Kapitel 4

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"Jace hat mich ins Flowers eingeladen" erzählte ich meinem besten Freund, als wir zusammen nach Hause liefen. Sofort blieb Mills stehen und schaute mich böse an.
"Ich hab 'Nein' gesagt du Trottel. Als würde ich auf ein Date gehen." Ich wusste ja, dass die beiden sich gewissermaßen hassten, aber selbst wenn nicht würde ich niemals mit Jace Hamilton auf ein Date gehen.
"Was denkt der sich eigentlich dabei? Wieso genau du?"
"Wow, so hässlich bin ich nun auch nicht."
"So war das nicht gemeint, Lauren" fing er an, "aber du bist meine beste Freundin und keine von seinen Betthäschen. Der Gedanke gefällt mir einfach nicht. Und Jess erst recht nicht. Ich hab ihr von Jace und deiner Begegnung erzählt."
War ja klar. Wenn Mills es nicht mit mir bereden konnte, dann mit Jess.
"Ich denke ich kann das selbst entscheiden. Außerdem versteh ich nicht was dein Problem ist. Bei allen anderen Kerlen stört es dich auch nicht."
Er schwieg eine Weile, was mich ungeduldig machte.
"Weißt du, Lauren, ich hasse Jace aus einem einfachen Grund, den du bitte nicht hinterfragen sollst. Und genau wegen diesem Grund will ich nicht, dass ihr was auch immer macht."
Ich antwortete nicht mehr, da ich wirklich ein kleines bisschen eingeschnappt war. Ich meine er war nicht mein Vater und nur weil er ihn nicht leiden konnte musste ich darunter leiden. Unfair.

Die nächsten Tage hielt ich mich dennoch von Jace fern und ging all seinen Gesprächsversuchen aus de Weg. Nicht, dass es sonderlich viele gewesen wären, denn er zeigte niemals Interesse an einem Mädchen geschweige denn wollte er mit Ihnen reden. Lediglich sein Lächeln, welches er wahrscheinlich jeden Abend vor dem Spiegel übte, kam zum vorscheinen. Einmal ertappte ich mich dabei, wie ich kurz davor war zurück zu lächeln, doch ich tat es nicht. Mills würde mich killen. Egal wie heiß Jace war, Mills stand über allen.

Samstag Abend wartete ich bereits ganz aufgeregt auf Jess und Mills, die mich pünktlich um 22 Uhr abholen wollten. Es war jedoch bereits halb 11, als Mills Auto um die Ecke bog und ich einstieg. Jess und ich fielen uns in die Arme und begrüßten uns. Ich hatte sie ebenfalls sehr vermisst.
"Ich freu mich so auf heute Abend. Wisst ihr schon, wer alles von unserer Schule kommt?" fragte Jess ganz aufgeregt.
"Naja Luna und Lisa auf jeden Fall, die verpassen ja keine Party. Und sonst noch ein paar aus unserem Jahrgang. Und Jace und seine Gang." Wieso zur Hölle erwähnte ich diese Jungs? Sonst hat es mich auch nicht interessiert, ob sie da waren oder nicht.
"Fräulein, den Namen Jace streichst du für heute aus deinem Wortschatz." Jess fand die Sache ebenso uncool, wie Mills. Wahrscheinlich wusste sie auch, wieso ich diesen Spitznamen hatte und was zwischen Mills und Jace vorgefallen ist. Ich fand es traurig, dass Mills mir den wahren Grund nicht nannte, doch ich wollte mich nicht deswegen mit ihm streiten.
Als wir im Club waren, holte ich mir direkt etwas zu trinken an der Bar. Einen Caipirinha um genau zu sein.
Es war unglaublich voll hier, weswegen ich Mills und Jess schnell verloren hatte und nun eine Weile allein an der Bar stand. Mich störte das nicht wirklich, da ich gern allein unterwegs war.
"Kleine Mills, was darf ich dir ausgeben?" Genervt rollte ich mit den Augen und wollte mich wegdrehen, doch Jace griff nach meiner Hand.
"Komm schon, kleine Mills. Ich werd dir schon keine K.O. Tropfen einflößen. Lediglich eine freundliche Geste."
Ich hielt mein Glas hoch und bestellte mir bei ihm wieder einen Caipirinha.
"Also, wieso hast du mich abblitzen lassen?" fragte Jace auf einmal ernst, nachdem er mein Glas angestellt hatte.
"Hat dich das etwa in deiner Ehre verletzt?" lachte ich ihn an, was ihn ebenfalls zum Schmunzeln brachte.
"Niemals. Ich bin nur neugierig."
"Weißt du Jace, ich gehe nicht zu Verabredungen. Wie gesagt, Abenteuer sind mein Ding."
Diese Antwort genügte ihm wahrscheinlich, da er es nur mit einem Schmunzeln hinnahm. Trotzdem blieben wir an der Bar sitzen und unterhielten uns weiter. Immer wieder gab mir Jace etwas aus. Dass Mills und Jess bereits nach Hause gingen störte mich nicht wirklich, doch Mills warf mir noch einen ziemlich strengen Blick zu. Man, er soll mal chillen.
Der letzte Caipirinha haute noch einmal ordentlich rein, doch das störte mich eigentlich recht wenig.
Doch manchmal wünschte ich mir ich hätte den letzten weg gelassen.

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Was hat wohl der letzte Caipirinha angerichtet?

Little MillsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt