immer das für Gerüchte waren, sie stimmen nicht." Sie wurde leicht rot und nickte schnell.
"Gut, denn er ist echt heiß. Wäre schade, wenn er eine Freundin hätte."
OMG das hat sie nicht gesagt, oder? Ich schüttelte nur meinen Kopf und fing an meine Sachen einzupacken. Sie verstand das Zeichen, das ich damit setzen wollte und ging. Wieso zur Hölle sollte ich irgend etwas mit Jace haben bzw war es so offensichtlich, dass wir mehr oder weniger Freunde WAREN?

-

"Laureeeeeen!" Oh Gott, Mills war betrunken. Ich kam ca. 1 Stunde zu spät zu Kyle, da ich Ben ins Bett gebracht habe und er einfach nicht schlafen wollte.
"Mills, du stinkst nach Alkohol" lachte ich nur und dürckte mich aus seiner zu festen Umarmung raus. Bei Kyle waren vielleicht 30 Leute, die ich nicht kannte bzw. die ich nur einmal gesehen hatte. Und Jess und Mills. Keine zuverlässigen Freunde auf einer Party, da die beiden gern verschwanden, wenn sie beide angetrunken waren. Also machte ich mich erstmal auf die Suche nach Bier und dann nach Kyle. Ich hatte tatsächlich ein Einzugsgeschenk mitgebracht. Ein Waffeleisen. Viele werden lachen, aber ich weiß noch, dass mir Kyle früher immer Waffeln gemacht hat, als er noch bei seinen Eltern wohnte und jetzt kann er das auch noch für mich machen, wenn ich hier bin.
"Hey Liebling" schrie er mir auf einmal in mein Ohr und hob mich hoch, um mich im Kreis zu drehen. Noch ein betrunkener aus der Familie Mills.
"Hallo Liebster, machst du mir Waffeln?"
"Ich habe kein Waffeleisen, Lauren. Das weißt du genau." Er starrte auf einmal auf das Päckchen, was ich ihm unter die Nase hielt und fing lauthals an zu lachen und ich stimmte mit ein.
"Du bist genial!" Danke, ich weiß.

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Ich trank auf einmal doch mehr als ich mir vorgenommen hatte, aber mal ehrlich, wann funktionierte das denn, dass man wirklich nicht viel trinkt, wenn man es sich vornimmt. Ich fand mich mit Kyle und zwei von seinen Freunden morgens halb 4 in der Küche wieder, wie wir unsere letztes Bier versuchten zu trinken. Alle anderen waren bereits gegangen, aber der harte Kern blieb immer.
"Mills meinte du hast kein Date für den Maskenball." fing Kyle auf einmal an und lachte leise. Seine Freunde stimmten natürlich mit ein, wobei ich nicht verstand, was daran lustig sein sollte. Wahrscheinlich lag es am Alkohol.
"Ich brauche auch kein Date, ich gehe allein."
"Das kannst du nicht ernst meinen. Nur Looser gehen allein." sagte Phil, einer der Freunde. Danke, dass du mich als Looser betitelst.
"Dann bin ich eben ein Looser, na und? Mich interessiert sowieso die Meinung der Leute nicht."
"Du gehst nicht allein, ich geh mit dir" flüsterte mir Kyle ins Ohr. Sein Atem an meinem Ohr bereitete mir eine Gänsehaut, was nicht passieren sollte. Alkohol. Ich sagte nichts darauf, sondern schaute ihn einfach nur an. Der Gedanke gefiel mir dennoch, dass ich mit Kyle auf den Ball gehen würde. Ich mein, er war ein super Freund, wir könnten uns zusammen betrinken und vor allem war er unglaublich heiß. Oh Gott, was dachte ich hier eigentlich.
"Ihr könnt aufhören euch anzustarren."

Nein, konnten wir nicht.